Zelten!
Zeltausflug, erste Pizza, Tierquälerei
In den beiden Wochen nach meinem letzten Blogpost hier ist einiges passiert!
Zuerst einmal hatte ich meine aller erste Pizza in Italien, welche sehr lecker war. Also, ich war endlich mit dem Hund Bengi Gassi, welcher im Gemüsegarten hinter dem Büro lebt. Auf dem Weg, den wir gelaufen sind konnte man einerseits die schönste Aussicht auf die Berge erleben, aber leider auch etwas sehr Trauriges. Ich wurde schon gewarnt, aber ich hatte trotzdem totale Gänsehaut als ich es gesehen habe, denn auf einem Hügel werden hier etwa ein Dutzend Hunde nebeneinander in winzigen Käfigen gehalten mit kaum Bewegungsfreiheit und weil sie ununterbrochen bellen, ist es unmöglich es zu ignorieren. Wieso die Besitzer die Hunde haben und sie so halten wissen wir nicht, aber es ist wirklich grauenhaft. Alles andere was ich aber erlebt habe ist sehr gut!
Wir kochen jeden Tage zusammen in der WG und gehen oft Granita essen, in welche ich mich wirklich verliebt habe <3.
Wir haben für den Nachbarn einen Kuchen gebacken und haben ihn zusammen mit ihm gegessen und schon geplant, dass er uns bald die Pasta mit Pistazienpesto kocht. Wir haben Abends, beim Sternenhimmel Sport auf einem Aussichtsplatz mit Ausblick auf ganz Bronte gemacht. Wir waren in einer schönen Bar und ich habe erfahren, dass mir im Gegensatz zu dem Bier in Deutschland, das Bier hier schmeckt. Wir sind nach Randazzo gefahren und waren in einer Bar und einer Spielehalle, wir sind endlich nach Catania gefahren, wo es im Gegensatz zu hier, in Bronte, einige bekanntere Geschäfte gibt und mehr los ist. Wir haben mit dem Welpen Etna/ Ätna gespielt, der richtige Ätna - also der Vulkan ist wohl ausgebrochen, ohne dass wir etwas mitbekommen haben. Wir haben den Film "The room" geguckt, welchen ich jedem Menschen empfehlen kann, der gerne lachen möchte ;). Ich habe endlich mal wieder etwas gezeichnet und ich habe im Büro mit meinem ersten italienischen Artikel angefangen!
Jetzt kommen wir aber zur Traversata: das ist ein 5-tägiges Event, was jedes Jahr stattfindet, bei dem mit Pferden durch den Nebrodi Park/ das Nebrodi Gebirge geritten wird und wir Freiwillige dabei helfen und deswegen dort auf einem Campingplatz zelten. Dafür mussten wir einiges vorbereiten, z.B. in der Hitze riesige Töpfe und Behälter putzen, in denen gekocht werden sollte. Am Tag, an dem es losging ist leider unser Wasser ausgegangen und wir mussten um 05:30 Uhr zur anderen WG laufen, um nochmal zu duschen, was beim Campingplatz nicht so richtig möglich war.
Dann gab es eine Art Willkommensessen, noch vor der Ankunft am Campingplatz, dort mussten wir mithelfen, also Plakate aufhängen, Kisten schleppen, Essen anrichten. Was mir aufgefallen ist, ist dass sogar bei einem Campingausflug sehr hoher Wert auf gute Küche gelegt wurde, was mir aber gefällt. Auf jeden Fall sind wir dann Abends endlich dort angekommen! Es gab glücklicherweise saubere, moderne Toiletten, eine schöne Küche und eine nette Grillecke. Wir haben unser Zelt aufgebaut und uns etwas eingerichtet und dann ging es los!
Wir mussten morgens zwischen 7 und 9 Uhr aufstehen und dann manchmal ohne/ manchmal in Schichten arbeiten. Das heißt morgens sind die Reiter losgeritten und wir haben den ganzen Tag Gemüse geschnitten, abgewaschen, Käse gerieben usw. In den Pausen haben wir uns ausgeruht, mit dem Hund gespielt oder einmal sogar Yoga gemacht. Auch wenn es nach Drecksarbeit klingt, hat es wirklich Spaß gemacht, weil alle mit einem Gespräche angefangen haben. Abends sind dann die Reiter gekommen und wir haben gegrillt, gegessen und jede Menge Rotwein getrunken. Wir haben sogar zwei Mal Marshmallows gegrillt und einige dort kannten das nur aus Filmen, was echt süß war. Ich durfte sogar helfen beim Füllen der Cannoli, welche ich dort zum ersten Mal probiert habe und wirklich ein Traum sind. Es gab einmal Karaoke, wir haben Tänze gelernt, wir haben Diskussionen gehört über Wörter die gefälligst Sizilianisch gesagt werden sollen und nicht italienisch (es ging um Petersilie) und wir haben viel gelacht.
Von Tag zu Tag hab ich mich mehr und mehr mit den Leuten dort verstanden und gemerkt, dass mein italienisch garnicht so schlecht ist wir ich dachte. Es war das erste Mal, dass ich in der Natur gezeltet habe und auch wenn es morgens unfassbar kalt war und ich immer noch einige Mückenstichverletzungen an meinen Beinen und Schnitte an meinen Fingern wegen der Küchenarbeit habe, war es wirklich eine coole Woche. Für mich war eins der schönsten Sachen, dass ich nach 19 Jahren endlich einen richtigen, unfassbaren Sternenhimmel gesehen habe, ich habe mich jedes Mal auf die Wiese gesetzt und konnte es nicht fassen, ich hätte es gerne stundenlang nur angeschaut, ich habe sogar insgesamt fünf Sternschnuppen gesehen :).
Die Traversata war also sehr anstrengend, aber auch sehr schön und ich werde einige Momente für immer in Erinnerung behalten.
Jetzt sind wir schon zwei Tage wieder da und habeb noch einen weiteren Tag frei, weil wir auch am Wochenende arbeiten mussten. Heute haben wir nur sauber gemacht und ich habe noch die Stadt etwas beim Telefonieren mit einer Freundin erkundet. Gleich gehen wir noch eine leckere Granita essen!
Danke, für alle die bis hierhin gelesen habe und bis zum nächsten Post! Ciao :)