Meine ersten Tage
Hier lest hier, wie es mir in den ersten Tagen hier in Tallinn ergangen ist :)
Hallo und viele Grüße aus Estland!
Diesen Artikel habe ich am Sonntag, den 8.9. geschrieben. Wir haben zwar noch kein Internet hier, aber bevor ich alles vergesse, schreibe ich es lieber schon mal auf.
Der Flug war ganz gut. In Frankfurt am Flughafen musste ich allerdings noch ein Stückchen laufen, um an mein Gate für den Flug nach Tallinn zu kommen. Dort habe ich lustigerweise eine weitere Europäische Freiwillige, Jutta, aus Deutschland kennengelernt. Sie hat den Leitfaden für Europäische Freiwillige gelesen und da dachte ich mir: die macht bestimmt den EFD mit mir zusammen. Also habe ich sie angesprochen und später haben wir uns am Gepäckband am Talliner Flughafen wiedergetroffen.
Als wir aus dem Ausgang herauskamen, haben wir sofort ihre Mentorin gesehen, allerdings war mein Mentor noch nicht da. Wir haben ihn angerufen und da war er auch schon in Sichtweite.
Dann haben wir sofort unsere „Greencards“ gekauft. Das sind aufladbare Karten, um mit dem Bus zu fahren. Man hält sie einfach vor ein Gerät und dann kann man für 1,10 Euro in einer Stunde so viel Bus fahren, wie man will. Wir sind dann also mit vier Leuten und drei Koffern in den Bus gestiegen. Am „Viru Keskus“ haben wir uns getrennt und Nikolai, mein Mentor, und ich sind mit der 40, die wir benutzen müssen, um ins Stadtzentrum zu fahren, zu Randla gefahren. Randla ist unsere Straße. Nikolai hatte nicht wirklich Ahnung, wo wir genau hinmüssen. Er hat dann die Adresse auf seinem iPad nachgeschaut (hier hat irgendwie jeder so ein dickes Handy oder Tablet) und wir haben geklingelt. Unsere Wohnung ist in einem riesigen Sowjet-Plattenbau, aber von innen ist sie ganz schön. Leider funktionierte die Klingel nicht richtig und Nikolai musste weg, also habe ich dort allein vor der Tür auf Kai gewartet, die Organisatorin. Die kam nach einer Viertelstunde mit dem Schlüssel und wir sind in den vierten Stock mit meinen zwei Koffern in unsere Wohnung gegangen, wo auch schon drei Leute auf mich gewartet haben. Ana aus Spanien, Sofia aus Ungarn mit ihrem Therapiehund, Anna-Maria aus Österreich und Nena aus Slowenien. Ana und ich arbeiten zusammen im selben Projekt. Die drei haben gekocht und ich hatte erst mal etwas zu Essen nach einem anstrengenden Tag. Schlafen musste ich dann leider auf dem harten Sofa, weil alle Betten schon besetzt waren.
Nach dem Essen kam Shogik aus Armenien, die auf der Luftmatratze geschlafen hat.
Als es schon fast dunkel war, sind wir noch zum Supermarkt gelaufen. Ich glaube, ich muss mich erst daran gewöhnen, nicht mehr überall mit dem Fahrrad hinfahren zu können. Weite Strecken muss ich jetzt immer zu Fuß laufen....
Dann sind wir schlafen gegangen und irgendwann mitten in der Nacht ist Elisabeth aus Deutschland noch gekommen. Somit waren wir sieben Leute in einer kleinen Wohnung mit vier Betten. Elisabeth hat bei Ana im Bett geschlafen.
Am nächsten Morgen sind wir um zehn Uhr von Anas Mentorin Livia abgeholt worden und Sofia, Anna-Maria, Nena und Shogik mussten alle ihre Koffer mitnehmen, weil sie später zu ihren Projekten in anderen Städten gefahren sind.
Wir sind ungefähr eine Stunde durch die Stadt „geirrt“ und mit verschiedenen Bussen gefahren, bis wir endlich an dem Gebäude ankamen, an dem das Treffen mit allen Freiwilligen, Mentoren und Tutoren stattfand. Das Gebäude gehört glaube ich zu unserer Coordinating Organisation.
Dort haben wir die anderen getroffen: Florian aus Deutschland, Diana aus Portugal, Giorgios aus Griechenland, Miguel aus Spanien und ein weiteres Mädchen aus Ungarn, deren Namen ich vergessen habe. Diana, Giorgios und Miguel wohnen in der anderen Wohnung in Tallinn. Jutta wohnt auch in Tallinn, aber momentan noch bei ihrer Mentorin.
Das Kennenlern-Treffen mit allen hat ziemlich Spaß gemacht und wir haben uns gegenseitig besser kennengelernt. Ana und ich haben noch lange mit unseren Tutoren und Mentoren geredet und haben noch interessante Sachen über unser Projekt erfahren. Nach dem Treffen sind wir zur Bank gelaufen, um ein Konto zu eröffnen. Leider gab es da Probleme, denn in Estland hat jeder Bürger seine eigene Nummer. Dieses System haben wir in Deutschland nicht und die Nummer meines Personalausweises wollten sie nicht anerkennen. Dieses Problem hatten aber alle anderen auch :)
Nächste Woche müssen wir irgendwie noch einmal wiederkommen und dann funktioniert das Konto oder so.
Danach sind wir nach Hause gefahren, weil wir noch zum Supermarkt wollten, die Wohnung putzen wollten, weil sie sehr dreckig ist und unsere Sachen auspacken wollten.
Ich habe ein „Einzelzimmer“ bezogen. Es ist nämlich ein Durchgangszimmer und es gibt keine Tür zu Anas Zimmer. Aber das ist schon ok.
Die Wohnung zu putzen war nicht so einfach, weil wir keinen funktionierenden Staubsauger haben und der Besen ist auch kaputt. Wir müssen mal sehen, wie wir das machen.
Ab nächster oder übernächster Woche haben wir wahrscheinlich Internet.
Gestern Nacht sehr spät kam noch unsere vierte Mitbewohnerin an: Claudia aus Portugal.
Insgesamt bin ich hier die Jüngste. Die meisten sind über zwanzig.
Mehr Informationen gibt es dann im nächsten Eintrag. Hoffentlich schon mit Internet :)