Countdown läuft

Wow, mit dem Upload von diesem Blogpost beginnt mein Countdown der letzten drei Wochen in Georgien - mit Sicherheit voller Abenteuer und schöner Momente. Aber auch eine Zeit von Abschied und „letzten Malen“.

Dieser Blogpost kommt ein wenig verspätet, da natürlich lange Zeit erstmal nichts passiert ist - danke Quarantäne! Nachdem unsere Kollegin positiv getestet wurde, haben wir nach 5 Tagen Isolation einen Test gemacht. Erst danach war es wieder möglich, richtig raus zu gehen.

Am ersten Tag nach der Quarantäne habe ich mich sofort mit Marie, meiner engsten Freundin hier, in einer wunderschönen Bar verabredet. Mit Blick über Tbilisi und romantischem Sonnenuntergang hat sich die Isolation gut ausklingen lassen. Danach habe ich dann noch viele Anrufe gemacht und mich von Freundinnen updaten lassen -das habe ich für lange Zeit ein wenig vernachlässigt.

Donnerstags ging es dann gleich ziemlich spannend in Tbilisi weiter. Wir sind abends auf ein Film-Event gegangen, auf dem der erste „Marsch der Würde“ in Georgien, der erst 2019 stattgefunden hat, vorgestellt wurde. Mit diesem Umzug wurden die Rechte der LGBTIQ+ Bewegung vertreten. Das Extreme ist, dass es hier eine unfassbar starke Bewegung gegen Homosexualität o.ä. gibt. Der Hass ist riesig -noch immer. Deshalb wurden wir, als wir aus dem Club rausgehen wollten, auch von 300 Gegnern voller Wut empfangen. Es war nicht einmal möglich, den Ort einfach zu verlassen. Stattdessen wurden wir von der Polizei ziemlich weit weggebracht. Das Auto wurde sogar mit Steinen beworfen, was ziemlich beängstigend war.

Freitags haben Marie und ich dann Freunde in Rustavi besucht, die seit Kurzem einen Pool dort haben. Schwimmen, lesen, bis zum Umfallen reden… das war ein toller Kurztrip! Außerdem sind 6 neue Freiwillige für unsere Organisation angekommen, von denen zwei sogar in unserer Wohnung leben werden. Wir freuen uns! Am Samstag ging es dann mit dem nächsten LGBTIQ+ Event weiter. Hier ist nämlich gerade eine Woche voller Events zu dem Thema und das wollen wir natürlich so gut es geht unterstützen. Nach einem guten Abschiedskaffee mit einem tollen Freund hier ging es dann also auf ein kunterbuntes Festival. Verrückte Menschen, gute Musik und einfach eine tolle Stimmung! Es hat unfassbar viel Spaß gemacht!