Nach Vollmond
Chouchette ist wieder in Spanien und alles ist ein bisschen anders. Aber irgendwie auch nicht. Sie ist hin- und hergerissen zwischen Gefühlen und weiß doch: sie freut sich auf das was kommt.
Hallo Leute. Mir geht’s gut.
Ich bin gestern wieder hier angekommen, war fast vier Wochen zuhause.
Natürlich lag mir der Abschied dementsprechend schwer als Kloß im Hals.
Der Flug ging über Mallorca und nach kurzem Aufenthalt nach Barcelona.
Fast eine halbe Stunde kreisten wir über Mallorca, von Norden her über die steinigen Strände und grünen Landschaften, Gärten, Fincas mit ihren Pools über Berge in den Sünden. Palma de Mallorca.
Der Flug war hinreißend, das Meer nahe am Strand türkisblau, wie die Swimmingpools, die Windmühlen warfen lange Schatten und ich musste gleich an die Ensaimadas denken, die ich auch zu Weihnachten damals frisch vom Flughafen mitgebracht habe.
Zudem waren es entgegen dem kalten und immer noch winterlichen Deutschland sofort fast 20 °C, sodass es wunderbar warm auf der Haut kitzelte.
Nach ein paar Minuten später im zweiten Flugzeug und einem ebenfalls herrlichen Flug über sonnenrotes Meer und Hafen bin ich dann auch schon in Barcelona angekommen.
Neue Welt. Alte Welt? Alles wieder auf Spanisch. Ich bin wieder der Fremde, muss genau zuhören, mich konzentrieren. Mich anpassen? Lernen.
Aber irgendwie auch wieder von vorne anfangen.
Ich kann ja gar kein Spanisch! Ich kenne ja niemanden! Wo soll ich arbeiten? Wie mich zurecht finden?
Oh, halt mal, das war ja letzten September. Ganz vergessen, dass ich schon mal drei Monate hier war. Hehe.
Nee also es geht ja. Bekannte Gesichter begrüßten mich. In der alten Tapasbar ist auch nur der Kellner dicker geworden. Ok, die Gewohnheit Spanisch zu sprechen fehlt ein bisschen, ich muss mich erstmal wieder dran gewöhnen mich zu hören.
Und die Leute, die müssen irgendwie auch wieder ein bisschen Vertrauen finden. Spanier sind zwar offenherzig und herzlich, dennoch sind meine Schwäger beispielsweise eher schüchterne Menschen.
Zudem ist, wie auch schon letztes Jahr nach Weihnachten und meiner Urlaubsrückkehr ins Frauenheim nach Frankreich, wieder erstmal ein bisschen Flaute. Im Januar ist Arbeit knapp, nach dem großen Neujahr stehen meist erst im April wieder ein paar Feiern an oder mal ein paar Geburtstage so zwischendurch.
Mein Hund ist gewachsen und es sieht aus als würde sie jetzt sogar weiße Punkte kriegen.
Die Stadt wartet noch auf mich, bis jetzt habe ich sie nur wieder von oben gesehen. Das Telefon klingelt, Freunde rufen an und das Leben wartet mal wieder draußen vor der Tür auf mich und schabt schon nervös umher.
Ich komm ja gleich. Nur noch den Kaffee austrinken, erstmal auch mental ankommen und dann auf mit Gebrüll.
Nee ich hab keine ANgst. In meiner NAcht grad gibt es keinen Mond, da sieht alles weniger gefährlich aus.
Leute, ihr fehlt mir jetzt schon. Vive la France, viva EspaNa.
Ach quatsch, ein Erdenbürger-Weltenbummler ist doch überall zuhause!