Schwein gehabt!

Da mein Vater Arzt ist, renne ich bei kleineren oder mittelschweren Erkrankungen normalerweise nicht zum Arzt, sondern rufe erst mal bei ihm an, um zu sehen ob ein Arztbesuch wirklich nötig ist.

Nachdem ich am Sonntag mit dem Bus aus Lissabon wiedergekommen war, bekam ich am Montagnachmittag ganz plötzlich hohes Fieber und Schüttelfrost. Mein Vater riet mir am nächsten Tag sofort in die Notaufnahme zu gehen, um sicherheitshalber abzuklären, dass es sich nicht um die sogenannte "Schweinegrippe" handelt.
Das vielfach von den Behörden als sicher beschriebene Pandemie-Protokoll der EU-Staaten schien mir hier nicht besonders hilfreich.

"Sie waren also nicht in Mexiko, USA oder einer anderen Risikozone?" "Nein, aber zweimal zwölf Stunden in internationalen Reisebussen, in Touristenzentren, Restaurants, öffentlichen Toiletten und so weiter..." "Ja, na gut, das ist aber keine Risikozone, aber bitte hier - nehmen Sie diese Atemmaske und setzen Sie sich in den Warteraum", erklärte mir die Empfangsdame, die mich anscheinend nicht so richtig ernst nehmen oder einfach nur beruhigen wollte.

Zitternd vor Fieber und mit Kopfschmerzen saß ich also im Warteraum. Auch die Ärzte schienen nicht an das Risiko zu glauben, dass ich die "influenza porcina" haben könnte. Wenn das der sogenannte Risikoplan ist, na dann Prost! Mit Paracetamol und guten Worten schickte mich der Arzt ohne weitergehende Untersuchungen wieder nach Hause. Zum Glück hatte mein Vater schon ein Rezept an die hiesige Apotheke faxen können, so dass ich echte Grippe-Medikamente bekam, die auch tatsächlich geholfen haben. Haha, da hab ich wohl nochmal Schwein gehabt!