Storforsen - beachtliches Naturreservat in Lappland
Das phantastische Storforsen ist mit seinen Stromschnellen und dem anliegenden Naturpark nicht nur in den Sommermonaten einen Besuch wert.
Jedes Jahr wird das 125 Hektar große Naturreservat Storforsen, welches cirka 40 Kilometer von der nordschwedischen Stadt Älvsbyn entfernt liegt, von 150 000 Menschen besucht. 2012 und 2013 gehöre ich zu ihnen. Highlight des faszinierenden Areals sind selbstverständlich die dort auffindbaren Stromschnellen, die es in dieser Größe nur selten in Europa gibt. In Skandinavien jedenfalls kann man auf nichts Vergleichbares treffen.
Besonders beliebt ist das kleine Naturwunder im Sommer, da im Naturpark um die Schnellen herum zahlreiche Grillstellen zum Verweilen und Vespern einladen. Zudem ermöglichen die vielen Wasserbetten im Gestein des Parks eine angenehme Abkühlung. Die ganz mutigen Abenteurer stürzen sich dann sogar von den Klippen, im Herzen des Geländes, ungefähr 20 Meter in das Wasser. Wer dies zum ersten Mal beobachtet, ist stets erstaunt. Denn optisch macht es überhaupt nicht den Eindruck, als sei der Wasserstand auch nur annähernd ausreichend, um einen solchen Sprung unverletzt überstehen zu können. Doch der Schein trügt.
Aber auch im Winter haben Storforsen und sein Park eindeutig etwas Reizvolles. Nicht nur die dicke Schneedecke, die sich über das Reservat gelegt hat, auch die vereisten Ränder der Stromschnellen inszenieren ein fantastisches Schauspiel für die Augen. Aus diesem Grund führte ich auch meine aktuelle Gruppe aus Deutschland, die ich in Arvidsjaur während ihrer mehrwöchigen Praktika begleite und unterstütze, zu diesem einmaligen Erlebnis. Besonders gut hatte es an diesem Sonntag das Wetter mit uns gemeint, denn die strahlende Sonne hieß uns herzlich willkommen. Typisch deutsch haben wir gleich das Grillzeug ausgepackt, Burger und Würste auf das Rost gehauen und gut gespeist.
Nicht immer funktionieren Vorführeffekte, das ist kein Geheimnis. Doch am selben Tag spielten mir die Rentiere, von denen ich den ungläubigen Programmteilnehmern immer berichte, wohlwollend zu. Denn Hin- und Rückweg war quasi gesäumt von diesen Tieren, die sich uns beinahe zum Anfassen präsentierten. Wild lebende Rentiere gibt es übrigens keine mehr. Sie alle sind im Besitz von jemanden, der sie entsprechend mit einer Markierung „brandmarkt“. Beim Ren handelt es sich übrigens um die einzige Hirschart, die domestiziert, also genetisch von der Wildform isoliert wurde.