Alte Hasen auf dem Weg in die Welt
Auf hausi38 warten noch zwei schöne Auslandsaufenthalte: Ungarn und Indonesien. Ob es das letzte Mal ist, weiß sie nicht, denn "Ausland wirkt wie eine Droge".
Nun ein kurzer Gruß zu später Abendstunde.
Bald geht es für mich wieder ins Ausland, wieder nach Ungarn.
Vor genau vier Jahren (damals liefen auch die Olympischen Spiele im Fernsehen - allerdings ohneZeitverschiebung aus Athen) habe ich mich erstmals nach Ungarn aufgemacht.
Dort habe ich dann - gerne denke ich dran - acht Monate gearbeitet, gelernt, aber vor allem gelebt.
Ich habe meinen EVS dort gemacht, war danach oft in Ungarn, habe immenoch viel Kontakt zu Freunden dort, aber auch zu Franzosen, Niederländern, Norwegern, die ich dort kennengelernt habe und die auch zurück in ihr Heimatland oder in ein neues aufgebrochen sind.
Nun verlasse ich wieder mein Heimatland um wieder in Ungarn zu leben - und zu lehren. An der Universität Szeged werde ich für ein halbes Jahr Deutsch unterrichten, genauer deutsche Sprachpraxis.
Das wird ein Spass, denn wirklich viel Lehrerfahrung habe ich bis jetzt noch nicht. Mein Flug ist am 3.September. Im Februar komme ich wieder, werde dann kurz meine Sachen umpacken und weiterreisen. Und, wer mich kennt, weiß, dass es immer etwas verrücktes ist.
Es geht weiter nach Indonesien. Dort werde ich für acht Monate studieren - auf Indonesisch. Nein, ich kann noch kein Indonesisch, aber das lernt sich schon irgendwie.
Nun ja, mir stehen also zwei schöne Auslandsaufenthalte vor mir. Das sind dann Nummer drei und Nummer vier. Man möge denken, ich wäre jetzt alter Hase, aber im Gegenteil. Es fiel mir nie so schwer wie jetzt, Deutschland zu verlassen. Meine Freunde hier, mein Leben für eine Zeit aufzugeben und mich wieder ins Abenteuer zu stürzen.
Hier hat man eigentlich alles, was man braucht und doch zieht es mich an einer Hand raus, während sich die andere noch an die Dinge klammert, die ich hier lieben und schätzen gelernt habe.
Eigentlich habe ich keine Lust, mir wieder neue Freunde zu suchen, wieder die Sprache nicht richtig zu sprechen und deshalb entweder als jemand, der nichts zu sagen hat oder als jemand, der langweilig ist, abgestempelt zu werden.
Außerdem wieder in eine neue Wohnung zu ziehen, sich wieder zehn Mal verlaufen, weil man nicht weiß, wo man ist.... und doch ist all dies der Grund, warum ich es noch einmal wagen möchte.
Ob es das letzte Mal ist, ich weiß es nicht - Ausland wirkt wie eine Droge.
Wie sehr wird mich dieses Jahr noch einmal verändern? Werde ich dieses Mal Heimweh haben? Das sind Fragen, die mich auch jetzt wieder beschäftigen.
Noch viel mehr allerdings die Frage, wird es hier in Deutschland danach wieder so schön, wie jetzt? Vor dieser Ungewissheit fürchte ich mich mehr, als vor der Ungewissheit, was mich in Ungarn und in Indonesien erwarten wird. Komisch, aber irgendwie wahr.
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