Workshops bei 38 Grad
Kiralotta lebt sich in ihrer neuen Umgebung ein: der Polnisch-Unterricht geht voran, auch der Spaß kommt nicht zu kurz und sie lernt die Eigenheiten des Landes zu schätzen.
Die ersten drei Wochen sind um und ich kann mit Freude feststellen, dass das Eingewöhnen sehr viel problemloser war als ich es mir vorgestellt hatte. Die letzte Woche war gespickt mit Workshops zu Themen wie Teamarbeit, Organisation und Finanzierung und natürlich Polnisch-Unterricht.
Unsere Lehrerin ist ein sehr netter Mensch und dazu genau die richtige Mischung aus freundschaftlich und autoritär, es macht sogar manchmal Spaß sich zu konzentrieren. ;) Ich kann gar nicht genau sagen was wir den ganzen Tag so machen, nur dass irgendwie alles voll ist. Mich überfordert diese Fülle von Angeboten manchmal. Jetzt ist zum Beispiel gerade ein internationales Filmfestival im Gange, parallel dazu ganz viel Musik und Kunst. Dann sind da noch die ganzen Tanzschulen die ich besuchen muss, um einen Lehrer für mein Projekt zu finden.
Dann müssen natürlich Dinge erledigt werden wie einkaufen und putzen, was erstaunlich unkompliziert ist, trotz der Dreier-Mädels-Kombi. Und dann so Dinge wie älteren Damen Deutsch beibringen, Fotos machen für eine Mappe, uns gegenseitig kennenlernen und natürlich weiter an den Projektideen feilen.
Da die Studenten noch frei haben, ist auch in Ryneck immer was los. Konzerte in Bars und Cafés oder auf der Straße, auf der Dominsel Bier trinken oder auch mal "früh" schlafen gehen.
Es gibt trotz allem Alltagsgefühl Momente die mich dazu veranlassen zu realisieren wo ich bin und was ich mache. Dazu gehört eine halbe Stunde die wir am verhungern in einem Restaurant sitzen aber die Serviceleute lieber noch ein bisschen plaudern. Oder eine halbe Stunde anstehen an der Supermarktkasse, wenn drei Leute vor mir dran sind, oder wenn der Straßenbahnführer nachts aus seinem Kabuff hüpft um kurz mit der Eisenstange die Schienen wieder gerade zu biegen und dann weiter um die Kurve zu heizen.