Marokko im Februar 2005
Jetzt, wo sich amandas Aufenthalt in Marokko langsam dem Ende zuneigt, findet sie noch etwas Zeit, die Geschehnisse der letzten Monate in ihr Tagebuch einzutragen. Diesmal geht es um den Februar, also den Monat, als ihr Gastneffe das Licht der Welt erblickte, Wiebkes Geburtstag zelebriert und Besuch aus der Heimat empfangen wurde.
Im Februar wurde mein Gastneffe Rayane geboren, für den traditionsgemäß sieben Tage nach der Geburt ein großes Fest gegeben wurde. Erst für die Männer, dann für die Frauen. Alle waren eingeladen: Freundinnen, Verwandte, Nachbarinnen und deren Freundinnen. Auch Wiebke und ich waren dabei, wenn auch manchmal etwas verloren...
Die Frauen trugen prächtige Kleider, und wie bei einer Hochzeit zeigte sich die Mutter in verschiedenen Kostümen und wurde jedes Mal aufs Neue von wilden Rufen und Gesang begrüßt. Bis in die Nacht hinein tanzten und sangen wir, zwischendurch gab es Tee und Gebäck, die traditionelle marokkanische Pastilla, die nur zu Festen gereicht wird, und das Fleisch eines Hammels, der anlässlich Rayanes Geburt geschlachtet worden war.
Wiebkes Geburtstag feierten wir alle zusammen bei ihr zu Hause. Neben den beiden spanischen Freiwilligen und Irenes Gastbruder waren kürzlich auch zwei Schwedinnen und eine Österreicherin nach Rabat gekommen. Außerdem machte Florence, die im letzten Jahr einen Freiwilligendienst in Marokko abgeleistet hatte, gerade einen Besuchsmonat in Rabat.
Ende Februar bekam ich Besuch aus Deutschland. Zwei Wochen hatte ich Zeit, um meinen Freunden ein bisschen von Marokko und unserem Alltag zu zeigen. Das Wetter zeigte sich von seiner schlechtesten Seite und so fiel die Besuchstour durch Tanger, Chefchaouen und Fès buchstäblich ins Wasser. Trotzdem hatten wir unseren Spaß!