Comino, das Mini-Paradies
Was man auf der kleinen Insel Comino machen kann, sollte und warum man sich einen Besuch auf Comino und Cominotto auf keinen Fall entgehen lassen kann.
Die kleinste der maltesischen Inseln, Comino, kennen die meisten wohl im Zusammenhang mit der "Blue Lagoun". Sie liegt zwischen Comino und der noch viel kleineren Nachbarinsel Cominotto. Es ist wirklich kein Wunder, dass die "Blue Lagoun" so bekannt ist. Das kristallklare Wasser leuchtet zwischen den Felsen und Höhlen in den verschiedensten Blau- und Türkistönen. In der Hochsaison ist dieser paradiesische Ort leider von Touristen ziemlich überladen. Wenn man aber Zeit hat und eine Nacht auf Comino bleibt, kann man am frühen Morgen oder am Abend die Schönheit der Blue Lagoun fast alleine genießen. Oder man besucht sie eben nicht im Sommer. Dann sieht man den sonst so touristischen Ort mal von einer ganz anderen Seite. Für einen Tagesausflug, habe ich herausgefunden, dass es besser ist, sich gleich auf Cominotto absetzen zu lassen. Denn hier hat man eher die Möglichkeit einen kleinen Fleck Sand zu ergattern, auf dem man sein Handtuch ausbreiten kann. Man kann zwischen den beiden Inseln problemlos hin und her schwimmen, an manchen Tagen sogar laufen. Auf Cominotto gibt es nur keine Einkaufs- oder Toilettenmöglichkeiten. Doch wenn man erst mal auf Comino ist und mit Sack und Pack nach Cominotto möchte, zahlt man entweder 5€ für das Wassertaxi oder versucht seine Sachen auf dem Kopf auf die andere Seite zu transportieren.
In der Blue Lagoun zu schwimmen ist wunderschön. Es gibt einige Höhlen, in die man hinein oder durch die man hindurch schwimmen kann. Außerdem sieht man wunderschöne Fische und wenn man Glück hat sogar einen Oktopus.
Aber neben der Blue Lagoun hat Comino natürlich noch mehr zu bieten.
Die Insel hat nur vier Einwohner und ist rund 2000 Meter lang und 1700 Meter breit. Es gibt keine Einkaufsmöglichkeiten oder Straßen. Im Sommer kann man jedoch an einigen Ständen sehr überteuerte Snacks und Getränke kaufen. Oder man lässt sich von den fliegenden Händlern mit ihren Booten versorgen.
Es gibt ein Hotel und Bungalows auf der kleinen Insel. Aber ich rate euch, nehmt einfach euer Zelt und genügend Wasser und Essen mit oder schlaft unter freiem Himmel. Denn auf einer Insel ohne künstliches Licht ist der Sternenhimmel atemberaubend.
Die wenigen Gebäude, die man auf Comino findet sind: Der Comino Tower, der wohl am auffälligsten ist. Von dort oben sollte man sich unbedingt den Sonnenuntergang ansehen. Außerdem gibt es eine alte Bäckerei-Ruine und eine alte Schweinefarm, auf der einst aufgrund einer Schweineseuche eine gesunde Schweineherde evakuiert wurde um später mit gesunden Tieren weiterzüchten zu können. Außerdem findet man ein altes Krankenhaus und eine Kirche, in der jeden Sonntag ein Gottesdienst stattfindet von einem Pater, der wöchentlich mit dem Boot nach Comino fährt. Diese Kirche liegt nicht weit entfernt (eigentlich ist auf Comino ja gar nichts weit entfernt) von dem Hotel und oberhalb der "Campingside", die einfach nur ein Platz beim Santa Maria Strand ist, auf dem man zelten darf. Hier findet man zwei Toiletten und eine Polizeistation, was mir irgendwie skurrile erscheint. Aber diese Polizeistation ist tatsächlich immer besetzt.
Vor 7000 Jahren wurde Comino immer wieder unterschiedlich genutzt. So kamen in den 30er-Jahren viele Familien aus Gozo auf die Insel, um in der Landwirtschaft zu arbeiten. Mehr als 60 Menschen lebten damals hier.
Heute sind es nur noch die Brüder Angelo und Salvu, ihre Tante Maria Buttigieg und Cousine Veggi. Der 58-jährige Salvu ist bei der maltesischen Water Services Corporation angestellt. Geschäftig fährt er in seinem Mini-Jeep umher und kümmert sich um das Bewässerungssystem seiner Insel. Daneben baut er mit Bruder Angelo ein wenig Gemüse an. Manchmal fällt die Ernte so üppig aus, dass sie auch das Hotel mit Kartoffeln und Gemüse beliefern können.
Nur ungefähr zweimal im Jahr verlässt er die Insel und fährt für einen halben Tag nach Malta oder Gozo. Wenn ihm Motorenteile für seine Maschinen, das Boot oder sein Auto fehlen oder um einen Arzt aufzusuchen. Alle Lebensmittel für den täglichen Bedarf lassen sich die vier Bewohner der Insel regelmäßig liefern.
Der Name Comino leitet sich übrigens aus dem lateinischen Wort für Kümmel (Cuminum) ab, der hier im Mittelalter überall wuchs. Kümmel ist heute kaum noch zu finden, dafür jede Menge wilder Fenchel und Thymian zwischen den Felsen.
Ich habe ein paar wunderschöne Stunden und Nächte auf der kleinen Insel verbracht. Als ich das erste Mal auf Comino war und die Boote, mit denen man für 10€ auf die Insel und wieder zurück fährt, auf dem Rückweg die ganzen kleinen Höhlen und Grotten abgefahren haben, war ich wirklich beeindruckt. Die Bootsfahrer machen diese Tour auf jedem Rückweg und es ist wirklich wunderschön. Auf kleinen Booten ist es noch atemberaubender.
Comino ist ein kleines Paradies, auf dem man unbedingt eine Nacht verbringen sollte =)