Mein erster Arbeitstag
In diesem Beitrag geht es um meinen ersten Arbeitstag in dem Altenpflegeheim. Wir haben viel gesungen, aber es gibt noch die ein oder andere Barriere
Wenn man etwas das erste Mal macht, ist es oft aufregend. Das war mein erster Tag im Pflegeheim gestern auch. Aber in erster Linie war er sehr schön. Die Bewohner*innen freuen sich so, dass zwei Junge Menschen jetzt für die nächsten fast 10 Monate jeden Tag zu ihnen kommen. Sie haben uns sehr herzlich empfangen. Den ersten Tag haben meine Mitfreiwillige und ich zur Hälfte singend verbracht. Jeden Montag Morgen kommt eine Person mit ihrer Gitarre vorbei und dann werden dänische Lieder gesungen. Viele Bewohner*innen freuen sich da mitmachen oder einfach zuhören zu können. Während des Singens konnte ich immer mal eine Bewohnerin beobachten, die nicht mehr reden kann. Fragen beantwortet sie immer mit Daumen hoch oder Daumen runter. Während der Musik hat sie aber immer wieder sehr breit gelächelt und man konnte ihr ansehen, wie viel Freude es ihr bereitet die Musik zu hören. Auch die anderen hatten viel Spaß und haben teils lautstark mitgesungen. Wir beiden Neuen kannten die Lieder zwar kaum bis gar nicht, haben uns aber redlich bemüht mitzusingen. Nach der großen Sing-Runde haben wir das gleiche nochmal in kurz gemacht zusammen mit ein paar Frauen, die jeden Montag zusammen Mittag essen. Sie sind geistig noch fitter als viele ihrer Mitbewohner*innen und haben deshalb einmal die Woche ihren eigenen "Stammtisch" mittags.
Danach haben wir beiden eine kleine Führung von unserer Mentorin im Pflegeheim bekommen. Uns wurden die Mitarbeitenden, die gerade da waren, vorgestellt und die Räumlichkeiten gezeigt. Wir beide sind noch etwas verwirrt, wo wir langgehen müssen, es ist etwas verwinkelt dort. Aber das kommt sicher mit der Zeit. Ansonsten haben wir viel mit unserer Mentorin geredet, was wir so machen können. Sie weiß, dass wir beide Geige und Klavier spielen und erzählt das auch munter rum. Deswegen werden wir wohl zusammen mit der Gitarren-Person im Advent ein Weihnachtskonzert im Pflegeheim machen. Da wir aber kein Klavier zuhause haben, mit dem wir üben können, proben wir jetzt wohl öfter im Heim. Manche Stücke wollen wir zwei Freiwilligen gerne so zusammen spielen können und proben deshalb in einem der Essensräume, sodass die Bewohner*innen zuhören können, wenn sie wollen. Heute zum Beispiel haben wir das gemacht. Sie fanden es sehr toll. Die Stücke für das Weihnachtskonzert werden wir wohl aber in einem separaten Raum üben, damit nicht alles schon bekannt ist :).
Mit der Sprache ist es noch recht schwierig. Ich spreche zwar etwas Dänisch, kann mich aber oft nicht so ausdrücken, wie ich will und ich verstehe nur etwas, wenn jemand langsam und deutlich mit mir spricht. Meine Mitfreiwillige hingegen spricht fließend Dänisch und kann sich dementsprechend gut verständigen. Ab und zu muss sie auch etwas für mich übersetzen. Aber hoffentlich startet bald unser Dänisch-Unterricht. Darauf freue ich mich schon. Dann können vielleicht die ein oder anderen Barrieren bald Stück für Stück abgebaut werden.