Welkom in de Nederland!
Oder vielleicht auch: Wie ich mich in den ersten Tagen in Zwolle zurecht finde und meine Mitbewohner kennenlerne.
Der Himmel lacht, die Sonne scheint und ich steige mit gemischten Gefühlen in das wartende Auto vor der Haustür. Grade noch habe ich meine beste Freundin für ein Jahr verabschiedet und jetzt geht's direkt, ohne weitere Diskussion, mitten rein in mein neues Leben. Die zwei Stunden Fahrt rüber von Köln in die Niederlande, wo ich nun zehn Monate leben werde, erscheinen mir noch wie ein Katzensprung, der doch eigentlich gar keine Distanz zwischen meine Heimat und mich bringt.
Je weiter wir in das wunderschöne flache Land mit der interessanten Sprache (die klingt wie ein erkälteter Kölner, der angetrunken versucht, Englisch zu reden) vordringen, desto klarer wird mir allerdings, dass auch "nur" zwei Stunden Fahrt eine ziemliche Strecke darstellen. Im Auto läuft eine CD mit den besten kölschen Hits und meine Mama und ich singen lauthals mit - erst recht, als die Hymne des FC läuft. "Mir stonn zu dir, FC Köööööllleeeee!" Die Autofahrer neben uns finden das leicht befremdlich, aber das stört mich nicht. Als allerdings "Die kleine Saache" von den Bläck Fööss läuft, habe ich einen ziemlich dicken Kloß im Hals. Zehn Monate erscheinen mir auf einmal eine Ewigkeit und ob ich dafür bereit bin, weiß ich nicht.
Es ist jetzt Nachmittag und in Zwolle scheint noch immer die Sonne. Jetzt kommt es mir so vor, als würde die Stadt sich freuen, dass sie fünf neue Freiwillige aufnehmen darf und ich bewerte es als positives Zeichen. Obwohl ich die kürzeste Anreise habe, bin ich nicht die Erste: Larisa ist bereits am Tag zuvor aus Rumänien angereist und hilft mir, mich in der Wohnung zurecht zu finden, die zugegebenermaßen der totale Hammer ist. Im Laufe des Nachmittages kommen auch meine anderen Mitbewohner an: Michelle (Bremen, Deutschland), Tobias (Südtirol/Italien) und Flóra (Ungarn). Gemeinsam mit unseren Betreuern machen wir Abendessen und fangen direkt an, uns kennenzulernen.
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Mittlerweile ist es jetzt schon Samstag und ich kann gar nicht richtig glauben, dass ich schon seit Mittwoch hier bin. Mit meinen Mitbewohnern verstehe ich mich unglaublich gut und die Stadt ist einfach wunderschön. Die nächsten zwei Wochen bestehen jetzt erstmal daraus, dass wir uns noch besser kennenlernen und auch von Marjolijn und Bastiaan (unseren Betreuern) die Arbeitsplätze gezeigt bekommen. Außerdem werden wir bald mit unserem Sprachkurs anfangen, damit wir auch verstehen, was um uns herum eigentlich so geschieht.
Ich muss sagen, dass ich jetzt im Moment voller Vorfreude auf die Zeit hier bin und in meinen Mitbewohnern definitiv schon Freunde gefunden habe.
Es kann also nur noch besser werden! :)