Herbst oder Winter
Endlich mal wieder ein kurzer Bericht wie es Elena in Warschau so ergeht.
Heute hatte ich mein erstes Konzert mit einem polnischen Chor. Da ich aber schon viel zu lange nichts mehr von meinem Aufenthalt berichtet habe werden die meisten, die meinen Bericht verfolgen auch noch nicht wissen, dass ich jetzt in einem Chor singe.
Dorthin kam ich, da meine Kollegin Maja mir von diesem Chor erzaehlte. Das Repertoire das heute zur Erstaufführung kam, könnte für Polen nicht typischer sein. Es waren von einem Warschauer Komponisten vertonte Papstgebete. Die Polen sind nämlich sehr stolz auf ihren Papst auch wenn dieser nun schon leider nicht mehr unter uns weilt. Diese Gesänge sind wunderschön und ich bin sehr froh, dass es Aufnahmen gibt und ich vielleicht einige mit nach Deutschland nehmen kann und einigen von euch zeigen.
Gestern fiel der erste Schnee, was dazu führte, dass ich von Claudias Freudenschrei geweckt wurde. Es war aber auch wunderschön, alles in die weiße Pracht gehüllt zu sehen. Bei meinem Abendspaziergang schien die ganze Welt so friedlich und ich fühlte mich weit weg von einer Stadt, das bringt eben die Tatsache, dass ich am Rande von Warschau lebe.
In meine Arbeit ist mittlerweile Alltag eingekehrt. Die Bewohner sind mir immer vertrauter und ich verstehe mehr polnisch. Dafür leidet mein Deutsch, also bitte ich schon im Vorraus zu entschuldigen, falls irgendwelche unmöglichen grammatikalischen Konstrukte auftauchen.
Nächste Woche endet schon unser Polnischkurs und Ende September hatten wir schon ein Training für Freiwillige. Dabei lernte ich Freiwillige aus ganz Europa über ganz Polen verteilt kennen und habe jetzt schon einige Reiseziele.
Ja es ist jetzt tatsächlich schon eine Weile her, dass ich hier etwas schrieb und deshalb hab ich auch ein bisschen ein schlechtes Gewissen.
Oftmals war aber einfach viel los, trotzdem hab ich mir die Zeit nicht genommen.
Hier in der Einrichtung gibt es ein Akkordeon und nachdem die Musiktherapeutin herausgefunden habe, dass ich einst Akkordeon gespielt habe, bekam ich das Instrument als Leihgabe.
Nun spiele ich, so viel wie ich wahrscheinlich die letzten 3 Jahre nicht gespielt habe. Wenn mein Mitarbeiter Mariusz, ein Gitarrist, da ist dann musizieren wir zusammen und die Bewohner tanzen. Da hat das Musikmachen dann auch gleich nochmal mehr Sinn.
Ansonsten ist in einer Großstadt wie Warschau natürlich immer etwas geboten. Letzte Woche sahen wir in einem Kulturcafe eine Columbianische Dokumentation, waren auf einer Studentenparty haben Karaoke gesungen und waren auf einem Polenmarkt.
Aber das ist nun erstmal der Bericht der schon längst fällig war. Ich werde mir hoffentlich bald mal wieder Zeit nehmen und noch ein bisschen mehr berichten.
Außerdem hab ich mir die Haare geschnitten und mit meinem Polnisch das gewünschte Resultat erreicht, darauf bin ich sehr stolz.
Ach so und heute ist der Schnee von gestern schon fast wieder weggetaut. Aber das ist morgen schon wieder Schnee von gestern.
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