EVS is like a box of chocolate, you never know what you get :D
Auf jedes Tief folgt auch immer ein Hoch :D Oder so...
Vorletzte Woche Donnerstag war der Tiefpunkt meines bisherigen EFDs, zum einen, weil sich die Beziehung zu meiner neuen Kollegin einer meiner Organisationen immer mehr verschlechterte und sich an dem Tag dann etwas ereignete, ja, man könnte es als den berühmten Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, bezeichnen, und zum anderen, weil ich erfuhr, dass unser Voltipferd eingeschläfert wurde.
Das Wochenende traf ich mich dann aber erst mal mit meinem Papa in Aachen (über die Haltestelle Köpfchen Grenze und Aachen Normaluhr) und machte am nächsten Tag mit ihm und meinen Großeltern Kartoffelpuffer :D.
Montag und Dienstag waren dann ziemlich stressig, weil ich meine Probleme mit meinen Kollegen klären und nebenher ja auch noch normal arbeiten musste.
In zwei Projekten zu arbeiten kann Fluch und Segen sein, von Mittwoch bis Freitag zeigte sich dann aber, was für ein Segen es verdammt noch mal manchmal sein kann.
Von Mittwoch bis Freitag war nämlich des Vorbereitungsseminar für die internationale Jugendbegegnung, die wir im Mai veranstalten werden. Dazu werden dann sechs französische, sechs italienische und sechs belgische Jugendliche im Alter von 18-25 Jahren hier in Belgien zusammenkommen.
Frankreich bedeutet in unserem Fall Martinique und Guadeloupe :D. In diesen 3 Tagen kamen dann jeweils drei Leader und drei Jugendliche der verschiedenen Länder uns in Belgien besuchen um mit uns das Programm und die weitere Organisation des Austauschs zu besprechen.
So zog ich dann am Mittwochmittag mit einem Schild los, auf dem „Dynamo International“ zu lesen war, um die Partner abzuholen. Ich hatte einen Zettel mit den Namen, den Handynummern, mit den Zeiten, wann sie denn ankommen würden. Und ich hatte sogar einen Ort von meiner Kollegin gesagt bekommen, wo ich sie abholen sollte.
Zu gut geplant, das kann doch nicht gut gehen ;) Ging es natürlich auch nicht. Die aus Guadeloupe kamen pünktlich, jedoch musste mich meine Kollegin anrufen, um mir ihren Standpunkt durchzugeben.
Die schickte ich dann irgendwann schon mal ins Hostel, weil die Italiener noch auf sich warten ließen. Die kamen übrigens später pünktlich, ich hatte mich auf dem Zettel verlesen.
Mit weiterem Herumtelefonieren mit meiner Kollegin fand ich dann die Leute aus Martinique, die unbedingt auf die Italiener warten wollten. Die Leaderin wollte sich dann auch noch unbedingt geschlossene Schuhe zulegen, weil sie keine hat (sie läuft das ganze Jahr in offenen Schuhen rum) und ihr kalt war.
Ich kennt mich ja, Schuhe kaufen ist nicht gerade meine Stärke und ich muss sagen, ich kenne den Bahnhof schon der gut, aber auf Schuhgeschäfte hab ich nicht so geachtet (mit Waffeln, Muffins, Sandwiches, Büchern hingegen kann ich dienen!).
Mit den Italienern gab es dann ein Problem, weil ich den Leader nicht anrufen konnte, da ging immer nur die Mailbox ran. Er hingegen konnte mich anrufen.
Dann meinte er, dass sie beim Panos (belgischer Sandwichladen) seien und sie mich schon sehen würden. Tja, leider gibt es beim Gare du Midi zwei Panos‘ und die haben ein Mädchen gesehen, das telefoniert, aber leider war das nicht ich…
Nach einigem Rumgesuche fanden wir uns dann endlich. Das Lustige war, dass sie in der Zwischenzeit ein Schild gebastelt hatten, auf dem „Linda“ draufstand.
Ich war sehr erleichtert, als wir uns alle gefunden hatten.
Von den restlichen Tagen erzähle ich nicht so ausführlich, nur ein paar lustige, tolle und ungewöhnliche Sachen:
Am zweiten Tag stand ich mit dem italienischen Leader und den Jugendlichen draußen im Garten unserer Orga, als plötzlich ein Blumentopf in den Garten fiel und zerbrach. Ob es der Wind war oder ihn jemand auf uns geworfen hat, wissen wir bis heute nicht…
Ebendieser Tag endete damit, dass wir in einer kleinen Bar saßen, der italienische Jugendliche und ein Kumpel des italienischen Leaders anfingen, auf Stuhlflächen zu trommeln (die können das ziemlich gut) und der martiniquinische Jugendliche anfing zu tanzen (der kann das auch verdammt gut!) und ein Hund mitzujaulen begann und die anderen Leute auf Gläsern, Aschenbechern und Händen mehr oder weniger rhythmisch mit klatschten.
So und jetzt hör ich auf mit dem ganzen, der martiniquinische, der italienische blabla…
Der martiniquinische Jugendliche heißt Lionel und die Leaderin Valérie, Guadeloupe Junior ist Justine und Senior Teddy und in ebendieser Reihenfolge Ayoub und Giorgio und der belgische Jugendliche (der nur einen Tag da war) heißt Thomas.
Verwirrend war das für mich, weil ich Kollegen habe, die Justine, Lionel, Thomas und Valérie heißen ;).
Ayoub dachte am ersten Tag, er habe sein Handy verloren, bis er es in der Ritze zwischen Bett und Matratze wiederfand. Außerdem ließ er in der zweiten Nacht seine Schuhe draußen stehen. Keine gute Idee in Belgien…
Lionel vergaß übrigens seinen Reisepass, seinen Geldbeutel, eine Hose und ein T-Shirt im Hostel.
Wir wissen nicht, wie er wieder nach Martinique zurückgekehrt ist, er ist es jedenfalls…
Ich hingegen habe nur meine Zahnpasta im Hostel vergessen, was aber wohl auch daran lag, dass ich sie immer an Giorgio ausgeliehen habe, der die seinige in Italien vergessen hat.
„Zahnpasta“ heißt übrigens „dentifricio“ auf Italienisch, sehr nützlich:D
Den Franzosen war übrigens immer sehr kalt, weshalb wir ihnen Handschuhe, Mützen, Schals etc. gaben, was zu lustigen Fotos führte.
Erwähnenswert wäre an dieser Stelle vermutlich auch noch unser Nachtspaziergang durch Brüssel am dritten Abend (von St. Gilles zur Botanique), der uns spontan in den Justizpalast und eher unabsichtlich ins Rotlichtviertel Brüssels führte. Das war selbst für den Belgier ein neues Erlebnis (wir sind nur durch das Rotlichtviertel gelaufen und zwar so schnell wie möglich, weil wir wirklich ins Bett wollten… Und zwar in unser eigenes…).
In den drei Tagen habe ich unglaublich viel gelacht, wir haben schon unsere eigenen Insider (I don’t know, Je préfere Giorgio, che cazzo ridi/dici/fatti, ci sta, I try) und ich zähle grad einfach nur die Tage, bis ich alle (mit hoffentlich lauter anderen tollen Leuten) wiedersehe!
Ich hätte das nie gedacht, weil für mich dieses Treffen einfach nur ein weiterer Termin in meinem ohnehin schon vollgestopften Terminkalender war und ich Bedenken hatte wegen meiner Kollegin… Aber das ist alles gut gelaufen:D.
Am nächsten Tag nach einer durchwachten Nacht (ich hab Lionel und Valérie frühmorgens noch zum Bahnhof gebracht) fuhr ich dann mit Linda nach Luxembourg.
Zum Glück fuhren wir drei Stunden, so konnte ich noch etwas Schlaf nachholen. Wir stiegen in Arlon um und hatten dann noch ein bisschen Zeit, dieses kleine Städtchen fast am untersten Ende von Belgien zu besichtigen.
Danach ging es dann nach Luxembourg und diese Stadt ist einfach so unglaublich schön!! Leider regnete es einige Zeit ziemlich heftig, aber nachdem Linda oft genug auf Tschechisch „Ich mag gutes Wetter“ gesagt hatte (ihre einziger tschechischer Satz), hörte es dann endlich auf.
Ich genoss den Tag mit Diskussionen über deutsche Schimpfwörter, Niederländisch üben (fliegtuig, tutzelbord), Kinderlieder und Liedverhörer (Wer kann das bezahlen?/ Santa Maria, den Schnitzelwagen!/Hier kommt die Sahne), was nach drei Tagen pausenlosem Switchen zwischen Englisch und Französisch sehr angenehm war.
Der April wird super, denke ich, erst mal kommt meine Mama, dann gehe ich mit Eileen zu Delia nach Paris, dann aufs Camp de Mobilité in Belgien (mit einer Jugendgruppe von den Ardennen nach Mons nach Brüssel nach Blankenberge oder so, also von den „Bergen“ bis ans Meer, der deutschsprachige Teil wird aus Entfernungsgründen leider etwas ausgelassen L) und ein kurzer Deutschlandaufenthalt…
Bis bald mal wieder!!
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