Die lange Reise nach Oslo
Alle Vorbereitungen sind getroffen und für Hennchen geht es nun mit Sack und Pack zurück nach Norwegen. Zwischendurch darf sie sich einen Abstecher nach Dänemark und Schweden aber nicht entgehen lassen.
Am Mittwoch war es so weit. Die letzten 2 Tage bin ich von einem Laden zum anderen gefahren. Hier das Shampoo, da das Apfelmus, Gemüsebrühe...
Dann traf ich mich noch mit FeundInnen, die ich letztes Jahr, bevor ich ins Ausland gegangen bin, das letzte Mal gesehen habe.
Am Abend fuhr mich meinem Papa zu Carla. Wir kennen uns aus einem Stuttgarter Orchester. Sie, ihr Freund, ein anderer Kumpel und ich sollten dann am Abend mit dem Mietwagen nach Kopenhagen fahren. Wir hatten so viel Gepäck.
Allein mein Cello und das Fahrrad sind ja sperrig, mal ganz abgesehen von meiner Riesenreisetasche, die ich mit guten deutschen Lebensmitteln vollgepackt hatte. Aber wir konnten es kaum glauben, das Mietauto war kein Kombi, sondern ein Crysler Van. Protzig, breit und riesengroß. Alles passte hinein, sogar mein Fahrrad und meine langen Beine hatten Platz.
Wir fuhren die ganze Nacht. Gegen vier Uhr waren wir in Puttgarden und fuhren auf die Fähre. Eine schwimmende Einkaufspassage. Furchtbare Parfümläden, stinkende Klos... Aber der Blick von Deck auf die Ostsee, das verschwindende Fehmarn, die immer näher kommenden Dänemarklichter und die aufgehende Sonne ließ das alles vergessen.
Um sechs Uhr wachte ich wieder auf, die Beine mal wieder eingeschlafen, der Po tat weh vom ewigen Sitzen, müde und mit Kopfweh, tauchten vor uns Hochhäuser auf. Hier wohnen zwei Freundinnen. Sie empfingen uns sehr herzlich mit einem gedeckten Frühstückstisch. Danach verschwanden die beiden in die Uni und wir legten uns hin. Wir schliefen bis 14 Uhr, als die beiden wieder von der Uni kamen. Gestärkt mit einem Kaffee machten wir uns frisch und fuhren mit der Bahn in die Stadt.
Wir liefen zu einem großen Turm, von dem man einen tollen Blick über die ganze Stadt hat, an den Hafen, wo man das Opernhaus sehen kann, bis zur kleinen Meerjungfrau.
Den Abend verbrachten wir sehr gemütlich mit Pai zu Hause.
Wir legten uns hin und schliefen. 4.40 Uhr wurde ich geweckt.
Alles zusammenpacken. Ab ins Auto, und weiter ging die Fahrt. Über die Öresundbrücke nach Malmö, die Küste lang, bis Göteborg.
Ich war das erste mal in Schweden. Zu Beginn war es sehr flach und ähnelte Dänemark sehr. Mit der Zeit wurde es immer bergiger, felsiger und wir konnten den Wald vor lauter Bäume nicht mehr sehen.
In Göteborg machten wir halt. MAXI hieß das Zauberwort. Wir bewaffneten uns mit Einkaufswagen, die nur mit ganz komischen Silbermünzen zum fahren gebracht werden konnten, und auf ging es in den Kampf. Eineinhalb Stunden später kamen wir wieder vollbeladen und müde heraus. Alles wurde verstaut und weiter ging die Fahrt.
Bald waren wir in Norwegen und der Bauch grummelte, wie auf dem Weg zur Schule, beim ersten Schultag.
Als wir den Oslofjord zu Gesicht bekamen, verstärkte sich dieses komische Bauchgefühl und machte Hüpfer.