Und der erste Monat ist schon um...
LisaZ macht die Arbeit bei der Stiftung „Kindertraum“ richtig viel Spaß. Sie hilft dabei Herzenswünsche zu erfüllen und das macht sie rundum glücklich.
Samstag, 15. September 2007
Genau heute vor einem Monat bin ich für meinen EVS nach Wien gekommen. Es fühlt sich so unreal an. Ein Monat! Das hört sich immer so lang an, aber wenn ich an meinen ersten Monat hier in Wien denk, dann ist der echt schnell vergangen. Klar, es liegt vor allem daran, weil ich so beschäftigt war und so viel erlebt habe. Jeden Tag war etwas los, wie ich es ja auch schon im letzten Eintrag geschrieben habe.
Von neun bis 15 Uhr arbeite ich meinem Projekt, der Stiftung Kindertraum (http://www.kindertraum.at.de/). Dort erledige ich neben den allgemeinen Büroarbeiten (Telefon abnehmen, Emails checken, etc.) auch schon einzelne Herzenswünsche von Kindern. So durfte ich diese Woche Produkte bei einer Firma für ein Musik- und Lichtbett bestellen. Dafür musste ich die Firma kontaktieren und um ein Angebot bitten. Anschließend habe ich die Mutter des Herzenswunsch-Kindes informiert und bin mit ihr zusammen etwaige Änderungen für die Bestellung durchgegangen. Sie hat sich wahnsinnig gefreut, dass der Herzenswunsch erfüllt wird, denn ein Musik- und Lichtbett ist sehr, sehr teuer. Ich konnte es kaum fassen als ich sah, wie teuer diese Produkte sind. Natürlich sind es keine normalen farbigen Glühlampen, etc. Die Produkte sind genau so konzipiert, dass sich das behinderte Kind nicht verletzten kann oder etwas leicht kaputt gehen kann und dadurch irgendwas passiert. Trotzdem sind sie schon fast unverschämt teuer... Aber naja, jedenfalls hat sich die Mutter sehr darüber gefreut, was mich wiederum sehr gefreut hat, weil man spürt, das man etwas richtig macht und jemanden durch sein Handeln glücklich gemacht hat. Oftmals haben die Familien eine sehr große Last zu tragen und wenn sie bzw. das Kind einen Herzenswunsch erfüllt bekommen, können sie zumindest für einen Augenblick ihre Sorgen vergessen oder verdrängen.
Da die Sommerferien Anfang September zu Ende waren, ist jetzt auch wieder mehr los. Es kommen einige "Anträge" für Herzenswünsche rein und teilweise darf ich da auch mithelfen. Und bald darf ich dann auch einen eigenen Herzenswunsch - natürlich noch mit Hilfe meiner Kollegin - bearbeiten. Dann werde ich die erste Ansprechperson der Eltern sein und mit denen alles abstimmen und die Firmen oder wer auch immer kontaktiert werden muss, kontaktieren und den Herzenswunsch organisieren. Bin schon gespannt darauf.
Nach der Arbeit bummele ich oft die Mariahilfer Straße entlang und geh ein bisschen shoppen. Abends treffe ich mich mit meinen Flatmates und den anderen Freiwilligen und wir gehen zusammen was trinken. Inzwischen sind auch alle Zimmer der WG wieder belegt. Aude (Frankreich) und Mairie (Estland) sind seit dem vierten September da. Gizem (Türkei) kam ein paar Tage später an. Wir alle verstehen uns sehr gut. Mairi unternimmt leider nicht so viel mit uns und zieht sich ein wenig zurück. Ich hoffe aber, dass sich das noch ändern wird und sie einfach ein wenig länger braucht zum eingewöhnen. Mit Gizem und Aude habe ich ne Menge Spaß. Die beiden sind einfach lustig und man kann mit ihnen Pferde stehlen, wie man es doch so schön beschreibt. :) Heute geht es dann noch zum Erntedankfest zum Heldenplatz, um mal ein bisschen was von der österreichischen "Kultur" aufzunehmen. Natürlich kenn ich das Fest bestens aus Deutschland, aber hauptsächlich gehen wir ja dahin, weil die anderen das nicht kennen. Aber ich bin auch gespannt was uns dort erwarten wird. Wir haben die Tage schon die aufgebauten Buden gesehen und die Dekoration. Naja, werd danach noch mehr erzählen können. Anschließend werden wir den Abend/die Nacht wahrscheinlich im WUK ausklingen lassen - wie so oft. Das WUK ist ne schöne Kneipe/Bar!? Es war früher mal ’ne Fabrikhalle und hat dementsprechend eine Raumhöhe von circa vier Metern, welches es so groß, hell und freundlich macht.
Letzte Woche habe ich mich auch schon mal über einen Schwedisch-Sprachkurs schlau gemacht. Denn irgendwie merke ich schon jetzt das Fernweh nach Schweden. Immerhin hätte ich meinen EVS auch in Schweden machen können, wenn ich denn ein Projekt gefunden hätte... Aber nun ja, so lern ich jetzt erstmal die Sprache und mal sehen was dann nach meinem EVS auf mich wartet. :)
Am Montag geht es dann zum On-Arrival-Training nach ... na wohin wohl?! Natürlich nach Wien. ;) Ich muss also nicht allzu weit reisen, sondern mit der U-Bahn fahren und ein Mal umsteigen. Einige der Freiwilligen, die dies auch besuchen, kenn ich schon, da sie auch aus Wien kommen. Und dann werde ich auch endlich Saskia (Dirndlgirl) kennen lernen. Sie macht ja ihren EVS in Klagenfurt. Wird bestimmt ’ne tolle Zeit und genauso interessant wie auf dem Ausreiseseminar in Walberberg. Das Seminar geht übrigens vier Tage lang und so weit ich es schon gehört habe, werden wir auch eine Sightseeingtour machen. Bin ja mal gespannt, ob ich da auch neue Ecken von Wien zu sehen bekommen. ;) Ich werde berichten und bis dahin
gaaanz liebe Grüße, Lisa.