Irgendwie komisch - 'Einfügen' in das englische Leben
Ich merke immer mehr, dass ich mich hier eingewöhne, dass "die Engländer" sich an mich gewöhnen:
Ich merke immer mehr, dass ich mich hier eingewöhne, dass "die Engländer" sich an mich gewöhnen:
Einer der Lernbehinderten im Tagescenter, in dem ich arbeite, hat mich gestern zu seinem Geburtstag eingeladen (der erst im Januar ist. Aber wie ich ihn einschätze, hat er ein sehr gutes Gedächtnis, und das war ernst gemeint). Außerdem hat er mir gestern von einem Buch erzählt, dass er geschrieben hat, und für das er einen „Award“ bekommen hat. Und heut hat er mir stolz eins der Exemplare mit Widmung (die man zwar nicht zu gut lesen kann...) geschenkt. Ich hab mich richtig drüber gefreut!
Auch in der Schule freuen sich die Kinder immer, wenn ich komm. Eine der Aufgaben eines der Schüler war, etwas im Klassenzimmer zu finden, dass größer als ein Meter ist. Ich hätte es nicht erwartet, aber er ist sofort auf mich zugekommen, und hat stolz den anderen gezeigt, dass ich größer bin. Es war vor allem deshalb für mich erstaunlich, da sie gerade erst lernen, etwas mit einem Metermass zu messen, und er der erste Schüler war, der diese Aufgabe bekommen hat!
Außerdem merke ich es in meiner Sprache. Wenn ich Deutsch rede, streue ich englische Wörter ein - früher habe ich es als 'Angeberei' empfunden, wenn ein Deutscher, der längere Zeit im Ausland gelebt hat, 'ausländische Ausdrücke' und Wörter eingestreut hat. Jetzt merke ich, dass es intuitiv geschieht, und nicht ein Zeichen dafür ist: "Guck mal, was ich tolles kann". Genauso geht es mir aber auch im englischen. ich sag z.B. irgendwie viel lieber: 'aber' statt 'but' und 'oder' statt 'or'..... ;-)
Vorgestern wollte ich mein Französisch mal wieder etwas aufbessern, da ich gerade noch mit einer Französin zusammen wohn. Wenn mir jedoch Wörter 'gefehlt' haben, habe ich sie auf Englisch anstatt auf Deutsch gesagt...
Irgendwie komisch. Trotzdem bin ich froh, dass ich mich so in eine andere Sprache, Land, Kultur 'einfügen' kann!!!