Celebration time (die Erste)
Nicole_greekophil hat einen Monat voll mit Höhen und Tiefen hinter sich. Viele Arbeiten wurden endlich beendet, einige Ausflüge wurden unternommen und Karneval stand vor der Tür...
Der Februar - er kam und ging so schnell wie sonst noch kein Monat hier.
Das Wetter und die allgemeine Stimmung bei uns waren wechselhaft - voll von Höhen und Tiefen.
Die Wochen waren geprägt von der nun endlich beendeten Arbeit an der Nea Moni Website (die jedoch leider auf absehbare Zeit nicht hochgeladen wird, da sie zu groß ist), DVD- und Monopoly Abenden, Yogastunden, kleinen Ausflügen mit Stathis auf Chios und den Vorbereitungen auf den Karneval. Aus Mangel an grandiosen Kostümen entschied ich mich dafür zu einer Kostümparty als Taucher zu gehen - definitiv nicht die beste Entscheidung meines Lebens ;-).
Man stelle sich vor in einer gut geheizten Taverne einen hautengen Surferanzug (ausgeliehen von Bruno) und eine Taucherbrille zu tragen… Ich war echt heilfroh, dass ich noch andere Sachen mitgebracht hatte und habe mich nach 15 Minuten dann auch umgezogen. Rein kostümtechnisch war der Abend also ein echter Reinfall.
Was den Monat letztendlich jedoch noch zu etwas ganz besonderem gemacht hat waren drei freie Tage die verbunden mit dem Wochenende (vom 25.2.- 2.3.) die Möglichkeit boten, zu dem berühmten Karneval in Patras zu reisen.
Leider waren nicht alle mit von der Partie, da der ganze Spaß Bruno und Patrick etwas zu teuer war.
Wir anderen vier ließen uns die Chance Chios für ein paar Tage zu entfliehen (nach acht Monaten hier lässt sich doch schon ein kleiner Inselkoller diagnostizieren ;-))jedoch nicht nehmen und fingen voller Vorfreude mit der Planung an. Am Tag der Abreise kam dann die große Enttäuschung: wegen dem stürmischen Wetter kam die Fähre nicht.
Auf gepackten Koffern sitzend schoben wir nach dieser Botschaft eine Nachtschicht und checkten etwa alle zwei Stunden per GPS ob die Fähre sich eventuell von Mytilini Richtung Chios bewegt. Aber außer Übermüdungserscheinungen am nächsten Morgen ist dabei nicht viel rausgekommen. Nachdem im Laufe des nächsten Tages dann feststand, dass die Fähre vor 22 Uhr nicht ankommen würde entschieden wir uns spontan lieber zu arbeiten, also nichts zu tun und Dimitris entschied sich dafür unsere freien Tage somit einen Tag nach hinten zu verschieben.
Donnerstagabend hieß es dann Goodbye Chios und das "Abenteuer Festland" begann auf einer schwankenden Fähre. ;-)
Auf Grund des Wetters brauchte die Fähre dann auch etwas länger als gedacht und wir erreichten Athen gegen acht Uhr am nächsten Morgen. Unser erster Weg führte uns zum Bahnhof wo wir fünf Minuten später auch gleich im Zug nach Korinth saßen - das nenn ich perfektes Timing.
In Korinth besichtigten wir bei tollstem Frühlingswetter dann die einzige Sehenswürdigkeit die in der Nähe war: den Kanal von Korinth, die Schlucht war einfach riesig- ich habe mich gar nicht getraut über den Rand zu schauen - da hat sich die Höhenangst direkt wieder zu Wort gemeldet ;-).
Gegen Mittag traten wir dann eine ca. ein stündige Busfahrt nach Nafplio an.
Nafplio war die 1. Hauptstadt Griechenlands und liegt an der Ostküste der Peleponnes.
Die Innenstadt ist relativ klein aber mit den engen Gassen und Geschäften echt süß.
Direkt im Hafenbecken liegt eine kleine Gefängnisinsel die wir jedoch auf Grund des Kommentares eines Fischermannes (Auf die Frage was es denn da zu sehen gäbe antwortete er: "Da gibt’s nichts zu sehen") dann doch nicht besichtigt haben.
Nachdem wir mal wieder erfolglos nach Kostümen geschaut hatten entschieden wir uns dazu die Festung, die über die Stadt thront zu erklimmen. Um warm zu werden besichtigten wir jedoch erst eine andere tiefer gelegene Festung. Und wir haben zum ersten mal eine Kaktusfrucht gegessen - nun ja, es war eine Erfahrung (zwei Stunden später hatten wir immer noch Stacheln im Mund). ;-)
Von den Ruinen aus hatten wir dann einen tollen Blick auf das glitzernde Meer und die Stadt.
Der Glockenturm musste natürlich dann herhalten, um die Bewohner der Stadt über unsere Anwesenheit zu informieren - wie gut, dass wir die einzigen Besucher weit und breit waren!
Nach diesem "Anstiegchen" widmeten wir uns der Herausforderung der etwa 800 zu erklimmenden Stufen der anderen Festung. Nach den ersten 200 Stufen waren wir schon völlig aus der Puste - wir sind nun mal auch nicht mehr die Jüngsten ;-).
Zu guter letzt war die Anlage dann auch noch geschlossen, aber immerhin konnten wir trotzdem den grandiosen Ausblick genießen.
Nach dem Abstieg sind wir dann noch ein bisschen durch die Stadt geschlendert und haben uns eine Museum für Gebetsketten angeschaut. Was soll ich sagen - es war umsonst und das war auch gut so ;-) Gegen Abend haben wir dann der Bus zurück nach Korinth und von dort den Zug nach Kiato zu unserer Unterkunft genommen. In Kiato wurden wir von Javier abgeholt und dann ging’s zu der Wohnung der Freiwilligen und somit mitten hinein in die Abschiedsparty von Kim, Ingrid, Susi und Anne.
Es war echt toll so viele Leute von den Seminaren wiederzusehen, zu quatschen und zu tanzen. Das ganze Rumgereise tagsüber und diverse Trinkspiele führten dann jedoch dazu, dass Lisa und ich es bevorzugten um zwei ins Bett zu gehen anstatt mit den anderen noch in einen Club zu gehen - wir sind halt nichts mehr gewöhnt auf unserer Insel ;-) Am nächsten Morgen ging’s dann auch wieder früh aus den Federn und nach einem Abstecher in den Supermarkt zum Bahnhof mit Ziel Patras!
Patras ist die Karnevalshochburg Griechenlands und liegt im Nordwesten der Peloponnes.
Schon allein die Zugfahrt entlang der Nordküste war die Reise wert… zur Rechten war das Meer mit dem Festland im Hintergrund und zu unserer Linken ragten teilweise schneebedeckte Berge auf- einfach traumhaft!
In Patras angekommen waren die Straßen bereits voll von kostümierten Leuten und aus den Lautsprechern kamen überall Partylieder - eine Stadt im Karnevalsfieber! Um dem Trubel erst mal ein wenig zu entkommen und nach der anstrengenden Nacht etwas zu entspannen begaben uns auf den Weg zur Akropolis - was eigentlich auch nichts anderes als Burgruine bedeutet (wörtlich übersetzt "Hochburg"). Dort waren wir dann so gut wie allein, da der Großteil der Besucher in Patras wohl eher nicht so kulturinteressiert war.
Der Ausblick war wieder einmal grandios und wir genossen die Atmosphäre bei einem Frühstück unter blauem Himmel. Nach diesem kulturellen Highlight ging’s wieder zurück ins Stadtzentrum. Aber ich wäre nicht ich wenn ich nicht irgendetwas vergessen hätte. Nach ca. 40 Minuten wurde es im T- Shirt dann doch etwas zu frisch und ich wollte meine Jacke anziehen, doch eben diese war nicht mehr da.Lisa und ich begaben uns also zurück zur Akropolis die wie das Schicksal es wollte vier Minuten vorher geschlossen hatte...
Kommentare