Carrantoohill & Gap of Dunloe
Ug1304 erlebt einen besonderen Tag: Zusammen mit zwei guten Freunden besteigt sie den höchsten Berg Irlands, den Carrantoohill im County Kerry.
Climbing Tour
Eine weitere Wandertour stand auf dem Programm. Zwei Tage zuvor wurde ich gefragt, ob ich Lust und Zeit hätte, den höchsten Berg Irlands zu ersteigen: den Carrantoohill. Na ja, es hört sich wahrscheinlich so an, als ob der Berg sehr hoch ist, doch meiner Meinung nach ist dies nicht der Fall. Er ist ca. 1.041 Meter hoch und ich hatte während des Aufstieges kein einziges Mal das Gefühl, dass ich nicht mehr weiter gehen möchte. Selbst einen Tag danach habe ich noch kein Anzeichen eines Muskelkaters. Abwarten – vielleicht kommt er ja morgen.
Da ich auf jeden Fall diesen Berg erklimmen wollte bevor ich gehe, war es die perfekte Gelegenheit. Natürlich sagte ich zu – auch wenn ich dadurch das Anspiel in meiner Gemeinde absagen musste, bei dem ich dieses Mal zum Glück nicht einen zu großen Part hatte.
Zu dritt ging es los. Francis, Claire und ich. Francis ist ein guter Kumpel von Sharon (bei der ich wohne!) und den ich bereits in der ersten Woche kennen lernte. Claire ist seine Schwester, die ich gestern dann kennen lernte. Wir verstanden uns super und hatten daher eine geniale Zeit.
Mit dem Jeep fuhren wir so weit es ging in die Nähe des Aufstiegs. Ich hätte nie gedacht, dass das möglich ist. Es war unsanft, aber irgendwie auch lustig so durchgeschüttelt zu werden. Gemeinsam machten wir uns an den Aufstieg. Francis meinte, dass der Auf- und Abstieg etwa 6-7 Stunden dauern würde. Doch wir benötigten nur 4 ½ Stunden. Wir trafen auf einige Deutsche, die u.a. aus Stuttgart und Heidelberg kamen. Solche Ereignisse machen mir immer wieder bewusst, wie klein die Welt doch ist!
Auf dem Berg angekommen, hatten wir leider keine weite Sicht. Wir standen in den Wolken. Ab und zu waren sie nicht ganz so dicht, so dass sich Umrisse von anderen Bergen erahnen ließen. Aber trotz allem genoss ich das Gefühl oben angekommen zu sein. Wir rasteten eine halbe Stunde, stärkten uns und machten uns an den Abstieg bevor es zu kalt wurde. Dieser war natürlich um einiges schneller, wenn auch nicht unbedingt sicherer. Die Felsen waren lose und rutschig vom Wasser. Aber es war gigantisch. Immer wieder blieben wir stehen, genossen die Aussicht, die Ruhe, den Frieden, den die Berge ausstrahlen. Genossen das Vorüberziehen der Wolken, die schneller sind, als man oftmals erahnt.
Auf unserem Rückweg fuhren wir einen kleinen Teil in „The Gap of Dunloe“. Enge Strassen, riesige Felsen, Seen... Einfach nur atemberaubend. Ich weiß eben, weshalb ich Irland so sehr mag. Die Landschaft zieht mich jedes Mal ganz neu in ihren Bann.