Eine Menge Party
Viele Partys an den letzten Wochenenden, der Winter kommt und das On Arrival Training.
Hallöchen!
Ja, ich melde mich mal wieder. Ich habe gerade Apfelmus mit Gries gekocht. Es ist nämlich immer noch Apfelzeit und ich habe schon wieder super viele Äpfel bekommen. Da ich nicht wusste, was ich mit all den Äpfeln machen soll, dachte ich mir, versuche ich mal Apfelmus zu kochen. Das Apfelmus hat gut geklappt, aber der Gries nicht, weil ich falschen Gries gekauft habe. Ist ja auch kein Wunder, ich verstehe ja nicht, was drauf steht :)
Ich habe ja schon seit einiger Zeit nicht mehr geschrieben, deswegen versuche ich mal, die letzte Zeit zusammenzufassen.
An dem Wochenende nach dem letzten Artikel war ich Freitagmorgens mit der Arbeit in dem Museum Lennusadam. Das ist über U-Boote und Schiffahrt. Klingt jetzt nicht so interessant, aber das Museum war trotzdem cool. Am Nachmittag war eine große Geburtstagsparty von vier Mitarbeitern. Da ich überhaupt nicht verstanden habe, wie die Party so genau abläuft, stand ich dann ohne Geschenk da. Naja, beim nächsten mal weiß ich es ja ;)
Abends waren wir auf einem weiteren Geburtstag von der Mentorin von Claudia. Es gab unheimlich viel Essen, aber keine Süßigkeiten, sondern eher Antipasti. Das ist hier wohl so üblich, kaltes Essen bei einer Geburtstagsparty zu essen. Ist auch gar nicht so schlecht, von Süßigkeiten wird man nur dick.
Am Samstag haben wir um zwölf die kostenlose Stadtführung gemacht. Die war ziemlich cool. Am Abend waren wir dann bei Nikolai, meinem Mentor, auf der Einweihungsparty seiner neuen Wohnung. Da gab es wieder massenhaft Essen und wir haben das Trinkspiel Baila gespielt. Ich glaube, ich kaufe mir das auch, wenn das nicht so teuer ist. Ist ein schönes Andenken.
Am Sonntag bin ich ein bisschen alleine durch die Stadt gegangen. Irgendwie brauche ich manchmal einfach ein bisschen Zeit alleine. Immer aufeinander zu hocken wird mit der Zeit ganz schön anstrengend. Abends haben wir uns natürlich wieder im Kompressor getroffen. Das ist ein Pfannkuchenhaus und der beste Platz zum Essen in ganz Tallinn. Absolut essenswert!
Während der darauffolgenden Woche habe ich mich fast jeden Abend mit irgendwelchen Leuten getroffen. Einmal mit Ana und einer estnischen Freundin, ein anderes mal haben wir eine Free-Hug Aktion gemacht und wieder ein anderes mal waren wir nur ein Bier trinken. (Wenn ich sage, wir waren ein Bier trinken, heißt das, alle trinken Bier und ich trinke Cidre xD)
Außerdem war an dem Mittwoch meine erste Tanzstunde. Wir haben zu „Das rote Pferd“ getanzt.
Von Freitag bis Dienstag war unser On-Arrival Training. Ich habe also noch mehr Freiwillige kennengelernt und habe sehr, sehr viel Motivation bekommen, das beste aus meinem EVS zu machen. Wir hatten zum Beispiel die Aufgabe, jemanden zu finden, der Hilfe braucht, und jemanden zu finden, der dieser Person helfen kann. Letzendlich sind wir dann mit Kindern aus einem Behindertenheim spazieren gegangen und ich habe dem Arbeiter die Handynummer von Kai gegeben. Jetzt kann er sich darum bemühen, dass seine Arbeitsstelle eine weitere Aufnahmeorganisation wird. Das Heim hat mir nämlich ziemlich gut gefallen.
In der Tanzstunde von letzter Woche habe ich versucht, den Behinderten Discofox beizubringen. Das ist allerdings sehr schwierig, weil sie eine sehr schlechte Koordination haben. Sie verstehen vielleicht, dass man rechts, links, rechts, tep machen sollen, aber zum Takt der Musik tanzen sie nicht. Bislang haben wir nur die Bewegung der Beine geübt, mal sehen wie es wird, wenn wir sie das als Partnertanz machen sollen....
Am Donnerstagabend haben wir uns Swanlake angesehen. Das war sehr interessant, weil die Kostüme sehr pompös waren und die Tänzer ziemlich gut.
Am Freitag haben wir bei uns einen deutschen Abend veranstaltet. Es gab Currywurst und Pommes rot-weiß. Allerdings haben sich ein paar Leute selbst eingeladen und dann waren wir irgendwann rund zwanzig Leute und das Essen hat natürlich nicht mehr gereicht. Es wurde ziemlich rumgesaut und zum Teil unsere Lebensmittel verbraucht. Also ist die Party etwas aus dem Ruder gelaufen. Das nächste mal versuchen wir, die Einladungen etwas zu kontrollieren.
Ana und ich mussten also am nächsten Tag alles putzen, weil unsere Mitbewohnerinnen beide weggefahren sind. Am Nachmittag sind dann auch schon die nächsten Freiwilligen gekommen, die wir auf dem On Arrival Training kennengelernt haben und die bei uns übernachten, weil abends eine Geburtstagsparty von einem Freiwilligen war. Wir haben mit ihnen eine kleine Stadttour gemacht und sind dann zur Party gegangen. Ich habe später unheimliche Kopfschmerzen bekommen und musste dann um halb vier alleine mit dem Taxi nach Hause fahren, weil die anderen Mädels noch nicht gehen wollten. Kann ich auch gut verstehen, denn sie wohnen irgendwo in Estland in irgendeinem Kaff. Da gibt es so etwas wie Nachtleben nicht.
Am Sonntag haben wir dann wieder eine Stadttour mit den Freiwilligen gemacht.
Heute durfte ich von der Arbeit schon um vier Uhr gehen, weil ca. dreiviertel der Behinderten diese Woche nicht da ist, weil sie ihre Aufgaben zu Hause machen. Warum nicht alle zu Hause bleiben, ist etwas kompliziert. Ich habe das auch noch nicht ganz verstanden. Das hat was damit zu tun, dass mein Arbeitplatz nicht nur Tugikeskus Juks ist, sondern dass dort auch die Kopli Vocational School ist. Kompliziert halt :) Ich bin dann ins Kristiine Shopping Centre gefahren und habe die schönen Läden bestaunt. Da habe ich mich heimisch gefühlt, weil ja doch jedes Shopping Centre gleich ist.
Das wars!
Achja, und das Wetter: heute gab es die ersten gefrorenen Pfützen. So kalt ist es schon!!