¡Bienvenida en España!
Was mir so alles spanisch vorkommt…
Mittlerweile bin ich schon einen halben Monat in Spanien. Einerseits fühlt es sich so an, als wäre ich schon sehr viel länger hier. Die Menschen um mich herum, sind mir sehr vertraut, sportlich bin ich hier auch auf jeden Fall angekommen. Gut; mein Spanisch ist nach einem längeren Aufenthalt im Land der Sonne hoffentlich etwas besser, als sein momentaner Ist-Zustand… Und an die Unpünktlichkeit so mancher Lehrer werde ich mich wohl auch nie gewöhnen. Aber wie heißt es so schön? You never know what you’re capable of until the second you step out of your comfort zone. Aus meiner Komfortzone komme ich hier auf jeden Fall.
- Unterricht. Das ist in der spanischen Interpretation scheinbar ein bisschen was anderes, als was ich in der Uni als angehende Lehrerin immer wieder eingetrichtert bekomme. Ich könnte es natürlich als erfrischend und horizonterweiternd werten, wenn ich 75 Schüler auf einmal unterrichten darf (keine Sorge: ich bin nicht allein. Zumindest in der Theorie nicht…). In einem Klassenzimmer mit nur drei Wänden. Mit einem Smartboard statt mit einer Tafel. Mit sehr technikaffinen Unterrichtsmethoden, die fordern, dass jeder Schüler jeden Tag seinen Laptop mitbringt,… Und ja, ich ziehe aus der Schulerfahrung hier meine Schlüsse. Es gefällt mir sehr gut. Ich bekomme relativ viel Verantwortung und mir wird unglaublich viel erklärt. Die Schüler hören auf mich, ich kann auch mit meinem pädagogischen Wissen weiterhelfen. Gleichzeitig merke ich aber in der Konfrontation mit der anderen Kultur, dass ich in manchen Dingen doch sehr deutsch bin. Schlimm finde ich diese Erkenntnis aber nicht. Es festigt meinen Standpunkt viel mehr was manche Dinge betrifft.
- Wohnen. Ja, es ist ungewohnt mit 15 Menschen zusammen zu leben. Ja, es ist ungewohnt sich ein Zimmer zu teilen. Ja, es ist ungewohnt gar keine Privatsphäre zu haben. Ja, ich habe nicht viel Zeit allein. Aber ungewohnt bedeutet nicht per se schlecht. Ich genieße es auch, mit so vielen verschiedenen Menschen im Austausch sein zu können. Und wenn dann doch alles mal zu viel wird, gehe ich lange spazieren oder zum Sport. Donc, tout va bien !
- Sprache. Auch, wenn Englisch für mich an sich nicht das Problem ist, war es am Anfang doch eine Herausforderung. In der Uni passiv in Vorlesungen zu sitzen ist dann doch was anderes, als seinen Wortschatz aktiv zu gebrauchen. Meine lieben Mitmenschen bringen mir aber tagtäglich neue Wörter bei, sodass sich nicht nur mein spanischer, sondern auch mein englischer Wortschatz erweitert. Apropos Spanisch: ich nutze gerade jede Gelegenheit, um meinen sehr kleinen Wortschatz in jeglicher Situation anzuwenden. Geboostet wird das Ganze aber zudem durch jeglichen Spanischunterricht, den ich mit den Kinder besuchen darf.
- Landschaft. Wenn man die Augen hebt, blickt man… Ja, auf was? Das Paradies? Es ist auf jeden Fall paradiesisch schön. Ich habe die Ausläufe der Pyrenäen vor meiner Tür, der Strand ist eine Stunde mit Bus und Bahn entfernt, Barcelona ist in einer Stunde erreichbar… Was kann ich mir eigentlich mehr wünschen? Außer weniger Mückenstiche….