Zwischenbilanz nach einem Monat

Es sind tatsächlich erst vier Wochen vergangen, seit ich aus dem nebligen Deutschland aufgebrochen und nach Galaxidi gekommen bin. Mein Gefühl täuscht mich hier ziemlich, denn meine Zeit hier kommt mir viel länger vor. Inzwischen kenne ich die meisten Eigenarten der Dörfler in unserem Haus, ich habe mich an die Abläufe in der Estia gewöhnt und fühle mich immer noch wahnsinnig wohl hier.
In der letzten Woche haben jetzt die Workshops angefangen, so dass die Tage nicht mehr nur noch aus Schwimmen und Spaziergängen bestehen... Dadurch vergeht die Zeit am Vormittag jetzt wie im Flug und es ist auch wirklich schön, da einen Fortschritt zu sehen. Dienstags und Mittwochs bin ich in der Jewellrey, da habe ich bis jetzt ein Lesezeichen entworfen und gewebt, außerdem entstehen dort Ketten, Armbänder, Ohrringe, Ringe, Broschen und gestrickte Dinge. Donnerstags und Freitags bin ich im Garten, was ein ziemliches Kontrastprogramm ist. In der Jewellery sitzt man drinnen in einem sehr heißen Raum, weil den ganzen Tag die Sonne reinscheint, und die Hauptaufgabe ist es eigentlich, die Dörfler dort beschäftigt zu halten (was aber nicht sonderlich schwer ist, weil wir zwei Leute für vier Dörfler sind, von denen die eine ziemlich selbstständig ist und die andere nur rumsitzt...). Im Garten ist man dann draußen (ebenfalls in der Hitze und in der Sonne, das ist hier gerade nur schwer zu vermeiden) und arbeitet wirklich auch körperlich, zum Beispiel beim Unkraut jäten unter den vielen Zitronenbäumen oder beim Wiederinstandsetzen der Straße, die von dem starken Regen vor zwei Wochen immer noch ziemliche Spuren trägt. Ich bin ganz froh, dass ich in diesen beiden Workshops bin, denn das ist eine ganz gute Abwechslung, so dass es bestimmt nicht so schnell langweilig wird...
Nachmittags finden gerade viele Proben für das Theaterstück statt, dass in der Estia letztes Jahr einstudiert wurde. Das wird nämlich nächstes Wochenende noch einmal in Itea aufgeführt. Außerdem haben wir jetzt unseren Volunteer's Room fertiggestellt, den haben wir frisch gestrichen (eine Wand in rot und eine in orange) und neue Möbel aus dem Fundus hier ausgewählt. Jetzt haben wir einen Raum, wo wir Freiwilligen uns bei Regen oder wenn es dann mal kalt sein sollte, abends zusammensetzen können...
Noch ist es hier aber total sommerlich, das Meer ruft uns immer wieder... Nur abends wird es jetzt etwas kühler, so dass sich ein Pulli lohnt.