Endlich wieder Zivilisation :o)
Ein anstrengendes On-Arrival-Seminar liegt hinter ihr, der Rest ihres Aufenthaltes noch vor ihr. Trotz Grippe hat potvurka etwas Zeit und Muße gefunden, den Daheimgebliebenen eine kleine Anekdote über das Reisen und richtiges Timing zu berichten.
Hallo! Entschuldigt, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber das On-Arrival-Seminar hat mich doch sehr ausgefüllt... Letzte Woche Dienstag war es endlich so weit und es ging los nach Svaty Jan. Nachdem ich die drei anderen Freiwilligen aus Plzen getroffen hatte, konnten wir endlich mit meinem kleinen aber feinen Auto nach Nord-Osten in Richtung Prag aufbrechen. Es war natürlich ganz klar, dass wir uns verfahren würden, und wie erwartet passierte es dann auch. Aber wir wären ja keine Freiwilligen, wenn wir nicht auch so eine Situation meistern würden. Also sind wir nach einer Stunde endlich in Svaty Jan angekommen. Dort haben wir festgestellt, dass nur fünf Mal am Tag Busse fahren, es keinen Handyempfang gibt. Und von Läden war auch weit und breit nichts zu sehen....
Dann kamen auch unsere Leiter mit einer kleinen Verspätung und es ging nun richtig los. Es stellte sich raus, dass unsere Gruppe aus Franzosen, Belgiern, Deutschen, einer Polin, einer Estin, einem Portugiesen, einem Niederländer, einer Engländerin, tschechischen Leitern und einem slowakischen Leiter bestand. So wurden wir durch den Abend geführt und haben uns alle besser kennen gelernt.
Wie es immer auf allen Seminaren so ist, kommt man dann natürlich nicht ins Bett. Da waren wir am ersten Tag mit, ich glaube 2.00 Uhr, ja noch human :o). Die restlichen Tage sind wir meist um 4.00 Uhr ins Bett und morgens um 8.00 Uhr wieder aufgestanden. Dazu hatte ich sowieso schon eine Grippe :o/...
Ich habe zusammen mit Anne aus Polen in einem Zimmer geschlafen. Dazu muss ich euch noch eine Geschichte erzählen, die Anna und ihrer Freundin Kaili aus Estland auf diesem On-Arrival-Seminar passiert ist: Es gab also einen freien Nachmittag und ich hatte entschieden, dass ich mit Steffi (Deutschland), Kim (England) und Martin (Slowakei) nach Karlstejn fahren will. Da kamen mir Anna und Kaili entgegen, und sagten, sie hätten den Bus verpasst und konnten den anderen sogar noch winken. Na ja, ich habe dann gesagt ich fahre sie nach Beroun, wo sie hin wollten. Die beiden haben dann in Beroun entschieden, dass sie auch nach Karlstejn wollten und haben sich auf dem Bahnhof eine Fahrkarte gekauft. Natürlich haben sie dann das Gleis verwechselt (was in Tschechien nicht wirklich schwer ist). Und auf dem richtigen Gleis angekommen hatten Sie mal wieder das Glück, dass der Zug gerade abgefahren war. Sie konnten natürlich noch winken. Dann, als sie endlich in Karlstejn angekommen sind, haben sie beschlossen, sich die Burg erst einmal von außen anzusehen. Um 4.00 Uhr dachten sie, es wäre eine gute Zeit hineinzugehen. Und welche Auskunft bekamen sie? Richtig, „Wir schließen um 4.00 Uhr, es tut uns leid.“ Dann haben sie beschlossen, nach Svaty Jan zu laufen. Und da sie noch Pedro getroffen hatten, ist der auch noch mitgekommen. Sie haben sich natürlich verlaufen. Pedro hatte sich dann auf den Weg gemacht, um zu gucken, ob der Weg, den er vielleicht mit den beiden nehmen wollte, weiterführt. Anna und Kaili haben derweilen auf ihn gewartet. Da es schon dunkel war, konnte man auch nicht mehr viel sehen. Aber hören konnten sie gut und sie wussten dann auch bald, dass Wildschweine in der Nähe sind. Als Pedro zurückgekommen ist, haben sie dann aber zum Glück einen Weg gefunden.
Die Geschichte muss für sie so lustig gewesen sein, dass sie noch den ganzen Abend da saßen und gelacht haben.
Wir waren in Karlstejn und es hat uns schon ganz gut gefallen. Dann hatten wir noch ein lustiges Nachtspiel, wo wir uns aus dem Wald wieder herausfinden mussten mit Hilfe von Leitern, die uns Informationen gaben. Das Spiel war echt klasse :o) Sonst war es wirklich schön die Leute kennen zu lernen und hoffentlich sehen wir uns bald wieder.
Am Montag habe ich dann wieder gearbeitet. Und wie das so ist, auch gleich noch einen Abendtermin in Deutschland bekommen, den ich dann auch noch absolviert habe. Gestern hatten wir eine Abschiedsparty, von einer Freiwilligen, die uns auf Grund von privaten Problemen schon verlässt. Ich habe sie sehr lieb gewonnen und hoffe, dass ich den Kontakt zu ihr behalten kann und sie auch bald wieder sehe. Sie wohnt in Frankreich, und das wäre auch mal ein schönes Ziel für mich :o) Ich werde sie heute noch zum Bahnhof fahren, denn wie sich herausstellte, hat sie jede Menge Gepäck… :o)
Heute werde ich sicher nicht mehr lange arbeiten, da ich einfach sehr müde und immer noch krank bin... Ich wünsche euch nichts desto trotz einen schönen Tag!
Mejte se... Macht es gut und bis bald
Birgit