Wer faul ist...
... ist selber Schuld. Endlich gibt es eine Fortsetzung von meinen Erlebnissen in Irland. gerade rechtzeitig zu meiner Halbzeit!!
Wer faul ist, den bestraft das Leben! So geht es mir gerade, wenn ich so schaue, wie lange ich schon wieder meinen Block nicht geschrieben habe.
Aber da es mir und euch gegenüber nicht fair wäre, wenn ich jetzt endlose Berichte schriebe (und mal ganz ehrlich, wer will das denn auch lesen), gib es jetzt einmal die sogenannten Kurznachrichten (wenn das ein Videotagebuch wäre, würde ich das jetzt „Lena in 100 Sekunden“ nennen) in guter alter Stichpunktform:
• Pool-Competion:
Wir hatten eine Billiardtunier bei dem Staff, Freiwillige und Bewohner teilgenommen haben. Gegen alle Erwartungen habe ich glatte drei meiner Gegner (darunter auch ein sehr ehrgeiziger Freiwilliger, der sich jedes Mal freut, wenn er mich sieht, denn Schadenfreude muss schon sein. Vor allem wenn man so groß ankündigt auch zu schummeln um zu gewinnen). Gescheitert bin ich dann im Halbfinale gegen einen Bewohner. Es lief für mich also ziemlich gut und dabei möchte ich doch glatt einmal zu bedenken geben, dass ich dieses Spiel vorher in meinem Leben nicht gespielt habe (die dreimal als Kind zählen nicht).
• Matthew und Geographie:
Über dieses Thema könnte man doch glatt ganze Bücher füllen. Auf jeden Fall haben wir immer mal wieder etwas zu lachen! Hier ein paar Auszüge:
„Liegt Portugal in Europa?“ „Belgien? Das ist doch eine Stadt in Deutschland.“
„Amsterdam ist doch ein Land!“ „Was ist denn Skandinavien?“
• Mein Geburtstag:
Dann kam im November ja auch noch mein Geburtstag und da dachte sich das Wetter anscheinend, dass es sich mal von seiner besten Seite zeigen könnte… es stürmte also, sodass ich teilweise auf der Stelle geblieben bin und nicht weiterkam. Ich hatte mir ausgerechnet dann in den Kopf gesetzt Kuchen backen zu wollen und musste bitterlich feststellen, dass man schon einmal drei Stunden erfolglos nach Vanillezucker suchen kann… Ansonsten war mein Geburtstag echt toll, da ich von meinen Mitfreiwilligen beschenkt wurde, zusammen Kuchen gegessen habe (und das fing schon ab Mitternacht an, sodass mir am Abend super schlecht war und ich keinen Kuchen mehr sehen konnte) und dann mit den deutschen Mädels im Pub war, um den Tag ausklingen zu lassen. Matt musste leider Arbeiten und die anderen beiden wollten wohl nicht so recht… na ja und dann gab es noch die vielen tollen Geschenke von zu Hause. Ich war die ganze Woche vorher damit beschäftigt dem Postboten aufzulauern, um auch ja die Geschenke nicht zu verpassen (dasselbe Spiel habe ich dann auch Weihnachten mit ihm gespielt... ob er wohl mit Absicht versucht hat mich zu verpassen…)
• Shoppen in Dublin und ein Überfall:
Ich war mit Kathi und Kadie in Dundrum im Shoppingcenter (was wir da wohl gemacht haben…) und haben einen super tollen Tag zusammen verbracht, den wir dann in einen Pub in Temple Bar ausklingen ließen. Genau in diesem Pub (und es gibt ja auch nicht tausend andere in Dublin), trafen wir dann auch glatt eine unserer Staffmember, die auf einem Konzert war und zehn Kerle aus Athlone (worüber wir auch glatt lachen mussten und die armen Kerle dachten, dass wir sie auslachen würden, aber ist wohl nicht zum ersten Mal passiert…).
Als wir dann um 23 Uhr mit unserer Beute wieder in Athlone waren, ist Kadie alleine nach Hause gegangen und wurde auf der Strecke Überfallen. Zum Glück wurde nur ihre Handtasche geklaut und ihr ist nichts passiert. Schwierigkeiten gab es später nur, dass mit der Handtasche auch ihr Ausweis weg war und sie über Weihnachten (was nur 2 Wochen hin war) nach Hause wollte und mit sehr vielen Umständen einen Pass beantragen musste… Was haben wir danach gelernt: Never Walk alooooone in Athlooone!!
• Galway:
Ich habe es endlich geschafft einen Ausflug nach Galway zu machen und dort einen kanadischen Freiwilligen zu besuchen, den ich beim Simon Training getroffen hatte.
Die Stadt an sich war jetzt nicht so spannend und toll aus meiner Sicht. Was aber auch an den hohen Erwartungen gelegen haben könnte, da uns ständig erzählt wurde, dass es dort so toll und schon sein solle.
Ich hatte dort eine tolle Zeit und habe mich viel mit den anderen Freiwilligen dort unterhalten und ich werde dort auf jeden Fall noch einmal hinfahren. Leider hatte ich es noch nicht zu den Cliffs of Moher geschafft, aber zum Glück ist ja noch Zeit und außerdem will ich dort gutes Wetter haben (was fast wie Roulette spielen ist)
• Staff (Jaralth) and volunteer night:
Wir hatten eine Night out mit dem Staff. Ok letztendlich waren dort zwei Staffmember im ersten Pub, wobei wir dann im zweiten nur noch mit unserem Supervisor on tour waren. Es war eine irre night mit viel Spaß und alles ein wenig crazy. Aber wir haben auf jeden Fall den Club gerockt!!!!
• New Years Eve:
Ursprünglich wollten wir super schick in Dublin feiern, aber leider klappte das mit unserem Schichtplan nicht so (aber wenigstens musste nur einer von 9-17 Uhr arbeiten). Somit waren wir gezwungen uns etwas in Athlone zu suchen. Wie heißt es so schön: Wer suchet der findet. In unserem Fall einen Maskenball in einem der Clubs. Mit Matthew in Italien, blieb es an uns vier deutschen Mädels, Andreea und Saumya zusammen ins neue Jahr zu feiern.
Leider haben wir dann doch nur zu 5 gefeiert, da übermäßiger Alkoholkonsum die Feier für eine Person in unser Gästeklo verlegt hatte.
Ansonsten war es eine tolle Art Silvester zu feiern! Nur die Tatsache, dass die ihren kein Feuerwerk hatten, hat ein wenig zur Abrundung gefehlt… aber man kann halt nicht alles haben.
• 7.-9. Januar in Cork:
Sandra, Kadie und ich haben sie lange Reise (4,5std) nach Cork gewagt und ich muss sagen es hat sich mehr als gelohnt!
Wer einmal nach Irland kommt und Zeit hat sollte auf jeden Fall nach Cork fahren. Es ist eine tolle Stadt mit sehr viel Scharm. Der Campus der Universität ist auch auf jeden Fall einen Blick wert, sowie die Parks. Da die Stadt sehr hügelig ist, sollte man vielleicht ein wenig fit sein, ansonsten macht einen die Stadt über die Dauer sicher fit. Ich sollte mir echt überlegen umzuziehen…ne, besser doch nicht. Täglich 9 Stunden im Bus klingen da doch nicht so attraktiv.
Aber auf jeden Fall haben wir dann erst einmal Cork erkundet und sind auch abends von unseren Gastgebern in einen Metall-Pub gelotst worden. Sehr gewöhnungsbedürftig, aber irgendwie auch lustig.
Wir haben auch den kleinen süßen Ort Cobh besucht. Dieser liegt an der Küste, hat Palmen (ja ich habe Palmen in Irland gesehen) und war der letzte Hafen der Titanic vor dem Eisberg.
Es war fast als wären wir in Spanien gewesen: Palmen, Sonnenschein und Meer. Einfach ein Traum.
Eine viel umwerbendes touristisches Highlight ist der „Open-Air-zoo“ (Anscheinend ist das hier eine echte Besonderheit…), den wir leider aus Zeitgründen ausgelassen haben. Schade, ich hätte gerne mal einen Open-Air-Zoo gesehen…
• DIT:
Steht für Dublin Institut of Technology und damit verbundenen 12 Unterrichtseinheiten rund ums Thema volunteering. Das ganze wurde dann mit einem 3000 Wörter reflective Journal abgeschlossen. War ein echtes Gefühl von Schule. Mal sehen was das wieder rauskommt… Also bitte Daumendrücken!!
Es ist jetzt Halbzeit für mich in Irland. Seit 5 Monaten lebe und arbeite ich nun auf dieser kleinen Insel und habe so einiges gelernt und so manches Mal geflucht, aber ich muss sagen, dass ich diese Erlebnisse und die Menschen, die ich hier kennen gelernt habe nicht missen möchte.
Auch wenn ich sagen muss, dass ich mich sehr auf den Heimaturlaub in drei Wochen freue, aber wer würde das nicht…