First Problems. What's so wrong about it?
Nach drei Wochen in ihrem Projekt in Irland arbeitet slan_abhaile an ihrem ersten Großprojekt, einer Tanzgruppe für Jugendliche. Bei der Abschlussvorführung bleiben einige Schwierigkeiten nicht aus.
Nach ca. drei Wochen im Projekt bin ich dann auch zum On-Arrival nach Dublin gefahren. Es war super viele andere EVSler in Irland kennen zu lernen und sich über Erlebnisse auszutauschen... Leider waren sehr viele der Informationen mir schon aus dem Pre-departure bekannt und wir hatten ein extrem volles Programm, d.h. fast keine Freizeit.
Ich musste dann auch feststellen, wie gut ich es in meinem Projekt doch hatte. Super Projekt, nette Leute, klasse Unterkunft und flexible Bezahlung: was heißt ich war nicht darauf angewiesen das jemand meine Miete zahlt oder mein Essen besorgt, sondern hab das Geld direkt bekommen. Mehr als bei anderen war’s natürlich auch nicht.
Trotz meines "Glücks" muss ich auch aus heutiger Sicht sagen, manch einer war vielleicht auch etwas zu nörgelig. Immerhin geht es hier um einen Freiwilligendienst und keinen Urlaub und wirklich schlecht hat es wohl niemanden in Irland getroffen (von der Wohn- und Lebenssituation her, manche Leute übertreiben einfach gern).
Nachdem ich wieder in Mallow war, begann mein erstes "Großprojekt", eine Aerial Dance Group die im Projekt gastierte und Workshops für Jugendliche gab, sowie eine Abschlussperformance. Also habe ich mit den Schulen telefoniert, Flyer und Consent Forms gestaltet und gedruckt. Wir sind Plakate austeilen gegangen und so weiter. Es gab so viel zu tun, dass ich alleine am ersten Tag dorthin fahren musste und 100 Kids Sicherheitsvorschriften und Regeln einbläuen musste und massenhaft irische Namen und Consent Forms auf Listen wieder finden musste. Das ist gar nicht so einfach wenn jemand Aoife (sprich: Eva) oder Caoimhe (sprich: Quiva) heißt.
Zudem haben 15 bis 17-jährige Jungsklassen so die Angewohnheit eine 19-Jährige mit deutschem Akzent nicht allzu ernst zu nehmen, naja mit denen bin ich ja dann doch noch klargekommen. ;-)
Viel größere Probleme machte mir mein Auto an Tag zwei. Ich war zehn km von der Turnhalle entfernt als das auf einmal so komische Geräusche machte, nicht mehr richtig fuhr und gelbe Lampen leuchteten. Ich also bis in den Ort getuckelt, dann in die Werkstatt und zu Fuß zur Halle, wo zum Glück alles relativ gut lief (musste nur sämtlichen Consent Forms eine Woche hinterher telefonieren, aber was ist das schon in Irland).
Der Typ aus der Werkstatt erklärte mir dann am Telefon, die Ignition coils wären kaputt. "Bitte was, kenn ich nicht, ja dann wechseln sie die mal, oder?" Ignition coils sind wohl Zündkolben oder so... naja jedenfalls dauerte das drei Tage und ich war vollkommen mit den Nerven am Ende und wahnsinnig froh als meine Mentorin meinte sie hätte zwar keine Zeit mich abzuholen aber sie schickt jemanden. Der Bus aus diesem Kaff zurück nach Mallow fährt nämlich nur jeden Samstag *toll nich*.
Am Ende der Woche hatte ich mein Auto wieder und konnte mich bis dahin der Ticketproduktion und Organisation der Final Performance zuwenden. Die Gruppe führte an den Seilen in der Luft eine Soloshow zum Thema Pubertät eines jungen Mädchens vor, inkl. überdimensionalem Tampon an rotem Seil. Ich muss sagen, wir hatten vorher deutlich gemacht, dass die Show erst ab 13-14 Jahren geeignet ist und es war ästhetisch, aber einige haben wohl daran Anstoß genommen. Im Youth Theatre (15-18-Jährige), die die Show auch gesehen hatten, hatten wir (also ich gegen den Rest) dann auch eine etwas längere Diskussion über Angemessenheit (für sie und im Allgemeinen) und etwas das ich als verklemmt oder auch prüde bezeichnen würde, aber nicht getan hab, denn wer Iren verstehen will muss wohl auch das verstehen lernen.
Ob richtig oder falsch, wer Kinder in eine Veranstaltung ab 14 Jahren mitnimmt, der kann sich hinterher nicht beschweren.
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