Kommentare

09.10.19, 12:08
wer sagt, dass wir nur um deutsche trauern? wir trauern auch um sie, aber nicht ausschließlich. du meinst jeder tote ist ein verlust, dann sind auch 21 leute bei der loveparade ein verlust. es ist näher als afrika, viele leute kennen jemanden der dort war. es sind zwei unterschiedliche dinge, die leute sind geschockt, weil sie nicht erwarten dass so etwas hier passiert. winnenden ist bei mir ganz der nähe, ich kenne leute von der schule, kenne sogar jemand der unter den toten ist. wenn ich all die leute auf der strasse trauern sehe und die kerzen, fühle ich mich schrecklich erinnert und alles kommt wieder hoch. man kann den leuten nich sagen, sie sollen nicht trauern, nur weil irgendwo die not noch schlimmer ist. das macht ihre situation nicht besser.
colored
09.10.19, 12:08
Kann mich dem Kommentar über mir nur anschließen. Sicher hast du Recht, wenn Du sagst, dass wir dem Leiden in der Welt, das weiter entfernt stattfindet, zu wenig Beachtung schenken. Ich denke es ist oft so, dass uns Geschehnisse, die uns nicht direkt betreffen oder über die wir nur über Umwege erfahren uns natürlich weniger interessieren / betreffen / zur Trauer veranlassen, auch wenn sie indirekte Folgen unserer Lebensweise sind (Bsp. Afrika). Die rhetorischen Fragen, die du in deinem Text stellst, sind m.M. nach aber etwas übertrieben. Man kann schlieißlich niemanden zum Trauern zwingen. Der letzte Abschnitt bringt es m.E. gut auf den Punkt. Es geht um das Bewusstsein für die Menschheit als Ganze, deren gerechtes und damit friedliches Zusammen- und letztlich Überleben nur gelingen kann, wenn Kompromisse gefunden werden, die das Überleben des Einzelnen sichern.
Gruentee
Gruentee