Titellos
Endlich mal wieder ein neuer Blogeintrag! Über einen Lettlandurlaub, ein regnerisches Festival in Belgien, Reiten am Strand und viele andere Aktivitäten.
Mein Blog. Ach herrje. Wie viel ich schreiben müsste, um euch mal wieder alle auf den aktuellen Stand zu bringen… Unglaublich!
Mitte Juni hab ich ein Abschiedspicknick bei mir auf dem Dach gemacht, das war echt schön. Ursprünglich wollten drei Leute kommen, am Ende waren es dann 14, aber nun gut… Schön wars. Ich weiß jetzt zumindest, wie viele Leute in mein Zimmer passen… Dann ging es zum Fête du Doudou nach Mons, einem traditionellen Volksfest, bei dem ein Drache mit einem langen Schwanz im Kreis gedreht wird und der heilige Georg ihn besiegen muss. Die umstehenden Leute schnappen Haare von dem Schwanz ab und das soll dann Glück bringen. Wir konnten das allerdings nicht machen, weil uns gesagt wurde, dass wir sonst zerquetscht würden. Ich fand aber doch noch ein Glückshaar auf der Straße. Danach tanzten wir noch mit richtig vielen Leuten draußen auf einem Platz, weil erst ein schwules Pärchen, dann ein Straßenorchester Stimmung machte. Und es schien sogar die Sonne!!
So, ich berichte jetzt mal von meinem Lettlandurlaub den ich machte, um meine Grundschulfreundin Judith zu besuchen und mal in ein eher ungewöhnliches Land zu reisen. Bei strömendem Regen machte ich mich auf den Weg und kam auch bei strömendem Regen wieder an, nachdem ich meinen ersten Flug alleine mehr oder weniger ohne Schaden überlebt habe. Und so verbrachte ich eine ziemlich entspannte Woche in Lettland, mit Strandwanderungen, Weggehen in Riga, das Schloss Rundale und die Markthallen in Riga besichtigen, Ligo feiern (der lettische Nationalfeiertag), ein Live-Konzert einer lettischen Band (im Regen) anschauen, Blumenkränze flechten, im Meer baden (ja, so verrückt waren wir!), Fahrrad fahren, WM anschauen, beim die Wohnung ausräumen helfen (es war Judiths letzte Woche), mit der Familie von Judiths Mitbewohnerin zusammen essen, das ehemalige KGB-Gebäude anschauen, schlafen…
Vielen Dank, dass ich die Woche bei dir verbringen durfte, Judith! Ich freu mich schon sehr, wenn du nach Belgien kommst.
Dann ging es wieder zurück ins schöne Belgien (auch im Regen), wo ich direkt vom Flughafen in die Weltmetropole Lobbes fuhr, um Abschied von einigen Freiwilligen zu nehmen, deren Projekte Ende Juni schon aufhören.
Zum Glück musste ich schon vor der großen Verabschiedung gehen, weil ich am Tag darauf nach genau null Stunden Schlaf mit meiner Mitbewohnerin Elise Dynamo International auf einem Festival repräsentieren musste.
Dadurch, dass es den ganzen Tag regnete, waren wir natürlich sehr nass, machten aber auch Bekanntschaft mit vielen Leuten, die unter unserem Zelt Schutz vor dem Regen suchten (die Klofrau, die Security-Leute, Plakataufhänger). Da wir ziemlich am Ende des Festivalgeländes umgeben von Bäumen gelegen waren, sahen wir ziemlich viele Leute beim Pinkeln.
Dies war nicht schön, allerdings sah einer dieser Leute unseren Stand und half uns dann mit seinen Freunden, ihn an eine andere Stelle zu positionieren, genau neben den Stand einer Rap-Gruppe.
Elise und ich dachten uns dann lustige Texte aus, wobei ich mich immer mal wieder beschwerte, dass das Festival doch „Verdur ROCK“ hieße und was die Musik nebenan denn da bitte sollte. Wir bastelten auch ein Schild, mit dem wir die Leute aufforderten, doch bitte für die Toilette zu bezahlen, welches leider gründlichst ignoriert wurde.
Beim Abbauen wurde Elise noch mit der französischen Musikgruppe BB Brunes verwechselt, weil sie den Veranstalter anrief und sie eben auch eine französische Nummer hat… Nun ja ;)
Abends kam dann doch noch die Sonne raus und wir konnten das Konzert einer Gruppe anschauen und nebenher musikalische Improvisation machen, tanzen oder auch Spiele wie „Komm, machen wir die Sachen, die auf dem Regenschirm von der Frau drauf sind pantomimisch nach und erraten sie“.
Am Ende brachte uns dann ein nettes Ehepaar zum Bahnhof und nachdem wir dann schon im Zug fast die ganze Zeit geschlafen hatten, wartete dann endlich ein Bett auf mich.
Montag und Dienstag folgten dann mein letztes Mal Improvisationstheater und ein weiterer Abschied.
Mittwoch gingen wir mit den Kindern auf ein Himbeerfeld und ernteten Himbeeren. Die Landschaft sah ungefähr so aus wie in Albershausen. Unglaublich, sowas in Brüssel! Am nächsten Tag kochten wir dann Marmelade. Yummi!! Diese Woche gehen wir ins Abflussmuseum in der Hoffnung, dass die unbraven Kinder im Abfluss versinken (also alle).
Das Wochenende verbrachte ich am Meer. Samstags erfüllte ich mir mit einer anderen Freiwilligen, Marleen, einen Wunsch, den ich hier unbedingt einmal wieder realisieren wollte: Reiten am Strand. Und so ritten wir zwei Stunden lang am Meer, durch die unglaubliche Landschaft De Pannes und Adinkerkes und picknickten dann abends ohne Pferde aber mit Marleens Freund in Frankreich am Meer.
Sonntags fuhr ich dann mit drei anderen Freiwilligen nach Knokke, wo wir versuchten, am Meer zu picknicken, leider aber vom nicht aufhören wollenden Regen etwas aufgehalten wurden…
Diesen Montag kochte ich dann deutsch für meine Kollegen und meine Mitbewohner, nur da ich es überhaupt nicht gewohnt bin, ich großen Mengen zu kochen, verschätze ich mich ziemlich und so haben wir noch einiges übrig… Flädlessuppe, Kässpätzle mit Salat und Donauwelle, also alles Speisen aus dem Schwabenland! Meine Kollegen und Mitbewohner durften natürlich auch schaben und Spätzle fischen.
Und so bleiben mir noch 6 Wochen um mein Freiwilligenleben zu genießen, Abschiedsgeschenke zu basteln, vier Besucher zu empfangen und ihnen Belgien zu zeigen (Carlos wurde bisher schon von neun Leuten besucht, teilweise sogar mehrmals und ich von sechs bisher, aber am Ende werden es zehn sein. Jetzt sollte uns eigentlich Belgien irgendwas dafür geben, weil wir den belgischen Tourismus ankurbeln), aufzuräumen…
Es wird nicht leicht werden, zu gehen L