Wie lange dauert es wirklich bis man aus der Form kommt?

Die Menschen, die immer die Fitnessstudios oder Sportanlagen besuchen, um ihren eigenen Körper zu trainieren, und die sehr viel Zeit und Anstrengungen in ihre Fitness investierten, sitzen nun in der Corona-Zeit zu Hause. Keine morgendlichen Yoga-Kurse, keine Langhantel-Workouts zum Feierabend. Das ist eine Maßnahme, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen.

Sport spielt eine große Rolle in meinem Leben, auch deswegen lese ich gern Sportzeitschriften und die aktuellen Trendernährungsformen im Sport. Im Momen stelle ich mir eine Frage:  Wie lange dauert es wirklich bis man unfit wird und Muskeln verliert, die man früher einmal aufgebaut hatte?

Bei der Suche nach Antworten auf meine Frage, fand ich einige interessante Artikel.

Beim Thema "Fitness verlieren" gibt es eine interessante wissenschaftliche Studie (Quelle 1).

Im Rahmen dieser Studie (Abbildung 1) trainierten Frauen 20 Wochen lang Beine und Gesäß (grüne Säulen – was war mit den Muskeln “vorher”, blau – “nachher”). Dann hatten sie eine Trainingspause, die ein halbes Jahr dauerte, um sich zu erholen. Sie verloren dabei keine Muskeln, keine Kraft. Als sie nach ihren Trainingsunterbrechung ihr Training wieder aufnahmen, konnten sie ihre Muskeln noch mehr aufbauen.

Eine weitere Erkenntniss war, dass das Muskelgedächtnis (Muscle Memory Effekt), ein reales Phänomen ist. Man kann noch skeptisch sein, aber wissenschaftliche Untersuchungen berichtet düber, dass das funktioniert. Das ist etwas, von dem wir alle profitieren können, da es ein fundamentaler Teil unserer Physiologie ist.

Muskelzellen sind lang, multikernig (Abbildung 2). Während Sie Muskeln entwickeln, nehmen sie nicht nur an Dicke und Länge zu, sondern die Muskelfasern produzieren auch weitere Zellkerne. Nach den Trainingsunterbrechung können die Muskeln dünner werden, bleiben die Zellkerne aber aufrechterhalten. Sobald man wieder mit dem Training beginnt, helfen die Zellkerne sehr aktiv bei der Rückkehr der Muskelmasse.

Jetzt brauche ich mir also keine Gedanken darüber zu machen, nach Monaten des harten Trainings alles zu verlieren, wenn ich sogenannten Urlaub mache.

Ein anderer Punkt, der mich sehr beschäftigt in der letzten Zeit, ist, dass, wenn ich zu Hause bin, ich (wie wahrscheinlich fast jeder hier) aufgrund der Langeweile mehr essen kann.⠀

In der folgenden Übersicht zeigten die Wissenschaftler (Quelle 2) – verminderte Motorische Aktivität, welche zu einem erhöhten Appetit führt. Das heißt, wenn man normalerweise 5-7 tausend Schritte pro Tag ginge und +\- normal aß, und jetzt befindet man sich in selbst-Isolation, zu Hause in der Liegeposition, dann wird man mehr essen wollen.

Hier fügen wir die Sorgen über die finanzielle Situation und über Ihre Gesundheit hinzu. Es geht um Stress, der auch den Hunger ankurbelt.

In dieser dazu vorhandenen Studie begleiten wir eine Gruppe, zwei Gruppen von Freiwilligen, die kostenlos Essen verteilt wurden.  Eine X-Anzahl, die andere – Y. In der Gruppe, in der 2-mal mehr Nahrung erhalten wurde, wurde 112% mehr Nahrung während des Experiments gegessen. Zusammengefasst:  Eine große Anzahl von gekauften Lebensmittelvorräten bewirkt die Stimulierung der Nahrungsaufnahme.

Werden wir alle sterben? Nein, wir werden alle fett, wenn wir nicht alles berücksichtigen. 

Seien Sie kein Covidiot1! Wenn sich jetzt alle wochenlang von Ravioli aus der Dose in großer Menge ernähren, werden alle Fitnessstudios bald viele neue Mitglieder haben, was für sie ja nicht schlecht ist.

Das der Körper eine Pause benötigt, ist schon klar. Aber das ist jedoch kein Grund die gesunde, ausgewogene Ernährung aufzugeben.
 

Covidiot1- das Wort wurde sich von den Wortneuschöpfung aus „Covid-19“ und „Idiot“ im Urban Dictionary gefunden. Es ist ein Person,den Ernst der Coronakriese ignoriert und in großen Mengen hamstert.

Quelle:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/1827108
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/16988703
https://www.rheinpfalz.de/nachrichten/zeitgeschehen/artikel/wortneuschoepfung-seien-sie-kein-covidiot/