Unbezahlbare Momente in Dublin!
Nach einer unvergesslichen Zeremonie mit dem Certificate of Volunteering in den Händen ging es in den darauffolgen Tagen zum Midterm-Seminar. Der Austausch mit anderen Freiwilligen hat mir erneut gezeigt, dass ich mit meinen Freuden und Ängsten nicht alleine stehe, die noch verbleibende Zeit genießen und mir nicht zu viele Gedanken machen sollte!
Endlich melde ich mich wieder zurück! Nach einer unglaublichen Woche in Dublin, bin ich seit Sonntag zurück in Cork. Mittwoch ging es endlich mal wieder in die Hauptstadt, um am Donnerstag das Certificate of Volunteering in den Händen zu halten. Nachdem wir im Dezember letzten Jahres ein 10-stündiges Training mit verschiedenen Themen, wie Obdachlosigkeit, Trauma oder mentaler Gesundheit absolviert und daraufhin einen reflektierten Bericht mit eigenen Erfahrungen geschrieben haben, musste nur noch das Dublin Institute of Technology (DIT) sein Einverständnis geben. Natürlich haben sich alle Freiwilligen gemeinsam gefreut, als der Termin für die Zeremonie endlich bekanntgegeben wurde und alle aus Cork bestanden hatten. So ging es am Donnerstagmorgen als geschlossene Gruppe zum DIT-Center, wo wir unsere Roben und die klassischen Hüte aus amerikanischen Abschlussfeiern anziehen durften. Natürlich mussten daraufhin erst einmal unzählige Fotos geschossen werden; den wer weiß, vielleicht sieht man nie wieder so intelligent aus :)
Nach einigen Dankesreden und Glückwünschen an Organisatoren, Beteiligte und Absolventen konnten wir endlich unsere Urkunden in die Kameras halten. An dieser Stelle möchte ich noch einmal die Großzügigkeit von Simon Community und dessen Vertrauen in ihre Freiwilligen hervorheben, jedem wird die Möglichkeit geboten, dem Training beizuwohnen und somit auch das Zertifikat zu erhalten. Ein großer Dank geht auch an unsere Mentorin und Freiwilligenkoordinatorin, welche uns immer unterstützt und bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite standen. Nach der Zeremonie gab es ein gemeinsames Mittagessen mit allen Beteiligten und dann durfte endlich ausgiebig gefeiert werden. Hierauf möchte ich nicht weiter eingehen, aber ich kann versichern, dass alle sehr viel Spaß hatten!:)
Am darauffolgenden Tag mussten wir wieder früh aufstehen, da wir schon mittags abgeholt und zu unserer Unterkunft gefahren wurden, wo das Midterm-Training stattfinden sollte. Diesmal waren natürlich auch einige schon bekannte Gesichter wieder mit dabei, aber auch einige neue. Es war sehr interessant den Erlebnissen und Entwicklungen der anderen zu lauschen, um erneut festzustellen, dass alle mit den selben Problemen und Ängsten kämpfen, aber im Großen und Ganzen doch zufrieden mit ihren Projekten sind. Bei diesem Training wurde die Priorität verstärkt auf die Themen, Zukunft und die letzten Monate im Ausland bzw. im eigenen Projekt gelegt.
Dabei ist mir klar geworden, dass ich nicht zu viel über all diese Dinge nachdenken, sondern viel mehr die verbleibende Zeit genießen sollte. Ich freue mich auf Deutschland, meine Freunde/Familie, einen neuen Lebensabschnitt mit dem Studium zu beginnen, aber mir ist auch bewusst, dass es ein schwerer Abschied werden wird. Ich habe so viele tolle und unterschiedliche Persönlichkeiten in diesem Jahr kennengelernt, wobei ich mit einigen davon in Deutschland wahrscheinlich nie etwas zu tun gehabt hätte. Der gemeinsame Weg, die gleichen Gedanken schweißen einen zusammen, wohingegen unterschiedliche Ansichten zum Nachdenken anregen und man nicht mehr vorschnell urteilt! Obwohl wir alle persönlich so viel gelernt haben und immer noch lernen in den restlichen Monaten, neigt sich doch unwiderruflich alles dem Ende zu.
Die wenigsten mögen Veränderungen, doch oft ist es für uns unvermeidbar und wir müssen sie akzeptieren. Ein Freiwilligendienst kann nun mal nicht ein Leben lang andauern. Wir müssen realistisch an unsere Zukunft denken und loslassen können. Das einzige, was uns später bleibt sind die Erinnerungen und unsere eigene Entwicklung. Denn eine Sachen haben wir Freiwilligen alle gemeinsam, wir sind nicht mehr derselbe Menschen, der vor vielen Monaten nach Irland gekommen ist.