There are no Days like Snowdays!
Ein Bericht über das größte Studenten-Wintersportevent Europas.
Ein tanzender Yeti, Freibier und laut dröhnende Partymusik- ein klares Zeichen dafür, dass die Bozener „Snowdays“ anstehen. Die seit 13 Jahren stattfindenden “Snowdays” entstanden durch die Idee einiger Studierende, welche die Universität Bozen besuchten und einen gemeinsamen Skiausflug mit allen Studierenden organisieren wollten. Es nahmen damals etwa 50 Studierende teil. Von Jahr zu Jahr wurde das Event größer und hat im Jahr 2016 eine Rekordzahl von etwa 600 TeilnehmerInnen aus ganz Europa erreicht.
Drei Tage lang Wintersport machen, Südtirol kennen lernen und zusammen feiern- das beschreibt die Snowdays in kurzen Worten. Dieses Jahr standen drei Skigebiete auf dem Plan: Obereggen, das Ultental und die Canazei.
Die Snowdays beginnen am Donnerstag, dem 3.3. nach dem Check-In, bei dem jeder Teilnehmer einen Stoffbeutel, gefüllt mit Informationen, dem Snowday-T-Shirt und Werbegeschenken der Sponsoren, erhält, mit der Fahrt nach Obereggen.
Im Winterwunderland angekommen, kann man dort im Dunkeln Ski und Snowboard fahren. Alternativ schnappt man sich einen Freund, einen Busnebensitzer oder eine Bekanntschaft und rodelt die Piste hinab, wobei eine Fahrt fast eine halbe Stunde dauert, wenn man nicht mit anderen Fahrern zusammenstößt. Abends geht es dann in die Disko „Miro“ in Bozen, die sich im Keller unter einem Kloster aus dem frühen 6. Jahrhundert befindet und einer der angesagtesten Clubs in Bozen ist. Das diesjährige Motto ist „Fluo“, was die meisten Studierenden auch umsetzen, indem sie bunte T-Shirts oder auch Warnwesten tragen. Zudem werden Neonarmbänder verteilt und man kann sich mit Leuchtfarben anmalen lassen.
Am nächsten Tag ist das Frühstück auf sieben Uhr angesetzt, weshalb die Busfahrt zum nächsten Skigebiet im Normalfall sehr verschlafen verläuft.
Im Ultental findet dann ein Ski- und Snowboardrennen statt, bei dem sich die fittesten Fahrer, die es geschafft haben, den ersten Bus zu nehmen, messen. Alternativ kann man auch einen Skikurs für Anfänger machen, ohne Zeitdruck Ski- und Snowboard fahren oder Schneeschuhwandern. Wenn man mal eine Pause vom Sport machen will, kann man sich auf den Bänken sonnen oder bei kleinen Spielen wie Tauziehen und Limbo entspannen oder austoben. Zudem führen Paraglider eine Show auf und unterhalten die hungrigen Studierenden in der Essensschlange.
Schließlich findet nach einem gemeinsamen Essen in der Unimensa eine Party in der Uni statt. Das gesamte Erdgeschoss wird in einen Dancefloor verwandelt. Das Motto ist dieses Mal „Togaparty“, Ziel sollte es nämlich sein, die griechische Schneegöttin Khione zu wecken.
Das Frühstück für den nächsten Tag wird von den Organisatoren wohlweislich später angesetzt, die Busfahrt in die Canazei verläuft dennoch verschlafen. Dort gibt es zum Ausklang Spiele wie Snowvollyeball, Human-Table-Boulder (Tischkicker in Lebensgröße) und Bullriding.
Das entspannte Alternativprogramm ist den anderen beim Sport zuzusehen, einen Schneemann zu bauen oder ins Schwimmbad mit integrierter Sauna zu gehen. Abends spielt eine Liveband, alle singen die Snowdays-Hymne und die Organisatoren verkünden die Gewinner des Ski- und Snowboardrennen, des Snowdays Poetry Slam und der Universität mit dem meisten Teamspirit. Diesen Preis bekommen dieses Jahr die Studenten der Frankfort School of Finance and Management, die immer zu sehen und zu hören sind und sogar ein eigenes Maskottchen mitgebracht haben.
Abends steigt dann die letzte Party in den Dancefloors des Hexenclubs in der Canazei mit dem Motto „Pyjama-Party- Sleep with a friend“. Vom kurzen Spitzenpyjamakleidchen bis zum Ganzkörperanzug in Tierform ist alles dabei. Durch den starken Schneefall können die Busse an diesem Abend erst um 2.30, und nicht wie vorgesehen, um 1.00 fahren, was dazu führt, das zahlreiche Studierende die letzten Stunden nur noch quatschend oder dösend auf den Sofas im gastgebenden Hotel in der Canazei verbringen, was mit dem Pyjama-Outfit auch gut möglich ist.
Am Sonntag können dann alle endlich ausschlafen, sofern das bei ihrem Host möglich ist. Alle Studierenden, die von außerhalb kommen, werden bei Bozener Studierenden untergebracht. Dies ist eine gute Gelegenheit, auch die lokalen Studierenden besser kennen zu lernen. Die Studierenden, die sich dazu bereit erklären, einen Gast aufzunehmen, müssen weniger für die Snowdays bezahlen und, wenn sie nicht teilnehmen, aber trotzdem jemanden aufnehmen, bekommen sie die Partyeintritte umsonst.
Hinter den Snowdays steht ein knapp dreißigköpfiges Team von Organisatoren sowie zahlreiche Helfer, die auch wiederum einen Rabatt auf den Gesamtpreis bekommen. Das Orgateam beginnt schon Ende des Sommers mit der Planung, damit es auch 2017 wieder heißt: „There are no days but Snowdays!“.