Von Kötern, Konzerten und Kino
Die Verabschiedung einer anderen Freiwilligen steht für Sanne auf dem Programm. Das bringt für sie aber auch einige neue Gesichter nach North Berwick.
Auch Hunde, die bellen, beißen!
Nachdem ich mich an dem Samstag (27.09.) von meiner Familie am Flughafen verabschiedet hatte, begab ich mich wieder zurück in die Stadt, wo ich mir eine kleine Shopping Tour gönnte, u.a. weil ich ein Geschenk für Megan brauchte, mit der ich an diesem Abend zusammen meinen und ihren Geburtstag feiern wollte.
Der Einkauf verlief erfolgreich und so begab ich mich nach einem kleinen Zwischenstopp Zuhause auf zu Megans Wohnung, wo wir uns bei einem Gläschen Wein gegenseitig beschenkten. Es fühlte sich ein bisschen an wie Weihnachten.
Später machten wir uns auf den Weg zum Pub und nach ein, zwei Bierchen nahmen Megan und ich ein Taxi zu ihr nach Hause, da wir zusammen einen faulen Sonntag verbringen wollten.
Am nächsten Morgen wollten wir beide mit Megans Mum, ihrem Stiefvater und drei von ihren fünf Hunden einen langen Spaziergang machen. Der Plan klang gut, doch am Ende lief alles anders als gedacht.
Wir kamen im Park an, hatten die Hunde an den Leinen und liefen los. Wir trafen uns mit anderen Hundebesitzern, damit die Hunde lernen sich an andere Hunde zu gewöhnen. Eine Dame kam allerdings mit einem wenig geselligen, sozialen Tierchen, das es ausgerechnet auf den Hund abgesehen hatte, den ich an der Leine hatte. Die beiden kämpften und am Ende hatte Megans Hund eine starke Verletzung, sodaß wir, nach dem ersten Schreck und provisorischen Verbandsmaßnahmen, zum Tierarzt düsten. Dann hieß es zwei Stunden warten. Die Wunde sah wirklich schlimm aus und Cassie (die Hündin) hatte wirklich Glück gehabt. Mittlerweile geht es ihr wieder besser, doch der Schock war groß, vor allem für Cassie.
Was ich daraus gelernt habe? Dass Katzen mir doch eindeutig lieber sind als Hunde!
Nachdem ich nach diesem aufregenden Vormittag wieder in North Berwick war, ging es für mich sofort weiter nach Edinburgh, wo ich mich mit Bianca zum Kaffeetrinken verabredet hatte. Wir schwatzten gemütlich, tauschten die neusten Geschehnisse aus und dann war das Wochenende auch schon wieder zu Ende.
Sahla ade, scheiden tut weh!
An dem darauf folgenden Wochenende hieß es erneut Abschied nehmen. Diesmal von Sahla, die ihren Freiwilligendienst beendet hatte und wieder zurück nach Frankreich musste. In der Wohnung angekommen, traf ich neben den altbekannten Voluntärsgesichtern auch ein paar Neue, mit denen man ebenso leicht ins Gespräch kam. Zusammen quasselten wir und aßen Abendbrot. Maja, eine der neuen Freiwilligen, wollte an diesem Abend zu einem Konzert gehen und fragte Sahla und mich, ob wir mitgehen wollten, da niemand sonst daran interessiert war. Nachdem ich erfuhr, dass es sich bei der Band um "Dirty Pretty Things" handelt, sagte ich voller Begeisterung zu. Also machten wir drei uns auf ins Stadtzentrum.
Die Konzerthalle war schon gut gefüllt und die Vorband (ein einzelner Sänger mit Gitarre) versuchte den Raum ein bisschen in Stimmung zu bringen. So richtig schien das nicht zu klappen. Nach langem Warten und einem scheinbar endlosen Soundcheck, ging es dann endlich los. Die Band kam auf die Bühne und obwohl der Sänger nicht sonderlich motiviert schien, was bei ihm keine Überraschung ist, und ein paar Zuschauer der Meinung waren, sie müssten eine Prügelei anfangen, war der Gig doch wirklich gut. Ich war wirklich froh, dass Maja von diesem Konzert wusste, da sich die Band nach dieser Tour auflöst.
Nach dem Konzert gingen wir noch in einen Pub, der jeden Abend live Musik anbietet. Da allerdings Sonntag war, war nicht besonders viel los und auch die Musik war nicht wirklich mitreißend. Also machten wir uns schon nach einem Getränk wieder auf den Heimweg.
Den nächsten Tag ließen Sahla und ich ganz gemütlich angehen, mit Croissants, Baguette, das Tillman gütigerweise mitbrachte, und Tee. Zu dritt beschlossen wir einen Ausflug zum Portobello-Strand zu machen, der mit Betonmauern, Industriegelände und dreckigem Sand in keinster Weise mit dem Strand in North Berwick zu vergleichen ist. Nach einem kleinen Mittagessen ging's zurück in Stadtzentrum und zum Shoppingcenter, da Sahla noch ein paar Mitbringsel für ihre Familie besorgen musste. Nachdem ich erneut zum Abendbrot eingeladen wurde und die Kochkünste der anderen Freiwilligen ausgetestet hatte, half ich Sahla beim Packen und dann hieß es leider endgültig Abschied nehmen. Ich fuhr zurück nach North Berwick und sie machte sich fertig für ihre Reise nach Frankreich.
Kurztrip in die Stadt des Golfspiels
Nun musste ich meine Wochenenden ohne Sahla planen und verbringen und so verabredete ich mich kurzfristig mit Bianca zu einem Trip nach St. Andrews, eine kleine Stadt an der Ostküste, die für eine Sache besonders bekannt ist: Golf.
Gesegnet mit sonnigem Wetter, suchten wir die Tourist Information und bewaffneten uns mit einer Stadtkarte. Danach schlenderten wir zur "St. Andrews Cathedral", einer wirklich wunderschönen Ruine, umgeben von einem alten Friedhof, von da zum Strand und zum Castle, dessen Inneres wir uns nicht anschauten, da die Eintrittspreise mal wieder irrsinnig waren. Also schlenderten wir durch die Straßen, an denen sich die Unigebäude reihten, und verbrachten ein paar Minuten im Unimuseum. Angeblich studierte Prinz Harry in St. Andrews. Nach einer kleinen Stärkung in einem niedlichen kleinen französischen Restaurant erkundeten wir den botanischen Garten und schlenderten zum Strand. Danach wollten wir noch einen Blick ins Museum von St. Andrews wagen, das hatte allerdings schon geschlossen als wir ankamen und so machten wir uns auf den Weg zurück nach Edinburgh.
Am Abend gingen wir ins Kino und schauten uns "How to loose friends and alienate people" an und landeten danach in einem Pub.