Die etwas andere Krankenstation
Die erste Arbeitswoche in Cardiff: Ich hatte mich auf ein typisches Krankenhaus, die allgemeine Hektik und den schlechten Kaffee eingestellt. Meine Erwartungen wichen von der Realität jedoch stark ab.
Letzten Montag begann ich meinen Dienst in der Neuropsychiatrie. Ich hatte mich auf ein typisches Krankenhaus, die allgemeine Hektik und den schlechten Kaffee eingestellt. Meine Erwartungen wichen von der Realität jedoch stark ab.
Neben einem recht gemütlichen Essenraum gibt es zwei Gemeinschaftsräume mit Billardtisch, sowie einen großen Flachbildschirm und eine Wii Sports.
Große Fenster und gelb-orange Wände und KEIN Kaffee, sondern nur schwarzen Tee.
Zunächst einmal lernte ich meine „staff members“ und die Patienten kennen. Eine sehr nette Truppe. Neben mir sind noch drei andere Freiwillige, einer aus Spanien und zwei aus Wales, in der Neuropsychiatrie tätig.
Den Montag verbrachte ich mit dem Lösen von Kreuzworträtseln und ein paar Partien Billard. Jeden Tag sind verschiedene Patienten anwesend, manchmal aber auch welche vom vorherigen Tag. Es gibt viele Gruppenrunden und es ist ehrlich gesagt recht schwierig sechs bis acht Walisern beim Diskutieren zu folgen … Einzelgespräche klappen da schon besser.
Am Mittwoch haben Alvaro – der spanische Freiwillige, welcher ebenfalls in den West Homes wohnt – und ich einen Patienten in der Stadt besucht. Er leidet unter Gedächtnisproblemen und wir unterstützen in seinem neuen Wohngebiet, führten ihn zur Bücherei und schrieben ein paar Mails.
Leider endete mein Dienst schon nach drei Tagen, da mich eine öde Grippe ans Bett fesselte.
Schlafen, Fiebern, Trinken, Schlafen, Fiebern, Trinken …
Freitagabend stieg hier eine Halloweenparty,… natürlich ohne mich dank meiner Krankheit
– und dabei wäre ich prädestiniert für die Rolle des Vampirs -
Die letzte Woche lief im Allgemeinen recht ruhig ab – zu ruhig für mich ehrlich gesagt –
Ich habe zwar kein Fieber mehr, aber immer noch starken Husten, was meine Arbeit, sowie meine Stimmungslage stark beeinflusst. Außerdem habe ich es immer noch nicht ganz geschafft mein Zimmer persönlich zu gestallten, zu kahle Wände und mit den neuen Möbeln und dem kaputten Fenster – es geht nicht richtig auf und NIE zu – muss ich auch noch Freundschaft schließen.
Nützliche Infos: Solltet ihr mal in einer WG wohnen oder dies bereits tun...
Beginnt NIE am Samstag gegen 13.00 mit Staubsaugen ... Ihr ersparrt euch somit einem Regen von Wortern der Missbilligung in mindestens vier verschiedenen Sprachen!
Highlight der Woche: Großeinkauf bei ASDA – der walisische Real –
Das blöde am Ganzen ist nur der fünfzehnminütige Fußmarsch. Man stelle sich vor: Ein vollgepackter Rucksack, in der rechten Hand vier Liter O-Saft und Äpfel, in der linken Hand ebenfalls vier Liter O-Saft und Birnen.