„Let´s do the time warp again”
Oxford – the city of dreaming spires - und ein Wochenende im Hause Dafna
Hi everyone!
Ich bin wieder zurück von unserem schönen aber auch sehr anstrengenden Trip. Letzten Mittwoch brachen Soraya und ich zu einer 7-stündigen Busfahrt auf, die uns die berühmte Universitätsstadt Oxford führen sollte, ein Ort Englands, der auf unserer „Bucket List“ sehr weit oben stand. Leider plagte ich mich seit Dienstag früh mit starkem Halsweh und Kopfschmerzen ab, entsprechend k.o. war ich, als wir endlich gegen halb elf abends in unserem Youth Hostel eincheckten. Die Erfahrung einer Nacht (nein, sogar zwei) in einem stinkigen Schlafsaal, den man sich mit 18 schnarchenden und furzenden Leuten teilen muss, möchte ich niemandem empfehlen, aber wir überlebten es. Auch die kalte Dusche im nicht sonderlich hygienischen Waschraum. Man hält ja so einiges aus, wenn man muss.
Am nächsten Morgen ging es mir zumindest ein bisschen besser und wir machten uns auf die Stadt zu erkunden. Die alten Gebäude der verschiedenen Colleges, der Bibliotheken und anderen Gebäuden sind einfach wunderschön. Das Stadtzentrum, dessen Herz die Uni bildet, lädt mit seinen kleinen, gepflasterten Gässchen zum Shoppen und Erkunden ein, überall begegnen einem Studenten auf ihren Fahrrädern. Wir waren praktisch den ganzen Tag auf den Beinen, stärkten uns unterwegs mit Cupcakes aus einer Bäckerei in der großen Markthalle, entspannten an der Themse und fanden durch Zufall sogar den ältesten Pub der Stadt in einer schmalen Seitengasse. Auch konnten wir mit einer Führung einen Blick in die uralte Bodleian Library werfen, welche stolz behauptet, eine Ausgabe jedes gedruckten Buches zu besitzen und als Drehort für die Bibliothek Hogwarts in Harry Potter diente. Jedes einzelne der alten, in Leder gebundenen Bücher ist ein Schatz für sich und darf nicht von Unbefugten berührt werden (alle mit Alarm und Eisenketten gesichert). Das Privileg, die wertvollen Schriften zu lesen, kommt nur Professoren und Studenten höheren Semestern zugute, die sich im Voraus für ein bestimmtes Buch online anmelden.
Am nächsten Morgen besichtigten wir noch ein riesiges historisches Museum (mit einer Sammlung alter Streichinstrumente, unter denen sich einige Stradivarigeigen befanden!!! <3) und streiften durch alte Buchläden, in denen sich wunderbar stundenlang schmökern lässt ;) Wie gerne würde ich in Oxford studieren, wenn die Studiengebühren nicht zufällig 9000 Pfund per Jahr betragen würden :(
Freitagabend ging es dann für uns zwei mit dem Zug weiter nach Crowthorne, ein kleines Kaff nahe Reading. Dort veranstalteten einige Volunteers, die wir bei unserem On-Arrival-Training kennengelernt hatten, eine große Hausparty. Leider war ich immer noch nicht wirklich fit und so endete die Party für mich relativ früh und ohne einen Tropfen Alkohol (verträgt sich ja bekanntlich nicht gut mit Paracetamol). Insgesamt war der Freitagabend aber sowieso recht entspannt, da die meisten der Gäste nicht so wirklich in Stimmung für eine wilde Party waren. Nachdem dann am darauffolgenden Morgen die meisten Gäste nach dem Frühstück abreisten, besuchten wir mit dem übriggebliebenen Grüppchen Reading, was sich als eine relativ unspektakuläre Kleinstadt herausstellte. Wieder in Dafna (so der Name des großen Hauses, in dem insgesamt 10 Freiwillige zusammenleben) angekommen, gab es erstmal einen riesen Topf Spaghetti mit Tomatensauce und danach die Rocky Horror Picture Show – mit Popcorn, Nachos und einer Tanzeinlage unsererseits zum „Time Warp“ :D Am Sonntag waren Soraya und ich tatsächlich die letzten Gäste, die sich verabschiedeten…naja, wir hatten ja auch den weitesten Weg zurückgelegt, da war das schon in Ordnung ;) Unser Rückreisebus ging diesmal von London und wir schafften es doch tatsächlich bei strahlendem Sonnenschein noch etwas von der Stadt zu sehen…einmal am Buckingham Palace vorbei (wo zufällig gerade Wachablösung stattfand) zur Themse, Big Ben und London Eye und wieder zurück. Es zählt wohl nicht richtig als Stadtbesichtigung, aber besser als nichts war es allemal. Und das Wetter war richtig toll, man merkte einfach, dass es im Süden Englands schon um einiges wärmer war als bei uns im Norden, als wir Sonntagnacht endlich bibbernd vor Kälte in Marske eintrafen :P