Mein Wochenende
Erste Probleme in der WG:
Erste Probleme in der WG:
Am Freitag bin ich endgültig in meine neue Wohnung eingezogen. Ich bin glaub ich drei oder vier mal zwischen den beiden Wohnungen hin- und hergefahren wegen all dem Zeug, das ich hatte. Ich putzte noch mein altes Zimmer und "verabschiedete" mich dann (ich zitiere: ich: "Bye!" Gosia:"Bye!"). Grinsend ging ich. Dann war ich in der Wohnung, allerdings alleine. Ich wollte mir einen Tee machen, stand vor dem Herd und fragte mich, wie ich den jetzt ankriege. Ich wusste es einfach nicht. Als Asia kam, sagte sie mir, dass wir ein Problem haben. Sie führte mich ins Badezimmer und öffnete den Deckel der Waschmaschine: das Wasser war noch drin. Es war nicht abgelaufen. Unser Vermieter hatte uns gesagt, dass das Wasser durch den Schlauch, der in unserem Waschbecken liegt, da hineinläuft. Aber es war noch in der Waschmaschine. Wir beschlossen auf Gonzalo zu warten, damit er uns helfe. In der Zwischenzeit fragte ich Asia, wie der Herd angehe. Als Antwort zeigte sie mir eine Packung Streichhölzer. Und das war wirklich ihr ernst. Zu meiner Beruhigung sagte sie, dass wir ja den Anzünder dafür kaufen könnten. Ja, bitte! Ich stelle mich bestimmt nicht morgens im Halbschlaf in die Küche und hantiere mit Gas und Feuer rum! Als dann Gonzalo mitsamt seinen Kollegen Gonzalo und Lukasz kam, die er als Gepäckträger missbrauchte, zeigten wir ihm die Waschmaschine. Da standen dann drei Männer in unserem Bad und redeten über einer Waschmaschine - Leute, glaubt mir, dabei kommt nichts rum. Die (von allen noch beste) Idee war, die Waschmaschine hochzuheben und das Wasser einfach in die Badewanne zu schütten, was wir natürlich nicht gemacht haben. Wir riefen unseren Vermieter an, aber der war nicht in Polen.
Mein Samstag:
Aus irgendwelchen mir absolut unerklärlichen Gründen bin ich um sieben Uhr aufgewacht. Ich war alles andere als ausgeschlafen, aber macht ja nichts. Auf meinen geliebten Morgenkaffee habe ich natürlich verzichtet, weil ich nicht schon am zweitem Tag die Wohnung abfackeln wollte. Orangensaft zum Frühstück ist aber auch mal ganz gut. Asia war nicht da und Gonzalo musste arbeiten, also war ich alleine. Mir fiel ein, dass ich mir ein neues Monatsticket kaufen musste, daher wollte ich losgehen. Da meins schon abgelaufen war und ich mich weigerte, mir ein Ticket für die Fahrt zur "Kasy Biletowe" zu kaufen, beschloss ich zu laufen, da ich ja auch noch davon überzeugt war, dass es nicht sooo weit ist. Tja, ein Irrtum. Ich war sehr lange unterwegs, wirklich sehr, sehr lange. Und dann habe ich die Frau am Schalter glaube ich, etwas genervt, denn erst wollte ich ein neues Monatsticket, dann habe ich die Gegenfrage nicht verstanden, dann hatte ich eine neue Adresse und dann wollte ich auch noch eine "Faktura"! Als ich gegangen bin, hat sie ihren Schalter geschlossen. Aus Langeweile ging ich ins Einkaufszentrum, das - wie immer am Wochenende - von deutschen Touristen belagert wurde. Also, ich fasse kurz zusammen: die Feuerwehr rannte an mir vorbei und in die Tiefgarage des Einkaufszentrums (die gesperrt wurde), ich habe mir einen viel zu scharfen Kebab gekauft, ich habe zuviel für meinen Kaffee bezahlt und zu guter letzt wurde ich dann auch noch spontan in eine Schlägerei in der Straßenbahn integriert, zumindest mein Fuß. Zwei besoffene Männer (übrigens war es halb fünf) haben sich gegenseitig getreten, der eine schmiss den anderen an einer Haltestelle aus der Bahn und der trat dann noch gegen die geschlossene Tür. Keiner hat eingegriffen, ich auch nicht, weil ich 1. aufpassen musste, dass ich nicht auch noch getreten wurde; 2. in einer Hand eine schwere Tüte hatte und mich mit der zweiten Hand an der Stange festgekrallt habe; 3. geschockt war und 4. nicht wusste, was man dann auf Polnisch sagt. Am Abend kam dann unser Vermieter, um die Waschmaschine zu inspizieren. Aber es brachte nichts. Er will jetzt einen Reparaturdienst beauftragen, aber die Waschmaschine ist so alt, dass die uns wahrscheinlich zu einer neuen raten werden.
Und meinen Sonntag verbrachte ich im Büro, auf der Suche nach Stipendien für ein Studium.
Alles in allem ein echt tolles Wochenende!