Sonntag und Montag
Elisabeth, Maren und ich wollten „pa tur“, also auf den Steiroheia“, das ist ein Berg, auf dem ich in meinem ersten Wochenende hier in Norwegen auch schon war. Das bemerkte ich aber erst, als wir um halb 1 in der kleinen Hütte oben auf dem Gipfel saßen und bei einer Kerze unser Adventsbeisammensitzen hatten. Mit Tee, Schokoladenkeksen und Mandarinen. Aber mit Schnee sieht das hier wirklich alles ganz anders aus!
Danach machten wir uns auf den Heimweg, es begann ja schon zu dämmern. Wir nahmen aber einen anderen Weg. Hier kamen wir auch beim Arbeitscenter vorbei, und schauten kurz bei dem Weihnachtssachenverkauf vorbei. Es gab aber nicht so viel, so dass wir bald nach Hause gingen. Als wir müde bei Maren zu Hause ankamen, machten wir es uns im Wohnzimmer gemütlich und hatten dabei nette Unterhaltungsmusik. Der Klavierstimmer war da!
Ich wurde eingeladen doch noch bis zum Abendessen um 6 abends zu bleiben. Die Mutter von Maren machte Fisch, mit Kartoffeln und Karotten. Es war einsame Spitze! Superlecker! Danach gingen wir raus, Elisabeth musste unbedingt den Spark, also diesen Roller-Schlitten ausprobieren. So zogen wir wieder los und ich durfte vorne drauf sitzen. Wie früher, als der Papa mich immer auf dem Schlitten gezogen hat, nur dass jetzt jemand hinter mit stand, der mich schob. Dabei fiel uns auf: Die Norweger sind so was von praktisch! Warum kann man diese Art von Schlitten nicht in Deutschland oder Serbien kaufen?
Nachdem wir dann den kleinen Buckel zurück nach Hause zu schnell nahmen und wir alle auf dem Boden landeten, gingen wir wieder rein und ich wurde aufgefordert, doch noch zu bleiben und einen Film mit anzusehen. Wir sahen „Walk The Line“. Es war auch keine Schwierigkeit, dass die Untertitel in Norwegisch waren. Mich hat der Film sehr an einen von meinen Lieblingsfilmen erinnert: „Ray Charles“. Danach fuhr mich Maren nach Hause und ich viel müde, aber überglücklich, ins Bett. Es war ein wunderschöner Tag! Und ich freue mich schon, wenn ich in zwei Wochen in Oslo Elisabeth wieder treffe! Maren bleibt hier in Sortland noch bis Weihnachten.
Am Montag war wieder Chorprobe und ich war motiviert, weil ich so gesetzt wurde, dass ich den anderen etwas in die Ohren blase. Ich finde die Weihnachtslieder jetzt auch nicht mehr so schrecklich. Vermutlich muss man sich an die genauso wie an Grieg gewöhnen, den mochte ich auch erst, nachdem ich wir den im Orchester letzten Herbst zwei Wochen lang geübt und aufgeführt hatten. Danach durfte ich in der Kulturschule den Weihnachtsbaum aufstellen. Aus Plastik! Ich fasse es nicht! Bis bald. Eure Heni – die jetzt endlich weiß, was sie will und, dass ihr nichts besseres passieren konnte, als hier in der Kulturschule einen EVS-Platz zu bekommen! (Wow, jetzt habe ich doch tatsächlich 2 A4-Seiten geschrieben! Ich, die doch immer Aufsatzschreiben gehasst hat!)