Was sonst noch so war...
Es war noch mehr Besuch da, denn meine Mutter kam auch Mitte Januar. Wir haben schöne Tage in Tallinn verbracht, bei zwar nicht so gutem Wetter, sehr bewölkt und ohne Sonne, aber trotzdem haben wir einiges gemacht.
Zum einen haben wir die Stadt angeschaut und waren dann noch etwas außerhalb im Freilichtmuseum, wo es schön war, sehr wenig los (fast nur wir) und wir ein gutes Geschäft gemacht haben, denn man konnte eine Kombi-Eintrittskarte für das Museum und die Wirtschaft dort nehmen, so dass man das ganze Geld „verfuttern“ konnte. Am Kadriorg Schloss und Park waren wir auch noch, doch ich denke mal, dass ist im Sommer, wenn es wärmer ist, doch etwas bunter.
Mit Maarja Küla waren wir Ende Januar auf dem Peipsi-See um Schilf zu holen. Das ging auch ganz einfach, indem man eine Schaufel genommen hat und einfach an der Eisoberfläche entlang gefahren ist. Schwuppdiwupp waren sie auch schon ab, wir haben sie eingesammelt und zu Bündeln zusammen gepackt.
Leider konnten wir mit dem Auto nicht drauf fahren, da es dieses Jahr nicht so kalt ist (zumindest bis jetzt war) und das Eis nicht dick genug war. Aber wir waren an einer Stelle, wo man bis nach Russland schauen konnte und es war nicht mal so weit weg, nur leider kann ich überhaupt nicht schätzen wie weit das war. Ich habe auch etwas mit dem Fernglas rübergeschaut, doch außer Bäumen gab’s dort nix.
Anfang Februar war ich zwei Wochenenden hintereinander in Otepää, was etwa 50-60 km im Südwesten von hier liegt und die Winter-Hauptstadt Estlands ist. Zuerst war dort ein VastlaCamp (Vastla = estnisch für Fasching), organisiert vom HospitalityClub/Couchsurfing von Freitagabend bis Sonntag. Es war ein sehr lustiges Wochenende mit Leuten aus Estland, Lettland, Finnland und noch ein paar einzelne aus anderen Ländern, darunter jeweils zwei Freiwillige (aus FIN/LAT/LIT/EST), von denen mal wieder die meisten aus Deutschland waren, aber auch einige aus Belgien und Österreich.
Anna habe ich so auch etwas überraschend getroffen, sie war mit mir in Deutschland auf dem Ausreiseseminar und ist jetzt in Finnland. Samstags waren wir in der Stadt unterwegs, haben dabei die Skisprungschanze von oben angeschaut und es war sogar ein Jugendwettkampf, so dass wir auch Springer gesehen haben. Danach sind wir auf die Idee gekommen, etwas Langlauf Ski zu fahren.
Also auf zur Touristen-Info und nachgefragt. Wir haben gedacht, dass es bestimmt irgendwo ne leichte Loipe gibt, aber von wegen, wir wurden ins Ski-Stadion geschickt, wo auch eine Woche später die Profis laufen. Das hat uns trotzdem nicht aufgehalten und wir sind los, haben uns Skier geliehen und auf die Piste.
Da war auch gleich mal ein Hügel zu überwinden, was gar nicht so einfach war. Insgesamt sind wir eine Runde gefahren, die ganz schön viele Anstiege hatte. Wusste gar nicht, dass es in Estland doch so bergig sein kann, allerdings auch mit langen Abfahrten.
Naja, wir waren etwa eine Stunde unterwegs und danach so fertig, dass wir die Skier schon wieder zurückgegeben haben, obwohl wir sie sogar drei Stunden hätten behalten können. So viel zu meinen skifahrerischen Tätigkeiten. Komme ich lieber zu den Profis, die das auch wirklich beherrschen. *g*
Am neunten und zehnten Februar war Langlauf-Weltcup in Otepää. So was lassen wir (Marlene, Cathleen, Svenja und ich) uns natürlich nicht entgehen und sind hingefahren um die deutschen Sportler anzufeuern. Leider hat es nicht ganz geklappt und es hat „nur“ zu einem 4. Platz gereicht. Samstags waren wir nachher noch im Otupubi, dem Dorfpub von Otepää, auch noch mit den andern Freiwilligen, die nur an der Strecke waren, dabei haben wir draußen eine deutsche Sportlerin gesehen.
Stefan, der einzige Österreicher unter uns Deutschen, ist auch gleich raus gegangen und hat sie angesprochen. Sie ist sogar rein gekommen und hat etwas mit uns geredet. Dabei erzählte sie, sie wollte unter den besten 15 sein, war jedoch nur 25te. Daraufhin beschlossen wir für sie ein Plakat zu machen. So hatten wir schon etwas zu tun am Abend und haben ein schönes Schild aus Kartons gemacht für Katrin Zeller, so hieß sie nämlich, und das DSV-Team.
Das hat aber leider nicht so viel gebracht am Sonntag, da die deutschen Frauen im Sprint schon alle im Viertelfinale ausgeschieden sind; nur bei den Männern hat Axel Teichmann das B-Finale gewonnen.
Aber es lag bestimmt auch am Wetter, denn es war recht warm, Schnee lag nur auf der Strecke und sonntags regnete es auch noch, so dass richtige Wasserpfützen auf der Strecke waren und die Läufer lieber neben der Spur gefahren sind. Die Stimmung war aber trotzdem gut, da am Samstag die Esten den zweiten und vierten Platz belegten (ich möchte mal wissen, wie die auf einmal so gut geworden sind) und am Sonntag war auch einer im A-Finale.
Jedes mal als sie ins Ziel gefahren sind - wir waren direkt da auf der Tribüne - war es höllisch laut und die ganzen estnischen Zuschauer haben geschrieen wie noch was.
Noch was Lustiges von der Strecke: Samstags war noch Marie da, Französin, und sie hat die Französischen Läufer immer mit was auf französisch angefeuert, was natürlich schon etwas aufgefallen ist, und so hat er immer mehr Reaktion gezeigt, nachdem er insgesamt 3 Mal vorbeigekommen ist und beim letzten Mal etwas gelächelt hat.
So, dass müsste es jetzt sein an Neuigkeiten aus Estland.
Am Sonntag ist hier Unabhängigkeitstag, der anscheinend überall groß gefeiert wird und von Mittwoch bis Sonntag fahre ich auf's Mid-Term-Meeting.
Liebe Grüße
Barbara