3 Wochen Jady
Mein Essay widme ich Jady.
Jady ist ein 12 jähriges Mädchen mit Wurzeln kanadischer Ureinwohner. Ich lernte sie während meines Aufenthalts auf einer Ranch in Kanada (BC) kennen.
Immer, wenn ich mich zurückentsinne an Kanada, endet jeder meiner Gedanken bei Jady - mit einen Lächeln auf meinem Mund. Und mit dem Gefühl kaum stillbarer Sehnsucht.
Ich verbrachte 7 1/2 Wochen in Kanada, 3 davon auf einer Pferderanch, wo ich eine mich prägende Begegnung haben sollte. Jady. Sie war gerade mal zwölf Jahre jung, lebte in den Sommerfreien bei ihrer Tante – zusammen mit uns Studenten.
Vom ersten Augenblick war etwas da zwischen uns, etwas wie eine selten erlebte Nähe. Ich habe mich sofort gut mit ihr verstanden. Zusammen lachen, zusammen schweigen. Wir erkundeten jeden Winkel der Ranch, nannten es unsere geheimen Missionen. Ergötzten uns an unserer kleinen Welt, an einer Gesellschaft voller Menschen, die wir „phoney“ nannten, Menschen, wie es sie überall auf der Welt gibt.
Jady inspirierte mich in ihrer Art, wie sie die Dinge sah, trotz ihres jungen Alters urteilte, beurteilte, ihre Meinung mitteilte. Und es vermied, die Phantasie zu verlieren. Sie nahm mich mit in ihre Welt, ließ mich teilhaben, wenn sie Neues aufbaute. Sie offenbarte eine Vorstellungskraft, groß, wie ich sie eigentlich nur bei kleinen Kindern erleben konnte. Erstaunlich, wie sie trotz ihres Wissens über diese Welt nie die Phantasie verlor. Wie es bei so vielen von uns leider nicht der Fall ist.