Celebration time (die Zweite)
Nicole_greekophil macht einen erlebnisreichen Trip durch Griechenland: In Korinth versucht sie traditionell am Rosenmontag einen Drachen steigen zu lassen, was jedoch nicht direkt gelingen soll...
Da das über die Mauer klettern auf Grund meiner Höhenangst schon mal flach fiel, quetschte ich mich dann im wahrsten Sinne des Wortes unter dem Eingangstor durch.
Mit der Jacke über den Schultern und einem staubigen Rücken sind wir dann wieder Richtung Zentrum gelaufen mit der erneuten Mission ein Kostüm zu finden - wenn nicht in Patras, wo denn dann!?
Eine komplette Straße war voll mit Ständen die Karnevalszubehör unter die Leute bringen wollten. Miki und ich hatten uns ziemlich schnell für ein Wikingeroutfit entschieden während Lisa sich für eine freakige Regenbogenperücke im Nena-Style entschieden hat. Sascha wollte dann doch etwas individueller sein und entschied sich dafür sein Kostüm später im Supermarkt zu besorgen.
Nachdem unsere Einkäufe dann beendet waren fuhren wir in einen Außerbezirk von Patras wo wir bei Christian (einem Erasmusstudenten aus Österreich) übernachten konnten. Sascha besorgte sich dann sein Kostüm (Mülltüten die angezogen dann den Ozean symbolisierten) und gegen 20 Uhr fuhren wir wieder ins Zentrum um die anderen Freiwilligen zu treffen. Es war einfach nur genial!
Alle waren verkleidet und die Straßen waren voll von feierfreudigen Studenten. Wir zogen alle zusammen durch die Straßen und landeten dann bei einer Privatparty mit 80er Jahre Musik - was für ein Spaß! Die Nacht endete für uns ohne Miki, denn der war uns irgendwie abhanden gekommen.
Am nächsten morgen gegen sechs Uhr kam dann aber auch er schließlich beim Wohnheim an und gegen elf Uhr standen wir dann schließlich auf und begaben uns nach einer Dusche wieder ins Zentrum, um den großen Festumzug zu sehen. Während die meisten anderen vom Abend vorher noch zu erschöpft waren um sich ins Getümmel zu stürzen, ließen wir und Camille uns die Feierlaune nicht nehmen und verfolgten das Geschehen hautnah.
Der Umzug schien wirklich endlos aber nach vier Stunden war dann doch alles vorbei und wir glücklich. Gegen Abend hieß es dann wieder Abreise und wir machten uns auf nach Korinth. Vor lauter Hektik haben wir dann auch noch den falschen Zug genommen, was jedoch nicht so tragisch war, da wir im Endeffekt dadurch einfach nur etwas früher als geplant ankamen und somit auf die anderen warten mussten.
In Korinth sind wir dann durch endlose, leere Straßen zu Altugs Wohnung gelaufen, wo wir die Nacht mit Meeresrauschen im Ohr verbrachten. Nach einem Frühstück mit Toast (es war einfach unfassbar toll wieder in Toastbrot zu beißen) machten Miki, Sascha, Lisa, Vivienne, Altug und ich dann einen kleinen Stadtrundgang auf der Suche nach einem Drachen.
In Griechenland ist es nämlich Tradition am Rosenmontag einen Drachen steigen zu lassen. Kurze Zeit später waren wir dann auch schon ausgerüstet mit einem grinsenden Clownsgesicht auf Folie und machten uns auf den Weg Richtung Strand. Der theoretische Teil war also geschafft und nun gingen wir über zur Praxis.
Erstmal mussten wir sämtliche Schnüre entwirren und dann versuchten wir den Drachen in die Luft zubekommen... einmal… zweimal… dreimal… und so weiter und so fort. Erst hieß es es läge dran, dass die Schnüre nicht gleich lang seien aber auch nachdem dieses Problem aus der Welt war wollte es uns einfach nicht gelingen. Das ganze Unterfangen stellte sich als gemeingefährlich heraus (Sascha verletzte sich an der Hand als der Drachen mal wieder wie von der Tarantel gestochen anfing zu rotieren) denn außer einem kurzen Hoffnungsschimmer war es nicht allzu gut um unsere Drachensteigkünste bestellt - aber Spaß hat es trotzdem gemacht. ;-)
Erschöpft von dieser sportlichen Aktivität und aus Mangel an Alternativen (Korinth an und für sich ist sehr neu und die einzige Sehenswürdigkeit ist Akrokorinth, eine Tempelanlage über der Stadt die jedoch montags geschlossen ist) wärmten wir uns in einem Cafe auf.
Montagabend verabschiedeten wir uns dann von Altug und Vivienne und machten uns auf den Weg nach Athen. Dort angekommen wurden wir von Enis und Camille erwartet. Nachdem wir uns kurz ausgeruht hatten stand der Besuch eines äthiopischen Restaurants auf dem Plan, da dort das Abschiedsessen von Lucia (einer Italienerin) stattfand.
Nachdem wir etwas planlos umhergeirrt waren fanden wir es endlich und somit konnte das Mahl beginnen. Nicht wie im Vorfeld vermutet Elefant, Tiger und Co. standen auf dem Speiseplan sondern eine Art Eierkuchen (jedoch mit Biergeschmack), den man dann je nach Geschmack mit verschiedenen Soßen füllen konnte. Die erste Soße die ich erwischte war jedoch höllisch scharf und somit war mein Geschmackssinn bei den restlichen Soßen leider etwas beeinträchtigt. Nunja, im Endeffekt war es auf jeden Fall eine Erfahrung äthiopisch zu essen, aber so dringend müsste ich diese nicht wiederholen ;-).
Nach dem Restaurant verabschiedeten wir uns dann auch recht bald von den anderen, denn wir wollten am nächsten Morgen früh raus um noch etwas das schöne Wetter in Athen zu genießen.
Gegen zehn Uhr, am nächsten Morgen machten wir und Camille uns dann auf und schlenderten durch Athen. Zuerst besichtigten wir ein Viertel nahe der Akropolis, dass mich durch seine engen Gassen und die Ruhe sofort an Chios erinnert hat. Danach bestand ich darauf Schuhe kaufen zu gehen, was dann auch echt schnell ging, da wir diesmal die richtige Straße erwischt haben (es stellte sich heraus, dass wir bei unserem letzten Schuhmarathon in der Parallelstraße waren ;-)).
Glücklich und zufrieden stand als nächstes der Stadtpark mit samt seinem grandiosen Zoo auf dem Programm. Zu besichtigen gab es Vögel, Esel und Ziegen hinter Gittern - der reine Wahnsinn :-P.
Zu guter letzt machten wir uns mal wieder auf um den Lykavettushügel zu erklimmen, denn Camille hatte bisher noch nie das Vergnügen, die Akropolis von oben zu sehen.
Der Tag in Athen ging genau wie der ganze Trip viel zu schnell um und schon hieß es Abschied nehmen - zum Glück steht es schon fest, dass ich Camille in den Osterferien in Volos besuchen werde, somit hielt sich die Trauer dann doch in Grenzen ;-).
Während die Sonne langsam unterging machten wir uns auf den Weg zur Fähre.
Zum krönenden Abschluss unseres Trips gerieten wir dann nochmal mächtig unter Zeitdruck, da wir fest damit gerechnet hatten mit dem Shuttlebus zur Fähre zu kommen und dann aber doch auf unsere Füße zurückgreifen mussten, da der selbige nicht fuhr.
Im Großen und Ganzen kann ich nur sagen, dass der Trip einfach grandios war und ich es kaum erwarten kann zu den Osterferien noch mehr von Griechenland kennenzulernen!
PS: Auf www.school.gr sind nun die ersten Früchte unserer Arbeit online zu begutachten (das Interface der Hauptseite ist schon neu und die Banner für die Links werden bald folgen).