Surfen in Malta - impossible?
Meine Befürchtungen, dass es in Malta unmöglich ist zu surfen, wurden wiederlegt. Zwar sind die Bedingungen alles andere als optimal und man muss den richtigen Tag abpassen, aber es ist dennnoch möglich am „Riviera Martinique“ im Norden Maltas die Wellen zu reiten. Wenn man weiß wo und wie man sich informieren muss, kann man im Winter und Frühling Surf-Tage genießen.
Bevor ich im September meinen europäischen Freiwilligendienst hier in Malta angefangen habe, war ich für 10 Tage in der Nähe von Biarizz zum Surfen, mein erstes Mal Surfen. Ich habe mich total in den Wassersport verliebt.
Zu Hause durchstöberte ich dann vergebens das Internet nach den Surf-Möglichkeiten in Malta. Wegen den wenigen Sandständen und geringem Wellengang, musste ich feststellen, dass es mit dem Wellenreiten in Malta nicht sehr vielversprechend aussieht.
Nachdem ich einige Zeit auf der Insel verbracht hatte und einige Leute kennengelernt hatte, stellte sich jedoch heraus, dass einer meiner maltesischen Kletterfreunde auch hier in Malta surfen geht.
An einem der wenigen Sandstrände kann man wohl doch an einigen Tagen in Winter und Frühling surfbare Wellen abpassen. Im Norden Maltas liegt neben dem bekannten „Golden Bay“ der Strand „Riviera Martinique“ hier haben wir dann im Januar unser Glück versucht. Laut den Informationen aus dem Surfbord Verleih in Sliema, bei dem wir uns für 12 Euro pro Tag unsere Bords ausgeliehen haben, kann man an diesem Strand sogar Wellen von 6-8 Fuß bekommen. Die Strömungen machen es etwas beschwerlich zum Line –Up (die Stelle, an der die Wellen brechen) zu gelangen. Da der Strand jedoch eine Bucht ist, kann man auf den Felsen entlang fast bis zu dieser Line- Up laufen. Dann springt man einfach ins Wasser und hat fast keine Paddel-Arbeit mehr.
Leider sind uns einige Quallen im Weg herumgeschwommen. Doch Dank den dicken Neoprenanzügen, die wir uns in einer Tauchschule für 6 Euro ausgeliehen haben, sind wir ohne Quallen-Verbrennungen davon gekommen.
Entscheidend für das Surfen, ist der Wind. Nicht nur die Windstärke sondern auch die Richtung des Windes beeinflusst die Surfbedingungen enorm. Die sogenannte Offshore lässt die Wellen steil und hohl werden. Das entsteht, wenn der Wind von der Küste zum Meer bläst. Weht der Wind in die entgegengesetzte Richtung, nennt man das Onshore. Hier drückt der Wind auf die Welle und lässt sie früher brechen, verhindert aber auch, dass die Wellen hoch werden können. Insgesamt ist das Wasser bei Onshore unruhiger.
Wann es die Windbedingungen es möglich machen, in Malta zu surfen, checkt man am besten im Internet unter „Windfinder“ es sollte ein Nord-West Wind sein und die Wellenhöhe sollte mindestens einen Meter betragen. Leider ist das noch keine hundert prozentige Absicherung, dass die Wellen auch wirklich zum Surfen geeignet sind. Oft sind die Wellen nämlich ziemlich „messy“
Von den Surfbedingungen, in Frankreich, hat sich die Erfahrung die ich in Malta hatte, natürlich komplett unterschieden. Mit dem „Take-off“ (dem Aufstehen) hat es leider nicht geklappt. Malta ist definitiv kein optimaler Ort zum Surfen trotzdem hatte ich enorm viel Spaß in den Wellen. Ich werde einen solchen Surf-Tag auf alle Fälle wiederholen. Auch wenn es mit viel Planung verbunden ist.