Ein ganz normaler Arbeitstag!
Morgens hatte ich zum ersten Mal Supervision mit meinem Chef. (Das hat hier scheinbar so ziemlich jeder). Erst wurden allgemeine Sachen besprochen, wie einem die Arbeit gefällt, wo man mit gut zurecht kommt, was man gerne hätte. Gegen Ende habe ich mich dann getraut, ihn zu fragen, ob sie zufrieden mit mir sind.
Morgens hatte ich zum ersten Mal Supervision mit meinem Chef. (Das hat hier scheinbar so ziemlich jeder). Erst wurden allgemeine Sachen besprochen, wie einem die Arbeit gefällt, wo man mit gut zurecht kommt, was man gerne hätte. Gegen Ende habe ich mich dann getraut, ihn zu fragen, ob sie zufrieden mit mir sind.
Und ich hoffe, dass die Antwort, die ich bekommen habe, nicht nur auf der Höflichkeit von Engländern beruht. Ich hatte das Gefühl, dass er sich geradezu überschlagt vor Zufriedenheit. War natürlich sehr schön zu hören!!
Später war dann mal wieder Schwimmen angesagt, und dieses Mal hatte ich irgendwie das Gefühl, dass sie mich etwas auf die Probe stellen wollten. Ich wollte (und konnte) diesmal nur zuschauen, sollte aber eben den 'Klienten' beim Umziehen helfen. (Was aber normalerweise heißt, ihre Sachen in ein Fach zu legen...).
Na ja, als fast jeder fertig war, sind die Betreuer mit den Klienten ins Wasser gegangen. Nur noch eine (A) war draußen. Sie ist gehbehindert und sitzt daher bei weiten Strecken im Rollstuhl! Ich sollte ihr dann helfen, bzw. einen anderen Betreuer rufen, sobald sie fertig ist. Kurz davor hat mir aber mein Chef noch 'n Tipp auf den Weg gegeben': "Pass auf, sie mag Frauen!!" Ich habe dann noch mal nachgefragt, weil sie eigentlich mit einem anderen der Klienten zusammen ist, und ich auch noch nichts dergleichen bemerkt habe. Aber ich hatte richtig verstanden!
Ok, ich habe dann beim Schwimmen zugeschaut, und war nach kurzem wieder "in der Pflicht": Zwei Klienten wurden frierend raus gebracht und ich sollte ihnen helfen. Kurz bevor mein Chef dann wieder ins Wasser ist: "Pass auf, er ist Epileptiker!" 'Wie bitte?' "Er hat manchmal epileptische Anfälle, er wird manchmal bewusstlos!" Na gut, also wieder richtig verstanden. Ich war mir anfangs nur nicht ganz so sicher, weil (Indianer = wenn man die Augen schließt, denkt man, man hätte einen vor sich, weil er die ganze Zeit "Kriegsgesänge" von sich gibt) er noch nie einen in meiner Anwesenheit hatte, bzw. ich auch von den Angestellten noch nie etwas davon gehört hatte.
'Gut, und was soll ich jetzt mit dem Wissen machen?' "Pass einfach auf, ob du ihn hörst. Und wenn nicht, schau nach dem rechten!" ' Und wenn er dann wirklich bewusstlos ist?' "Dann ruf mich!" (Ok, eigentlich klar!). Zum Glück war das wieder einer der Tage, an denen man von seiner Epilepsie nichts merken konnte!
Gut, am Schluss waren dann also alle Klienten draußen. Ich habe dann versucht eine Klientin davon zu überzeugen, ihren Kopf vollständig unter die Dusche zu strecken, damit ihr Shampoo abgeht. (Sie hat aber irgendwie nur auf eine der festen Angestellten gehört!).
Na ja, also die Klamotten aus den Schließfächern geholt: "Caro, wo ist mein rechter Socken?" 'Hab ich dir doch gegeben'!
Habe dann der ersten Klientin die Klamotten bringen sollen, die jedes mal in der selben Umkleide ist. Bin dann also vor die Umkleidetür gestanden, und habe angeklopft: "Ich habe deine Kleidung!" Keine Reaktion: "Mach mir bitte auf, ich habe deine Anziehsachen" Wieder keine Reaktion. Also weiter probiert. Bis ich von einer Angestellten höre: "Caro, was machst du hier? Sie ist nicht in dieser Umkleide!!!" Na toll, danke...
Schließlich von einer anderen Angestellten gesagt bekommen: "Pass auf: Die eine Klientin geht gerne nackt aus der Umkleidekabine raus!". Gut, nachdem dann eine lange Zeit vergangen ist, war ich mir sicher, dass sie heute fertig aus der Umkleide rauskommt. Bis dann die Tür aufgeht...und sie...ja genau...nackt vor mir steht! Habe sie dann also wieder zurück gedrängt, und die Tür zu gehalten, und ihr gesagt, dass sie bitte ihre Kleidung anziehen solle....Was dann wenigstens nach einer Weile auch erfolgreich war!
Ein Arbeitstag eben. Aber zum Glück kein ganz gewöhnlicher! Es war das erste Mal, dass soviel zusammen kommt, und ich mich irgendwie auf die Probe gestellt fühlte. Sonst laufen die 'Schwimmtage' ruhiger und entspannter ab!!!