Vamonos juntos
Eine Woche ist nun schon vergangen, nachdem ich von einem wundervollen Seminar zurückgekehrt bin. Vom 26.9. bis 1.10. haben sich 24 Europäische Freiwillige aus ganz Europa in der Region Murcia zu dem offiziellen Anreiseseminar getroffen.
Eine Woche ist nun schon vergangen, nachdem ich von einem wundervollen Seminar zurückgekehrt bin. Vom 26.9. bis 1.10. haben sich 24 Europäische Freiwillige aus ganz Europa in der Region Murcia zu dem offiziellen Anreiseseminar getroffen. Wir arbeiten momentan alle in Spanien und sind in den letzten ein bis zwei Monaten angekommen.
Meine Reise dorthin führte über Barcelona, wo ich eine Nacht verbrachte und so zufällig die Festa Major der Hauptstadt Kataloniens mitbekommen durfte. Aus dem in meinem ersten Artikel erwähnten 15. Stock des Hauses einer Freundin konnte ich dann vorm Schlafengehen noch das Feuerwerk über der erleuchteten Metropole beobachten. Seitdem kann ich eine gewisse Anziehungskraft von Barcelona ausgehend empfinden und so wird es mich wohl noch öfter dorthin verschlagen. Nachdem ich den Flug nach Alicante und von dort aus den Bus nach Murcia (Stadt) genommen hatte, wartete ich, die Stadt mit ihren vielen Kirchen besichtigend, auf den Zeitpunkt des Treffens mit den anderen Freiwilligen, um dann gemeinsam einen weiteren Bus nach Águilas zu nehmen. Am Busbahnhof traf ich später auch schon eine mir aus dem Ausreiseseminar bekannte deutsche Freiwillige, die aus Gran Canaria mit zwei weiteren Freiwilligen aus ihrem Projekt angereist war. So machte ich die besondere Bekanntschaft mit einer Italienerin.
Das Programm des ersten Abends war gefüllt mit lustigen Kennlernspielen und einem Besuch des Strands, der nicht einmal 2 Minuten von der Jugendherberge entfernt war und auch an den Nachmittagen gerne besucht wurde.
Aus Deutschland kamen 8 Freiwillige, aus Italien 3, Frankreich war wie Griechenland und Ungarn mit 2 Freiwilligen vertreten, aus den slawischen Staaten Polen, Tschechien, Mazedonien und Slowenien kam jeweils eine Freiwillige. Ebenfalls mit einer Freiwilligen waren Schweden und Estland vertreten und sogar aus Marokko war ein Europäischer Freiwilliger dabei. Der Altersdurchschnitt lag bei ca. 22, wobei dieser Mittelwert sehr von den Deutschen heruntergezogen wurde, denn während man in Deutschland nach dem Abitur über einen Freiwilligendienst nachdenkt, ist der Trend in den anderen Ländern eher der, sich nach dem Studium noch mal zu orientieren und die Welt zu erkunden. Die Seminarleitung bestand aus einer Spanierin, die als ehemalige Freiwillige als Tutorin in einem Projekt in Murcia tätig ist, einem Polen, der seit seinem Freiwilligendienst in Spanien geblieben ist und einem Argentinier.
Die Atmosphäre unter uns Teilnehmern war ausgesprochen gut, offen und warmherzig. In den Gruppenarbeiten und Diskussionen über Kultur, Erwartungen und Konfliktlösung, sowie in den interaktiven Informationsveranstaltungen zum Programm „Jugend in Aktion“ wurde lebhaft und respektvoll teilgenommen, sodass – zumindest bei mir - ein allgegenwärtiges Gefühl von europäischem Vertrauen, Zusammenhalt und Freundschaft entstand, was mich auch noch heute im Alltag begleitet. Die Förderung des europäischen Netzwerks, welches ein Ziel des Programms „Jugend in Aktion“ ist, ist definitiv nicht übertrieben, weder Illusion noch Utopie. „Vamonos juntos“ („Lasst uns alle zusammen gehen“) war ein immer wieder auftretender Spruch, wenn es darum ging, von der Pause zum Seminarraum oder überhaupt von A nach B zu gehen.
Auch in den Pausen und in unseren freien Abend- und Nachtstunden hatten wir viel Spaß, haben gesungen, zum Beispiel verschiedene Übersetzungen von Mary Poppins-Liedern ausgetauscht und über unsere unterschiedlichen oder auch ähnlichen Projekte geredet.
Aufgeklärt, was der Europäische Freiwilligendienst nicht ist, nämlich eine Ersetzung einer vollen Arbeitskraft oder die Übertragung von alleiniger Verantwortung im Projekt, haben wir uns über unsere Konflikte im Projekt und über nächste Schritte, diese mit dem Selbstbewusstsein eines Freiwilligen zu lösen, ausgetauscht.
So war das Seminar ein voller Erfolg, denn wir, die Freiwilligen haben uns mit Plänen, uns in Spanien, sowie in den Heimatländern zu besuchen, verabschiedet und tragen das europäische Gefühl, das Selbstbewusstsein eines Freiwilligen und weitere wertvolle Gefühle wie, nicht allein zu sein, mit uns auf allen Wegen.
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