Nichts zu tun am Dienstagmorgen
Angesichts der Unterbeschäftigung heute gibt es einen neuen Eintrag!
Dienstagmorgen. Das Wochenende ist jetzt auch für mich vorbei, bis jetzt bin ich hier jedoch noch die einzige Freiwillige weit und breit. Die anderen beiden haben heute Termine beim Zahnarzt. Da bin ich eindeutig lieber alleine bei der Arbeit als zusammen beim Zahnarzt.
Ich bin noch ein bisschen müde, denn gestern Abend wurde mal wieder ein Film geguckt. "Julie and Julia", ein sehr schöner Film, nichts besonders Außergewöhnliches, sondern einfach schön anzusehen und sogar nach einer wahren Geschichte, ums Kochen und Bloggen geht es. Gekocht wurde genug am Wochenende (Pizza, Nudeln, Curry, langes Frühstück - es ging uns außergewöhnlich gut dieses Wochenende), jetzt ist es mal wieder Zeit mich dem Bloggen zu widmen.
In der Küche liegen immer noch zwei Stücke vom βασιλόπιτα (sprich: Vasilopita), deren Anblick mich inspiriert hat mal etwas über diese Tradition auf Zypern zu schreiben, die aber glaube ich aus Griechenland kommt und auch anderswo praktiziert wird. Die beiden Stücke sind die letzten zwei Wochen alten Überreste zweier riesiger Kuchen, ein Durchmesser wie ein Autoreifen müsst ihr euch vorstellen. In diesem Kuchen, der traditionell zum Neujahr gebacken wird, ist eine Münze versteckt und wer die Münzen in seinem Stück findet, muss sie in sein Portemonnaie tun und hat dann Glück im neuen Jahr und wenn er die Münze, die allerdings nicht echt ist, nicht ausgibt, wird er immer Geld haben (sehr geschickt...). Normalerweise findet dieses Ritual in den Familien statt, wir haben die Kuchen aber für die Tanzgruppen besorgt, hatten allerdings so viel über, dass ich jetzt zwei Wochen lang den βασιλόπιτα genießen konnte. Die Münze habe ich allerdings nicht gefunden.
Angesichts der Tatsache, dass ich heute nicht wirklich was zu tun habe, habe ich, wie auch schon in der letzten Woche, versucht irgendwo einen Mietwagen aufzutreiben für die Zeit im Februar wenn mein Freund mich hier besuchen kommt. Bis jetzt stellt sich das aber deprimierenderweise als unmöglich heraus. Die Zyprioten nehmen ja eigentlich alles nicht so genau, aber das mit dem Mindestalter bei der Autovermietung scheint unumgänglich zu sein. Dabei bin ich mir ziemlich sicher, dass wir im Straßenverkehr eine viel kleinere Gefahr als die meisten Einheimischen darstellen würden.
Noch ein kleiner Einschub übers Wochenende: Am Samstag habe ich an einem Samba Workshop teilgenommen. Dort ging es aber weniger darum den Grundschritt perfekt zu beherrschen, sondern viel mehr darum den Rhythmus zu fühlen und die Hüften zu bewegen. Ich bezweifele, dass ich dabei besonders souverän aussah, aber Spaß gemacht hat es. Am Ende standen alle in einem Kreis und wir wurden über ein Lied (auf portugiesisch) herausgefordert zu beweisen, dass wir in der Lage sind, unsere Hüften zu schwingen, natürlich in der Mitte und angefeuert von allen Seiten.
Nun wieder zurück zu heute. Es ist endlich Bewegung in mein persönliches Projekt gekommen. Ich habe Panayiotis in unseren Treffen gesagt, dass ich gerne etwas machen möchte, was dem Kulturzentrum in irgendeiner Weise hilft, und er hat mir jetzt eine Idee vorgestellt, von der im Endeffekt beide Seiten profitieren würden. Panayiotis wünscht sich ein Modell des Kulturzentrums, also des Gebäudes, welches er, wenn er um Sponsoren wirbt, mitnehmen kann, um die Arbeit hier vorzustellen. Da ich ja darüber nachdenke Architektur zu studieren und auch Spaß am kreativen Arbeiten habe, passt das ganz gut und ich werde mich bemühen, diese Idee umzusetzen. Für heute wurde für mich ein Treffen mit einem befreundeten Architekten organisiert, der mir einmal Tipps für das Modell geben und mich außerdem vielleicht auch noch das ein oder andere Mal mit in sein Büro nehmen kann, damit ich Einblicke in seine Arbeit bekomme. Ich bin gespannt wie sich das entwickelt.
Zum Schluss noch ein paar Zeilen für alle die das diesjährige Dschungelcamp verfolgen. Das Schicksal wollte es ja so, dass ich hier RTL empfange und ich muss zugeben, dass ich es selbst gucke. Jedenfalls hatte ich letzte Woche im Fitnessstudio dieses Erlebnis, als ich gerade mal wieder nebenbei Euronews geguckt habe und dort die Top-5-Google-Suchanfragen präsentiert wurden. Denn tadaa, wer ist auf Platz Nr. 3? Micaela Schäfer! Ich würde mal sagen, da hat jemand sein Ziel erreicht, wenn sie mir jetzt sogar schon im Fitnessstudio in Nikosia begegnet.
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