Northside
Drei Tage auf einem Festival arbeiten - sehr schön, aber auch anstrengend
Northside - das ist ein recht großes und sehr bekanntes Festival in Dänemark, das (wenn keine Pandemie) ist, jedes Jahr Anfang Juni stattfindet. Dort treten einige bekannte Künstler*innen auf, aber auch Newcomer*innen. Meine Mitfreiwillige Lotta und ich haben uns als Freiwillige für das Festival gemeldet und dort dann drei Tage gearbeitet. Dieses Jahr ging es vom 2. bis 4. Juni. Für den ersten Tag hatten wir uns als Stagehands gemeldet. Das heißt, wir haben vor, nach und zwischen den Auftritten den professionellen Leuten geholfen, auf einer Bühne alles aufzubauen, hin- und herzuschieben und wieder abzubauen. Das ging von Planen über Instrumente legen, über Transportboxen und -koffer von A nach B zu bringen, bis hin dazu, die Podeste mit Instrumenten drauf an ihren Platz zu stellen und zu befestigen. Jetzt können wir etwas damit angeben, dass wir schon einmal die Bühne für Nick Cave and the Bad Seeds hergerichtet haben ;). Während unserer Schicht haben wir so sehr viel von den jeweiligen Konzerten auf unserer Bühne (es gab noch drei weitere auf dem Gelände) mitbekommen, da wir entweder für eine halbe Stunde frei bekommen haben, um uns das Konzert teilweise aus dem Publikum anzuschauen, weil es gerade nichts zu tun gab, oder wir sind im Backstage geblieben, aber direkt auf der Bühne. Das heißt dann, dass wir hinten, von den Bühnenaufbauten verdeckt, auf der Bühne standen. Da hat man zwar selten die Künstler*innen gesehen, aber dafür fast hautnah dran war. Das war schon eine spannende Erfahrung. Aber nach neun Stunden waren wir doch ziemlich fertig.
Die anderen beiden Tage war der Name unserer Schicht Guest Greeter. Das heißt, wir haben die Tickets von den Festivalgäst*innen gescannt und Armbändchen verteilt. Am letzten Tag waren wir dann auch für die Taschenkontrolle und Body Checks eingeteilt. Das war teilweise etwas gewöhnungsbedürftig, da dort nicht nach Mann und Frau beim Abtasten getrennt wurde, was ja sonst Gang und Gäbe ist. Außerdem war es an dem Tag recht warm, das heißt, die Menschen waren alle leicht verschwitzt. Aber das Gute war, dass wir uns Getränke mit nach Hause genommen haben, die die Leute nicht mit auf das Gelände nehmen durften und dann stattdessen bei uns am Eingang abgegeben haben. Einmal haben wir sogar vier Dosen Bier auf einmal geschenkt bekommen.
Mein Fazit ist, dass es sich auf jeden Fall lohnt, als Freiwillige auf einem Festival zu arbeiten. Lotta und ich wollen das auf jeden Fall nächstes Jahr wieder für Northside machen. Jetzt wissen wir auch, wie wir unsere Schichten am schlausten legen, damit wir auch noch möglichst viel vom Festival ohne Arbeit mitbekommen. Als Freiwillige*r bekommt man nämlich gratis Eintritt an allen Festivaltagen plus freie und preisreduzierte Getränke. Und man macht spannende Erfahrungen und lernt neue Menschen kennen. Natürlich (leider) bekommt man als weiblich gelesener Mensch immer mal blöde Sprüche von meistens alkoholisierten Männern oder sie kommen einem unangenehm nahe. Das haben Lotta und ich einige Male erleben müssen. Dabei ist es dann sogar fast egal, ob man nur deren Ticktes kontrolliert, oder sie abtasten muss. Die schönen Erfahrungen überwiegen für mich allerdings, weshalb ich mit Freude daran zurückdenke und mich schon auf nächstes Jahr freue.
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