Wenn die Zeit rennt, wie Sand zwischen den Fingern
Die ersten drei Wochen in Dänemark.
Es sind jetzt schon drei Wochen vergangen, seit ich in Dänemark angekommen bin, wahnsinn, wie die Zeit vergeht, wie Sand zwischen den Fingern.
Ich versuche jetzt mal die letzten drei Wochen chronologisch Revue passieren zu lassen.
Am 1.September hieß es um drei Uhr früh aufstehen, noch mal den Koffer kontrollieren, ob auch alles drin ist und dann ab ins Auto, Richtung Bahnhof. Ziemlich verschlafen stand ich bei uns im Esszimer und wartete darauf, dass wir losfuhren, als meine beste Freundin an der Haustür klingelte. Es war eine riesen Überraschung, dass sie mit zum Bahnhof gekommen ist, ein ganz großes Dankeschön dafür!
Der Abschied von meiner Familie habe ich mir schlimmer vorgestellt, aber ich habe zu diesem Zeitpunkt auch noch gar nicht so richtig realisiert, dass ich für die nächsten 10 Monate in einem fremden Land, ohne Menschen die ich kenne, leben werde.
Die Zugfahrt habe ich größtenteils verschlafen. Umsteigen in Hamburg und dann ging es auch schon nach Dänemark. Im Zug nach Dänemark bin ich dann zum ersten Mal in Kontakt mit der dänischen Sprache gekommen und musste feststellen, dass es auf jeden Fall ein Abenteuer werden würde, diese Sprache zu lernen, aber dazu später mehr.
Im Zug habe ich dann noch eine ehemalige Freiwillige getroffen, die an dem Wochenende auch nach Hertha fuhr, als Besuch, das war wirklich ein lustiger Zufall. Am Bahnhof bin ich dann von einer Pädagogin und einem der Behinderten abgeholt worden, der Empfang war so herzlich, dass ich mich sofort wohl gefühlt habe. Mit dem Auto gings dann von Aarhus nach Herskind. In Hertha wurde ich dann von den zwei anderen Freiwilligen empfangen, sie haben mir mein Zimmer gezeigt, dass in einer Wohnung ist, die ich mir mit einer von ihnen teile, dann einen Rundgang durch Hertha - Stall (mit super süßen Kälbchen), Gärtnerei und schließlich der Bäckerei, meinem Hauptarbeitsplatz. Der erste Eindruch war so positiv, dass ich mir sicher war, dass ich mich hier sehr wohl fühlen würde.
Am Sonntagabend kam dann das erste Heimweh. Da habe ich das erste Mal richtig realisiert, wie weit ich von zu Hause weg bin und ganz allein, die nächsten 10 Monate stellte ich mir schwer vor.
Doch schon am Montag änderte sich wieder alles. Das Heimweh verflog und ich begann mich in den folgenden Tagen einzuleben. Dank der anderen beiden Freiwilligen und all der anderen lieben Menschen hier in Hertha.
Ich versuche jetzt mal eine "typische" Woche in Hertha zu beschreiben: Morgens haben zwei von uns immer Fahrdienst und danach ist der sogenannte Morgensang, eine kurze Versammlung, wo ein Lied gesungen wird und die Termeine für den Tag vorgelesen werden, danach arbeite ich dann meistens in der Bäckerei, wo wir Brot, Muffins, Kuchen und ganz viele andere Leckereien backen oder in der Kücke, wo das Mittagessen gekocht wird.
Die Arbeit mir den Behinderten macht mir super viel Spaß, sie sind alle so lieb und ich habe sie schon richtig ins Herz geschlossen. Nur die Komunikation ist noch ein bisschen schwierig, da mein dänischer Wortschatz in einen Fingerhut passt, aber ich kann jetzt nach drei Wochen schon ein paar Sätze sagen und verstehen, ansonsten läuft die Komunikation über Hände und Füße.
Die zweite Woche verging wie im Flug und am Wochenende sind meine Mit-EFDler und ich nach Aarhus gefahren, die ganze Woche war Festwoche in Aarhus und an dem Wochenende der Abschluss. Wir sind auf ein Konzert gegangen, die Band war wirklich ziemlich gut und haben uns die Stadt ein bisschen angeschaut, die ist wirklich sehr schön! Da ich meine Rechnung an diesem Samstag ohne das dänische Wetter und vor allem ohne den Wind gemacht hatte, musste ich mir noch Schal und warme Jacke kaufen, um nicht zu erfrieren. An das Wetter hier muss ich mich wirklich noch gewöhnen und meine Gummistiefel sind auch schon diverse Male zum Einsatz gekommen.
Letzte Woche hatte ich dann mein On-Arrival Training in Ollerup. Vor der Zugfahrt hatte ich ein bisschen Angst, ganz alleine durch ein Land fahren, deren Sprache man nicht spricht und auch nicht richtig lesen kann. Aber ich bin heil in der Gymnastikhojskolen in Ollerup angekommen, auch Dank der lieben und hilfsbereiten Dänen. Das Training hat super viel Spaß gemacht und ich habe viele nette EFDler aus ganz Europa kennengelernt, dazu mehr im nächsten Beitrag.
Gestern bin ich wieder zurück gekommen und es war wie nach Hause kommen. Ich habe im Bus gesessen und mich gefreut wieder daheim zu sein. Ich fühle mich hier wirklich sehr wohl und ich liebe Dänemark. Ich kann kaum glauben, dass ich schon drei Wochen hier bin, die Zeit vergeht wirklich schnell.
Ich freue mich schon auf die nächsten Wochen und Monate und auf alles, was ich noch erleben werde und hoffe, dass die Zeit nicht zu schnell vorbei geht.
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