Mein Ausreiseseminar
LisaZ war auf dem Ausreiseseminar in Walberberg. In ihrem Tagebuch erzählt sie, wie das Seminar abgelaufen ist: von Gruppenarbeiten, Motivationsspielchen und Lagerfeuer.
Vom 16. - 18. Juli habe ich in Walberberg (nähe Bonn) das Ausreiseseminar besucht. Wir waren insgesamt 26 Freiwillige aus der ganzen Bundesrepublik. Da hier beim Youthreporter sehr wenig darüber berichtet wird, wie denn so ein Seminar vonstatten geht, versuche ich jetzt einmal genauer drauf einzugehen:
Tag 1 - Ankunft:
Um 14 Uhr sollten wir alle in der Jugendakademie in Walberberg ankommen. Nachdem uns unsere Zimmer zugewiesen wurden fingen wir um 15 Uhr mit dem Seminar an. Zuerst sollten wir einen Steckbrief über unsere Person (Name, Wohnort, in welches Land wir gehen, etc.) ausfüllen. Diesen Steckbrief sollten wir dann an eine Pinnwand hängen und ihn mit einem roten Faden von unserem Wohnort zu unserem EFD-Land verbinden (siehe Foto). Anschließend wurde ein Stuhlkreis gebildet und jeder hat sich den anderen (Name, Alter, was man bisher gemacht hat, etc.) vorgestellt. Danach gab es die erste Gruppenarbeit. Es gab fünf Tische mit fünf verschiedenen Themen. Wir sollten an jedem Tisch einmal gesessen haben und das am besten mit immer verschiedenen Personen. Zu jedem dieser Themen sollte eine Diskussion stattfinden. Die Diskussion sollte dann in aussagekräftigen Stichpunkten auf ein Plakat notiert werden. Die Themen waren:
- Motivation: Warum möchte ich einen EFD machen? - Biografie: Was habe ich bisher gemacht? - Challenge: Worin sehe ich beim EFD meine größte Herausforderung? - Worst Case: Was sind meine Sorgen und Befürchtungen? - Sunshine: Worauf ich mich beim EFD am meisten freue...
Anschließend wurden die Plakate im Stuhlkreis vor allen noch mal kurz besprochen.
Der nächste Programmpunkt war "Mein Projekt". Jeder hatte die Gelegenheit kurz über sein Projekt zu sprechen beziehungsweise warum er/sie sich das Projektland ausgesucht hat.
Tag 2
An diesem Tag wurde vormittags viel über die Rechte und Pflichten beim EFD gesprochen. Wir saßen im Stuhlkreis und die Seminarleiter haben alle Fragen zu den einzelnen Themen beantwortet. Dabei wurde klar, dass vielen noch so einiges unklar ist, wie es zum Beispiel mit der Versicherung aussieht oder wie lange man maximal arbeiten darf.
Nachmittags stand dann interkulturelles Lernen auf dem "Stundenplan". Dazu gab es natürlich auch wieder eine Gruppenarbeit. :) Wir sollten uns einen Partner suchen und uns dann Rücken an Rücken setzen. Eine Person sollte der anderen eine Postkarte beschreiben, die er vorher rausgesucht hatte. Die zweite Person musste anhand der Beschreibung versuchen das Bild nachzumalen. Sie durfte jedoch nicht gucken und keine Nachfragen stellen. Die Ergebnisse dieser Gruppenarbeit könnt ihr euch auf dem Foto angucken. :) Im Stuhlkreis wurde danach besprochen wie man sich als "Malender" und als "Beschreibender" gefühlt hat. So empfanden es zum Beispiel einige als recht schwierig zu verstehen was der andere mit seiner Beschreibung genau meinte oder das einem ohne Nachfragen zu können, irgendwie die Hände gebunden waren. In diesem Gruppengespräch kristallisierte sich heraus, dass man Fragen stellen möchte, man es aber nicht darf beziehungsweise, wenn man es auf den EFD übertragt vielleicht auch nicht kann. Denn in der Anfangszeit wird noch nicht jeder die Sprache des Gastlandes so gut sprechen können.
Am Abend wurde ein Lagerfeuer mit Stockbrot und Gitarrespielen organisiert. Es wurde einem gleichzeitig auch die Chance geboten, sich mit den anderen zu unterhalten und zu erfahren, wie es den anderen so ergeht bei der Planung, Vorbereitung, etc. des EFD´s. Der informelle Austausch unter den Freiwilligen war auch ein wichtiger Punkt bei diesem Seminar.
Tag 3 - Tag der Abreise
Die Zeit verging, wie im Flug und so kam dann natürlich auch der letzte Seminartag und auch der Tag der Abreise. Natürlich war für diesen Tag dann auch nicht mehr allzu viel geplant. Es wurde darüber gesprochen, wie man das Seminar fand, was hilfreich war und was weniger. Zum Schluss haben die Seminarleiter in der Mitte des Stuhlkreises eine Europaflagge ausgebreitet und Lutscher darauf ausgelegt. Daneben stand ein Mülleimer und ein großes Stück Papier. Jeder einzelne Freiwillige sollte nun kurz erklären, was er wegschmeißt (zum Beispiel welche Sorgen/Ängste) und dafür dann ein Stück Papier in den Müll schmeißen. Und dann noch kurz erklären was er mit nimmt und dafür symbolisch einen Lutscher nehmen.
Fazit
Ich fand das Ausreiseseminar sehr schön. Endlich hatte ich die Gelegenheit mit "Gleichgesinnten" über die kommende Zeit zu reden und man merkte, dass auch die anderen mit fast denselben Problemchen zu "kämpfen" haben. Es wurden viele Dinge angesprochen, die auch noch nicht wusste und um die ich mich noch kümmern musste/muss. Es konnten erste Kontakte geknüpft werden für spätere Besuche und auch um sich weiterhin austauschen zu können. Schön war auch, dass wir gleich eine Gruppe waren und jeder integriert war. So wurde keiner ausgegrenzt, weil er zum Beispiel in ein eher untypisches EFD-Land, wie Armenien geht. Eine Freiwillige kam wegen Krankheit erst einen Tag später zum Seminar. Auch sie wurde gleich in die Gruppe integriert. Es hat Spaß mit allen zu arbeiten und es war definitiv eine tolle Zeit, die ich nicht missen möchte. :)
Natürlich habe ich hier nicht alle Punkte beschrieben, die wir beim Seminar besprochen/gemacht haben. Darunter zählen die lieben, schönen "Motivationsspiele" am Anfang einer Session. Einige waren dabei, die viel Spaß gemacht haben, aber es gab auch einige die nicht so beliebt waren... Aber es würde mehr als nur ein Roman werden, wenn ich hier jetzt über alles schreibe. Ich hoffe, ich konnte denjenigen, die das Seminar noch vor sich haben, einen kleinen Einblick gewähren.