Internationale Jugendbegegnung in Ecuador: 45 Teilnehmer aus 6 Länder
Jule_BeSo hat einen unvergesslichen Aufenthalt in Ecuador hinter sich: Mit Jugendlichen aus der ganzen Welt besuchte sie eine internationale Jugendbegegnung.
Was für ein Erlebnis! Ich hatte die Möglichkeit, mit 45 Jugendlichen aus Deutschland, Polen, Österreich, Argentinien, Ecuador und Peru für zwei Wochen zu einer internationalen Jugendbegegnung nach Ecuador zu reisen. In dieser Zeit ging es hauptsächlich darum, über die politische Situation in Ecuador und in Lateinamerika mit Bezug auf Europa zu diskutieren, etwas über die Themen „Integration von behinderten Menschen, Rassismus und Ausgrenzung“ in den teilnehmenden Ländern zu erfahren, und dazu soziale Einrichtungen in Ecuador zu besuchen.
Zunächst gestaltete sich das Programm der internationalen Jugendbegegnung in Ecuadors Hauptstadt Quito. Dort lernten wir viel über die Politik und die Situation der südamerikanischen Staaten, besuchten eine soziale Einrichtung für Afro-Ecuadorianer, ein Fair-Trade Unternehmen und erhielten durch viele Diskussionen mit Politikern, Geistlichen und Bürgern einen Einblick in die politische Situation Südamerikas.
Obwohl sich nicht alle Jugendlichen aus den sechs verschiedenen Ländern (und somit Kulturen) kannten, wurden wir schnell zu einer Gemeinschaft und wuchsen immer mehr zu einem Team zusammen und interessierten uns gemeinsam für die Situation in Südamerika und auch Europa. Nachdem unser Programm in Quito beendet war, fuhren wir alle in die südlicher gelegene Stadt Cuenca. Dort beschäftigten wir uns mehr mit dem sozialen Blickpunkt der Jugendbegegnung: Gemeinsam verbrachten wir einen sehr schönen und lebendigen Tag mit über 40 Kindern eines Kinderheims in Cuenca, erfuhren etwas über einzelne Schicksale von den Kindern und deren Familien. Eine weitere eindrucksvolle Erfahrung war unser Tag in einer Schule für behinderte Kinder und Jugendliche. Wir konnten uns in kleine Gruppen einteilen und bei den Klassen im Unterricht dabei sein, mithelfen und sehen, wie in einer ecuadorianischen Behindertenschule unterrichtet wird.
Aufregend war auch die Begegnung mit den Saraguros, ein Volk, das indigen im Süden Ecuadors lebt und sich selbst versorgt; sowohl, was die Lebensmittel angeht, als auch die medizinische Versorgung. Es war sehr beeindruckend, zu erfahren, wie dieses Volk mit der Natur umgeht, dass es versucht, die Natur zu verstehen und auf diese Weise Lebensmittel anbaut (ohne Dünger, Insektizide usw.!!!).
Bei Krankheiten verlässt sich dieses Volk fast ausschließlich auf die Heilkraft von Kräutern oder anderen Naturprodukten. Ich habe wirklich gestaunt, war beeindruckt von den Erfahrungen, die diese Menschen zu berichten hatten.
Am Ende der zwei Wochen gestalteten wir auf einem Platz inmitten der Stadt Cuenca einen „Tag der Integration“ und präsentierten, warum wir gemeinsam in Ecuador waren, wie die Situation in unseren eigenen Ländern politisch und sozial ist. Zum Beispiel zeigten wir Fotos von Projekten mit behinderten Menschen, die darstellen sollten, wie Integration gestaltet werden kann. Wir haben auch Lieder auf den jeweiligen Landessprachen gesungen und mit vielen Menschen geredet, diskutiert, getanzt und gelacht.
Dabei gab es auch prominente Besucher: Die deutsche Honorarkonsulin Eva Klinkicht besuchte die Infostände am Platz vor der Kathedrale und sprach mit den Teilnehmern. Die ganze Gruppe wurde offiziell vom Erzbischof von Cuenca empfangen. Während der vier Tage in Cuenca stand jeden Tag etwas von uns in der Zeitung und es berichteten Funk und Fernsehen über unsere Begegnung. Abschließend kann ich nur sagen: Diese zwei Wochen in Ecuador waren für mich ein einmaliges, aufregendes und bereicherndes Erlebnis! Es war toll, wie so viele Jugendliche -trotz verschiedener Kulturen und Sprachen- eine Gemeinschaft bildeten und sich gemeinsam mit sozialen Themen auseinandergesetzt haben, alle mit der Motivation, etwas tun zu können, gemeinsam etwas zu bewegen.
Da hatte sich „ausgezahlt“, dass sich die Teilnehmer in Ländergruppen und die Koordinatoren in vorhergehenden Treffen auf die Begegnung solide vorbereitet hatten. Ein Kompliment geht an die Ecudorianer, die mit viel Fleiß und Pfiffigkeit das Programm gestemmt haben. Ein Dank geht an die EU – ohne die Förderung im Rahmen des EU Aktionsprogramms Jugend wäre die Begegnung nicht möglich gewesen.
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