Settling in and an English-Spanish weekend
bereits die zweite Woche rum..
Hi meine Lieben,
Kaum zu glauben, dass ich jetzt schon 2 komplette Wochen auf der Insel bin. Die Zeit vergeht super schnell, weil einfach so viele neue Eindrücke auf einen einprasseln, gleichzeitig fühlt es sich aber auch an, als wäre ich schon länger hier, einfach, weil man sich allmählich an die Wohnung, das Essen, die Leute gewöhnt. Die letzte Woche arbeitete ich von Montag bis Donnerstag, am Dienstag hatten Soraya und ich ein „Training“ wie sich Rückenschäden beim Heben schwerer Gegenstände und insbesondere beim Schieben der Rollstühle vermeiden lassen. Tatsächlich ist es ganz schön anstrengend, einen Rollstuhl bergauf zu schieben oder gar über eine Bordsteinkante zu hieven.
Ansonsten verbrachten wir die Stunden, die meist wie im Flug vergingen, damit, Karten zu spielen, aus der Zeitung vorzulesen, Bowling zu spielen und einfach die Bewohner und Volunteers näher kennen zu lernen. Ein paar der service users sind beispielsweise begeisterte Singer und können absolut jeden Song im Radio mitsingen (und tun es auch :D), dann gibt es einen Mann, der nur über seine Augen kommunizieren kann. Ein Tablet mit neuartiger Technologie ermöglicht es ihm jedoch, den Mauszeiger mithilfe seiner Augen zu steuern und dadurch wird er wohl bald in der Lage sein, mit seiner Umwelt zu kommunizieren und auch soziale Netzwerke nutzen zu können. Ich hatte zuvor noch nie von etwas Derartigem gehört und es beeindruckte mich daher sehr.
Am Donnerstagabend kamen eine Freundin von Soraya und ihr Freund zu Besuch, beide Spanier, die allerdings bereits seit einiger Zeit in Cambridge wohnten. Die nächsten zwei Tage erwartete mich ein unterhaltsamer Mix aus Spanisch und Englisch. Wir besichtigten mit dem von ihnen gemieteten Auto die bereits in der Römerzeit besiedelte Stadt York mit dem berühmten Yorkminster, der größten gotischen Kathedrale nördlich der Alpen, und der Altstadt, in der an jeder Ecke ein verführerisch aussehender sweet shop mit Fudges und Toffees lockte. In einem Cafe trafen wir uns mit zwei weiteren spanischen Mädchen, wobei die eine das absolut grauenhafteste Englisch sprach, das ich je gehört hatte. Ihr Ausdruck „exit the clothes“, mit dem sie beschreiben wollte, dass sie ihre Kleider auszog und ihre Verabschiedung mit einem „nice to miss you“ (anstatt „nice to meet you“) waren für den Rest des Tages unser Running Gag :D
Nachdem wir den Abend gemütlich mit nicht-wirklich-chinesisch-schmeckendem Essen vom chinesischen Take Away und Gitarre und Gesang verbracht hatten, ging es am nächsten Tag, wieder per Auto, nach Whitby. Dieses kleine Hafenstädtchen mit seinen süßen, verwinkelten Gässchen, dem Fischerhafen und der gespenstisch wirkenden Ruine von „Whitby Abbey“, die mit ihrem uralten Friedhof die perfekte Kulisse für jeden Horrorfilm bieten würde, schlossen wir alle augenblicklich ins Herz. Nachdem wir die 99 Stufen zur Ruine erklommen hatten und (diesmal geniale) Fish and Chips genossen hatten, neigten sich unsere freien Tage leider schon wieder dem Ende zu und Celia und Carlos mussten wieder abreisen :(. Der heutige Sonntag verging dann noch recht schnell und gemütlich mit Spielen am Vormittag, etwas Training im Umgang mit dem elektrischen Rollstuhl und einem Home-Kino-Nachmittag in der Sun Lounge. Morgen machen wir mit ein paar Bewohnern einen Ausflug nach Manchester, auf den ich mich schon freue und für den wir unsere neuerworbenen Kenntnisse im Rollstuhl steuern gut gebrauchen können :)