Langweilige Seminare? Beim Europäischen Freiwilligendienst stimmt das nicht!
Wer an dem Europäischen Freiwilligendienst teilnehmen will, muss auch vier Begleitsseminare absolvieren. Die sind aber Highlights des EFDs!
Ich muss sagen, dass eine von den besten Sachen am Europäischen Freiwilligendienst (EFD) die Begleitseminare sind. Die erste Schulung habe ich noch vor der Abreise nach Regensburg absolviert: Ende August trafen sich Dreißig künftige tschechische Freiwillige in Prag, welche bald in alle möglichen Ecken Europas, Armenien, der Türkei oder nach Ghana verreisen sollten. Das Wochenende ist super gelaufen und wir – mit frischen Erkenntnissen über den Kulturschock, Krisensituationen und unseren Rechte und Pflichten – sind zu unseren Projekte abgereist.
Gleich im September hatte ich ein weiteres Seminar – ich sollte zehn Tage in Witzenhausen, einer kleinen Universitätsstadt in Hessen, verbringen. Diesmal waren wir etwa zwanzig Freiwillige verschiedenener Nationalitäten – aus Spanien, Portugal, Frankreich, Dänemark, Norwegen, Lettland, Türkei, Georgien, Russland, Serbien, Bulgarien, Ungarn, China, Slowakei und natürlich auch aus der Tschechischen Republik :) Unsere zwei Leiter – Matthias aus Berlin und Maria aus Dresden – haben uns in zehn Tagen viele neue Kenntnisse über Motivation, interkulturelle Kommunikation und viel mehr vermittelt – einfach was man kennen muss, um in einem fremden Land zu überleben. Aber es gibt keine langweiligen Vorträge – im Gegenteil! Wir arbeiteten in kleinen Gruppen, bastelten Posters, spielten Spiele – einfach informelle Bildung. Am tollsten war aber das gemeinsame Kochen. Jeden Abend hatte eine andere kleine Gruppe Küchendienst, die das Abendessen für die Teilnehmer kochen mussten. Demnach konnten wir also jeden Abend verschiedene nationale Spezialitäten kosten! Bis in die späte Nacht haben wir danach noch Billard oder Tischfußball gespielt. Während der zehn Tage haben wir uns zu so einer guten Gruppe entwickelt, dass der Abschied am Ende des Seminars sehr emotional war. Wir haben uns aber versprochen, dass wir uns in den Städten besuchen, wo wir jetzt an unserem EFD-Projekt arbeiten.
Schon ein paar Wochen später haben wir die erste Begegnung in Thüringen organisiert, und zwar in Weimar. Xuewen aus China, die dort an ihrem EFD-Projekt arbeitet, hat uns zum berühmten Zwiebelmarkt eingeladen. Wir haben auch Erfurt (hier arbeitet Hanna aus Norwegen) und Jena – neues zu Hause von Pavol aus der Slowakei, besucht.
Das vergangene Wochenende habe ich in Nürnberg verbracht. In der Organisation Fahrten-Ferne-Abenteuer arbeitet Vašek. Ganz toll kümmerte er sich das ganze Wochenende in seiner gemütlichen Wohnung in Fürth um uns. Fürth ist eine Stadt nur 15 Minuten weit entfernt von Nürnberg. Ana und Miguel aus Spanien, Xuewen aus China und ich (aus der süd-mährischen Region) haben zum ersten Mal die böhmische Spezialität – „kuba“, das heißt Graupenauflauf mit Pilzen, gekostet. Vašek hat sogar Instant-Knödel aus Tschechien für uns besorgt, also wir haben dann noch das ganze Wochenende echtes böhmisches Gulasch gegessen – sogar mit roher Zwiebel.
Und was habe ich auf dem Mid-Term-Seminar in Bornheim in Januar erlebt? Ich habe wieder viele tolle Leute kennen gelernt, Köln am Rhein besucht, etwas Türkisch, Ungarisch oder Dänisch gelernt und und und...
Ich freue mich schon auf das letzte Seminar in September in Tschechien!