On-Arrival Training in Kokkola
Polarlichter, Lagerfeuer, Nachtwanderungen und ganze viele neue Leute :)
Am 21.September haben meine Mitbewohnerin und ich uns auf den Weg nach Kokkola gemacht. Wir waren auf einem Seminar für ESCler eingeladen. Somit war es eine gute Gelegenheit andere Freiwillige kennenzulernen, die ebenfalls in Finnland waren. Wochen davor haben wir uns schon auf diese Gelegenheit gefreut, den nun würden wir Finnland ein wenig mehr entdecken können und damit aus unserem Dorf rauskommen. Nach den zwei Wochen Quarantäne war das einfach schön. Und was soll ich sagen? Die Woche war wirklich toll. Wir haben mehr über den ESC erfahren, konnten uns über unsere Motivation klar werden und lernen wie man sich immer mehr in das jeweilige Projekt einfindet. Das schönste aber war, dass wir einige neue Kontakte knüpfen konnten und somit auch einige neue Orte haben, die wir besuchen wollen, da alle von einer anderen Region Finnlands kommen. Ein paar der Momente werde ich nun festhalten :)
Am Dienstag war ein ganz besonderer Abend. Ich war das erste Mal in einer Sauna. Wir Mädels hatten uns in unsere Badesachen geschmissen und durften es als Erstes versuchen. Zuerst waren wir "Neulinge" alle ein wenig hilflos und wussten gar nicht richtig was wir brauchen und wie das ganze abläuft. Aber die Anderen halfen uns und es war wirklich eine schöne Erfahrung. Die Sauna war direkt am Meer und somit sind wir danach direkt ins eiskalte und vor allem dunkle Wasser gesprungen. Ich war nur für wenige Sekunden drinnen und ich hab trotzdem gemerkt, wie ich z.B. meine Füße danach nicht mehr spüren konnte. Ein wirklich schönes und *kaltes* Erlebnis!
Am Mittwochabend haben wir mit einer Betreuerin eine kleine Nachtwanderung durch den stockdunklen Wald gemacht. Die Villa Elba (bei der wir untergekommen waren) ist umgeben von Wald und liegt direkt am Meer. Ein Bild des Leuchtturm am Tag gibt es im Anhang :) Die Wanderung hat ungefähr eine halbe Stunde gebraucht. Man hätte ohne die Stirnlampen wirklich nichts mehr gesehen. Als wir dann am Leuchtturm ankamen haben wir auch einen kleinen Strand mit einsamen Häuschen entdeckt. Wir sind den Strand hoch und runter gelaufen und haben uns dann wieder auf den Heimweg gemacht, wo uns Tee und Kekse erwartet haben.
Am Donnerstag hatten wir dann das Thema "Finnland" und wir konnten uns auf einen Ausflug in die Innenstadt von Kokkola freuen. Zuerst aber haben wir eine Führung in einem Arktik Museum bekommen. Es war außerhalb von Kokkola irgendwo im Nirgendwo, aber das hat das ganze auch ausgemacht. Nach dem Museum sind wir nun nach Kokkola reingefahren. Wir waren typisch finnisch Kaffee trinken bei einer sehr netten Dame. Es gab Kaffee und Tee (die Finnen lieben übrigens Kaffee!) und dazu gab es Korvapussti. Korvapussti sind finnische Zimtschnecken und bedeutet so viel wie "Ohrfeigen". Nach unserer Stärkung hat uns die Dame auch noch die Innenstadt von Kokkola gezeigt. Sie hat viele alte Geschichte rund um das Seefahrerdörfchen erzählt, dass nun die Innenstadt bildet. Nach der Stadtführung sind wir dann noch Pizza essen gegangen. Übrigens: Die Finnen lieben Ananaspizza, genau wie ich :) Im Gegenteil zu den anderen Freiwilligen, die mich dafür schräg angeschaut haben. Nach unserem Abendessen sind wir wieder zurück zur Villa Elba und haben einen echt schönen Sonnenuntergang gesehen.
Freitag war dann schon unser fast letzter Tag und es war ein wirklich schöner Tag! Vor allem der Abend hat alles getopt. Wir saßen lange Zeit am Lagerfeuer und haben auf Mitternacht gewartet, denn wir haben gehört, dass man an diesem Tag die Polarlichter besonders gut sehen kann. Also haben wir uns die Zeit mit Quatschen, Lieder singen und Marshmallows braten vertrieben. Irgendwann dann hatte ich Lust nach den Polarlichtern Ausschau zu halten und bin zu einer kleinen Überdachung gelaufen, von der man aufs Meer schauen kann. Dort waren auch schon drei andere Freiwillige und ich kam genau richtig und man hat ein wenig die Lichter tanzen sehen. Als diese dann weg waren, sind wir zu den anderen gerannt und haben allen Bescheid gegeben. Eine andere Freiwillige und ich (wir kannten uns übrigens schon von unserer Deutschen Organisation :)) haben dann noch schnell warme Sachen eingepackt und Tee gekocht. Wir sind dann alle zusammen zu einem Turm gelaufen, von dem man die Polarlichter noch viel schöner sehen kann. Sie waren viel größer und heller als meine ersten Polarlichter. Es war einfach ein schönes Gemeinschaftsgefühl, die Lichter alle zusammen zu sehen!
So ging die Woche auch schon zu Ende. Es war eine gelungene Woche mit so vielen schönen und witzigen Momenten. Ich bin einfach froh, neue Leute kennengelernt zu haben, die alle ähnlich und doch so unterschiedliche Ansichten haben. Denn obwohl wir alle Freiwillige sind und somit ähnliche Intentionen haben zu helfen, haben alle einen anderen Hintergrund und andere Erfahrungen. Ich glaube, das war auch ein Grund, warum die Woche so spannend und lustig war :)