Viel zu tun
Barbara ist fleißig: Kartoffelernte war angesagt und sie hat tapfer mitgeholfen. Zudem hat jetzt endlich der Sprachkurs angefangen und Barbara hat wieder gekocht. Was es da wohl Leckeres gab?
Schon wieder eine Woche vorbei. In letzter Zeit ist hier ganz schön viel los und die Zeit geht ganz schnell vorbei.
Am letzten Donnerstag war dann die Abschiedsfeier von Christian, wo wir zuerst alle am Bootssteg gefeiert und gegessen haben und danach waren noch Huko, Ivo, Liisu, Lauris, ich... in der Sauna (Vorraum). Am Freitag morgen um fünf Uhr haben wir Christian dann verabschiedet, nach einer kurzen Nacht und er ist mit Mart und Lauris nach Tartu gefahren. Ich bin dann danach erst mal wieder ins Bett um noch etwas zu schlafen, ehe es um halb neun Frühstück gab.
Am Wochenende war dann Jaan da, er ist, soweit ich weiß der Sohn vom Hausmeister und fragte mich die ganze Zeit irgendwas über die Bundeswehr in Deutschland, wovon ich jedoch keine Ahnung habe und zeigte mir dann noch Bilder von seinem Afghanistan-Einsatz. Zudem versuchte er Anna-Lena zuliebe etwas Deutsch zu lernen; immerhin die Zahlen bis zehn konnte/kann er sich merken. Am Sonntagabend sind dann insgesamt neun Leute vom Dorf auf ein klassisches Konzert in ein altes Gutshaus gefahren, genau zu dem, wo ich schon mal nachts auf der Rückfahrt von Viljandi war. Dort spielten eine Pianistin und ein Mann trug dazu Gedichte vor, von deutschen Dichtern, jedoch auf Estnisch. In der Pause erzählte ein Architekt noch etwas über die Geschichte dieses Hauses und diesmal sogar noch in Deutsch und auch eigentlich in Russisch, aber das interessierte niemanden.
Am Montag und Dienstag morgen wurden die ganzen Kartoffeln im Garten geerntet sowie die letzten Gurken und Riesenbohnen. So waren wir die zwei Vormittage gut beschäftigt und auch in der Küche war deshalb genug zu tun. Vorher haben wir allerdings noch die alten Kartoffeln vom Vorjahr und auch Rote Beete und Rüben, die teilweise ganz schön verfault waren, aus dem Keller geschafft. Das hat ganz schön gestunken, in etwa so wie alter Fisch. Der Keller ist übrigens nicht so wie man sich das vorstellt unter dem Haus, sondern extra im Dorf und auch nur halb in der Herde, so dass dann dort ein Erdhügel ist. (Ich mache mal noch ein Foto, damit ihr seht, wie das aussieht :-).)
Am Montag Nachmittag waren dann die wöchentlichen Besprechungen, die sich diesmal recht lange hinzogen.
Am Dienstag Nachmittag bin ich dann mit Lauris nach Tartu gefahren, da wir dort dann abends das erste Mal Sprachkurs hatten. Es war eigentlich ganz ok, wir waren auch nur zu zweit, normalerweise ist dort noch eine andere Freiwillige aus Lettland, aber sie war diesmal nicht da. Dort haben wir dann erst mal gelernt, wie man sich vorstellt, was ich aber eigentlich schon wusste. Dann Zahlen, Geburtstag, Herkunft, Wochentage und Monate (die besonders einfach sind, da sie genauso gesprochen werden wie im Deutschen, nur die Schreibweise genauso ist, wie man es spricht; also: jaanuar, veebruar, märts, aaprill, mai, juuni, juuli, august, september, otoober, november, detsember). Ich bin dann abends wieder zurück ins Dorf gefahren, da ich im Haus schlafen sollte, da Diana schon weg und Lya noch nicht da war.
Schließlich war dann gestern noch Eltern-Tag, so dass dann abends viele Eltern der Villager zu Besuch kamen, etwas vorgesungen wurde, zusammen gegessen wurde und vorher natürlich noch die Häuser geputzt wurden. Ich habe auch mal wieder gekocht. Diesmal gab es Nudelauflauf in einer neuen Variation :-), mit Tomaten, gebratenen Wienern, Pilzen und Käse. Zudem hab ich dann noch Apfelmus gekocht und dafür viele kleine Äpfel geschält.
Heute war ich in Polva und hab meine Bankkarte und ID-Karte abgeholt, so dass ich jetzt voll ausgestattet bin. Übrigens hab ich jetzt auch ein Handy, da Lauris zwei hatte und mir jetzt eins gegeben hat. Viele liebe Grüße aus dem heißen Norden :-) Barbara!